Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien senden derzeit widersprüchliche Signale aus. Während die Pure Player Nel ASA und Plug Power ein eher unbefriedigendes Bild abgeben, mausert sich 2G Energy gerade zum neuen Star der Energiewende. Doch das Unternehmen setzt nicht nur auf H2. Dass dieser neue Markt vor große Herausforderungen stellt, lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Derzeit herrscht beim norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel ASA weiterhin Nachrichten-Flaute. Dennoch lohnt es sich natürlich immer, einen Blick auf die aktuelle Entwicklung der Aktie zu werfen. Dabei spiegelt der Abwärtstrend am heutigen Montagvormittag in gewisser Weise die Entwicklung der jüngsten Zeit wider.
Nel ASA: Es geht in Richtung Süden
Oder wie es ein Kollege aktuell anschaulich beschreibt: Die Kursentwicklung der zurückliegenden Tage gehe eindeutig in Richtung Süden. Auch aus statistischer Sicht spreche derzeit nicht viel für die Nel ASA-Aktie. So habe das Wertpapier über den Zeitraum von drei Monaten etwa 15 Prozent verloren. Damit sei der Titel definitiv auf dem Weg nach unten.
Auch anderenorts vertritt man die Ansicht, dass der Kurs der Nel ASA-Aktie derzeit wenig Raum für Hoffnung oder gar eine Trendwende bietet. Stattdessen habe sich die Ausgangslage deutlich eingetrübt, heißt es beispielsweise. Das lässt sich auch am heutigen Kursverlauf der Nel ASA-Aktie ablesen. Zumindest bis zur Mittagszeit ist nicht mal der Hauch einer Trendwende in Sicht gewesen.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Es dürfte allein die Aussichten auf einen weiteren Expansionskurs des Wasserstoff-Players sein, die die Anleger bei der Stange halten. Wichtige Stichworte bzw. Schlüsselereignisse gibt es dafür einige: So ist zum Beispiel der Schuldenstreit in den USA beendet. Nels US-Geschäft macht klare Fortschritte. Bei den Elektrolyseuren hat man die Steigerung der Produktionskapazität angekündigt.
Plug Power: Unterstützung für Europas Energiesicherheit
Auch Plug Power setzt auf Elektrolyseure. Daneben wird man nicht müde zu betonen, dass Plug Power in der Lage ist, die gesamte Wertschöpfungskette der gerade hochlaufenden grünen Wasserstoffwirtschaft zu bedienen. Das unterstrich man daher auch im Rahmen der jüngsten Unternehmens-News vom vergangenen Dienstag.
Denn natürlich baut Plug Power nicht nur Anlagen in Finnland, um grünen Wasserstoff zu produzieren. Man will ihn auch transportieren und insgesamt dazu beitragen, dass die grüne Wasserstoffwirtschaft in Finnland, aber auch in ganz Europa vorankommt. Demnach geht es Plug Power laut eigener Aussage darum, letztlich einen Beitrag zur Energiesicherheit Europas zu leisten.
Aktie von Plug Power: Den Worten müssen Taten folgen
Tatsächlich präsentiert sich die Plug Power-Aktie am heutigen Montag sogar erfolgreicher als die Nel ASA-Aktie: Laut Finanzportal „finanzen.net“ zählt der Titel gegen Mittag gar zu den Gewinnern des Tages. Das sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Plug Power-Aktie insgesamt und im Hinblick auf den Jahresverlauf alles andere als ein gutes Bild abgibt.
Denn auf die vollmundigen Ankündigungen des Wasserstoff-Players müssen endlich Taten folgen. Und das am besten in Form von steigenden Umsätzen. Oder weiteren Deals, die in trocknen Tüchern sind. Oder konkrete Finanzierungen. Damit sind nicht nur staatliche Subventionen gemeint. Auch privates Kapital muss fließen, wenn die H2-Wirtschaft funktionieren soll.
Erster Preisindex für grünen Wasserstoff
Wie viele offene Fragen es noch hinsichtlich des Marktes für Wasserstoff als Handelsgut gibt, zeigt eine kleine Meldung der vergangenen zwei Wochen: Demnach hat die European Energy Exchange (EEX) kurz vor Pfingsten nach eigenen Angaben eine weltweit ersten Preisindex für grünen Wasserstoff gestartet.
Es handelt sich demzufolge um den „ersten marktbasierten“ Preisindex für grünen Wasserstoff namens Hydrix. Dieser Preisindex soll die Preistransparenz verbessern. Allerdings bemerken Skeptiker, dass es bisher keinen Handel mit erneuerbarem Wasserstoff gibt. Dennoch zeigt man sich bei EEX zuversichtlich:
„Hydrix“ macht den Weg frei
Der Hydrix werde ein wichtige Entwicklung im Rennen um Netto-Null-Emissionen sein. Denn er schließe eine „entscheidende Preissignallücke“, zitiert man EEX-Chef Peter Reitz dazu: „Mit einem marktbasierten Index, der auf den tatsächlichen Handelspreisen für Wasserstoff beruht, liefern wir eine Benchmark, die für Investitionsentscheidungen genutzt werden kann“, sagte er.
Damit ebne man der Energiewirtschaft den Weg in eine kohlenstofffreie Zukunft und demonstriere „unsere Führungsrolle“ bei der Energiewende. Beim auf Wasserstoff-Themen spezialisierten Portal „HydrogenInsight“ zeigt man sich jedoch skeptisch:
Wo bleibt der Markt?
So beschreibe die „Hydrix-Methode“ grünen Wasserstoff lediglich als „durch Elektrolyse mit erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoff“. Tatsächlich aber hänge der Preis von grünem Wasserstoff jedoch von verschiedenen Vorschriften ab, die man noch beschließen und verabschieden muss, Stichwort Zusätzlichkeit.
Anders ausgedrückt: Sowohl die Kostenfrage für die Produktion als auch die Preisfindung für den Handel sind beim grünen Wasserstoff bis dato noch offen. Dabei stimmen viele Analysten darin überein, dass die Politik auf diesen Feldern (Finanzierung, Regulierung) schnellstmöglich für Klarheit sorgen solle, damit die grüne Wasserstoffwirtschaft ans Laufen kommt.
2G Energy: Der große Profiteur
Denn schließlich gilt Wasserstoff als ein Hoffnungsträger der Energiewende. Und die grundsätzlich Bereitschaft, in dieses Thema zu investieren, besteht nach wie vor. Apropos Energiewende: Als Wasserstoff- und Energiewende-Profiteuer gilt aktuell 2G Energy. Laut „Welt“, Ressort Geld“, handelt es sich bei dem Titel um „die perfekte Aktie für die Energiewende“.
Nun handelt es sich bei der 2G Energy Aktie zwar nicht um einen reinen oder auch nur klassischen Wasserstoffwert. Doch das Thema Wasserstoff spielt für 2G Energy zunehmend eine Rolle: So baue man seine Technologieführerschaft durch kontinuierliche Arbeit in Forschung und Entwicklung in Kraftwerkstechnologien für Wasserstoff-, Erdgas- und Biogas-Anwendungen stetig aus.
Geschäft mit Wasserstoff lohnt sich
So beschreibt man es im Unternehmensprofil. Das Wasserstoff-Geschäft hat man demnach im Blick. Das bezeugen jüngste Meldungen wie ein Auftrag aus Japan über drei weitere KWK-Wasserstoffanlagen. Jetzt baut 2G Energy laut Bericht auf „Ecoreporter“ zudem große Wärmepumpen. Die Börse belohnt all dies mit steigendem Kurs. Wasserstoff lohnt sich offenbar.
Nel ASA-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nel ASA-Analyse vom 22. November liefert die Antwort:
Die neusten Nel ASA-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nel ASA-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.