Liebe Leserin, Lieber Leser,
rund um Wasserstoff gibt es im Prinzip täglich irgendetwas Neues zu berichten. Sei es die Traktormarke Steyr, die an Wasserstoff-Traktoren arbeitet, die Eröffnungen von neuen Projekten wie das HHLA in Hamburg oder diverse neue Wasserstofftankstellen. Letztere könnten in Zukunft sogar klein und leise werden. An einem entsprechenden Konzept bastelt der Industriegaskonzern Messer, der sinngemäß schon von Wasserstofftankstellen für den Hausgebrauch spricht. Mitnehmen lässt sich von alledem, dass noch immer viele Akteure eifrig an Fortschritten und Innovationen arbeiten.
Doch leider verhallt all das weitgehend ungehört an der Börse. Dort würde man sich weiterhin wünschen, dass es bei Wasserstoff grundsätzliche Fortschritte geben würde. Denn auch die tollsten neuen Gerätschaften nützen nicht viel, wenn es an ausreichenden Mengen von (grünem) Wasserstoff fehlt. Und auch die höchsten Ambitionen einzelner Wasserstoff-Produzenten scheinen nicht viel wert zu sein, wenn diese dafür regelrecht Geld bluten müssen und über der Zukunft mehr als nur ein Fragezeichen steht.
Nel ASA scheitert am Ausbruch
Letzteres ist beispielsweise bei Nel ASA der Fall, wo auch die Abspaltung der Betankungssparte Cavendish sowie ein Folgeauftrag aus Europa noch lange nicht für die lange herbeigesehnte Wende sorgen können. Vermutlich werden kommende Quartalszahlen etwas freundlicher ausfallen als in der Vergangenheit. Wie genau der Sprung in die schwarzen Zahlen eines Tages gelingen soll, steht aber noch in den Sternen.
Nur zu gerne würde ich Ihnen an dieser Stelle etwas Neues über Nel ASA erzählen. Doch es bleibt beim altbekannten Bild. Die Charttechnik ist mehr als schwach und nur mit Mühe und Not verteidigen die Bullen momentan die Linie bei 0,50 Euro. Heute Morgen ging es aber schon wieder dezent abwärts. Nach Abschlägen von 0,4 Prozent standen am Vormittag eher müde 0,51 Euro auf der Anzeigetafel. Geht es in diesem Stil weiter, scheint der nächste Schlag unter die Gürtellinie nur eine Frage der Zeit zu sein. Man kommt kaum umhin, immer wieder auf das 52-Wochen-Tief bei 0,37 Euro zu blicken. Obschon bis dahin noch etwas Abstand besteht, könnten schon ein oder zwei Rückschläge ausreichen, um den Weg dorthin zu ebnen.
Plug Power bleibt am Boden
Die Aktie von Plug Power ist schon einen Schritt weiter und unterschritt gestern bereits kurzzeitig das vorherige 52-Wochen-Tief bei 2,25 US-Dollar. Zeitweise ging es bis auf 2,21 Dollar in die Tiefe wo sich nun der diesjährige Tiefststand befindet. Bis Handelsschluss ging es zwar auf 2,27 Dollar zurück, wo auf Tagessicht aber noch immer ein Verlust von 0,44 Prozent zu beklagen war. Überzeugende Impulse für ein mögliches Comeback sehen definitiv anders aus.
Bei Plug Power mangelt es ebenfalls an Neuigkeiten und am Horizont braut sich etwas wenig verheißungsvolles zusammen. Positiv sind vielleicht noch neue Zinshoffnungen zu werten. Weitaus größer erscheint aber die Bedrohung durch Donald Trump, dessen Vorhaben, ins Weiße Haus zurückzukehren, nach der TV-Debatte mit einem müden Joe Biden zuletzt allem Anschein nach wieder Rückenwind bekommen hat. Problematisch ist dies deshalb, weil Trump für vieles bekannt ist, aber nicht für seine Vorliebe für neue Energien oder auch nur zaghafte Maßnahmen für den Klimaschutz. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch daran, dass er während seiner Zeit im Weißen Haus sogar aus dem Pariser Klimaabkommen austrat.
First Hydrogen kann nicht punkten
Auch ein Blick auf andere Wasserstoff-Aktien stimmt derzeit wenig optimistisch. Die in diesem Newsletter wahrscheinlich etwas unterrepräsentiere Aktie von First Hydrogen etwa kann sich vom Kurskeller ebenfalls nicht lösen. Zwar werden hier und dort im Netz schon wieder Kursverdopplungen oder noch mehr in Aussicht gestellt. Als Grundlage für solche gewagte Prognosen dient aber kaum mehr als die bekannten Träumereien über den großen Durchbruch von Wasserstoff oder die niedrigen Kurse an sich. Wirklich überzeugende Argumente, aus denen sich so etwas ähnliches wie eine Investmentstrategie basteln ließe, sind aber leider nicht zu finden.
Das Unternehmen selbst gab zuletzt Ende Juni ein Update über seine Ausbaupläne, nachzulesen auf der eigenen Webseite, die aus irgendwelchen Gründen mit deutscher IP-Adresse nicht zu erreichen ist. In einem immerhin recht umfangreichen Beitrag informiert First Hydrogen über Fortschritte in Nordamerika, Europa und Südamerika. Zur Sprache kommen diverse Projekte und durchaus auch potenzielle Abnehmer für die eigene Technologie. Darin findet sich aber letztlich nichts, was den Anlegern nicht schon wohlbekannt wäre. Für Kurssprünge reicht das nicht und die First Hydrogen-Aktie kullerte heute Morgen um knapp sechs Prozent auf 0,37 Euro in die Tiefe. Auch hier ist das 52-Wochen-Tief bei 0,34 Euro in direkter Sichtweite.
Auf ins Sommerloch?
In der Politik steht schon bald die Sommerpause an, sodass sich erst einmal nicht unbedingt Aussichten auf sensationelle Durchbrüche ergeben. Bei den Unternehmen herrscht derweil noch immer Vorsicht mit Blick auf eher ungewisse konjunkturelle Aussichten und auch in Sachen Zinssenkungen bleiben offene Fragen und allerlei Spekulationen. Wasserstoff-Aktien steuern daher auf eine ruhige Phase zu, was momentan aber alles andere als eine gute Nachricht ist. Denn schon seit einer ganzen weile tendieren die Titel aus dem Segment eher in Richtung Süden denn Norden, wenn es mal keine (bedeutenden) Neuigkeiten zu vermelden gibt. Obschon sich an den langfristigen Aussichten und Chancen nichts ändert, beschleicht einen da das Gefühl, dass die jüngsten Tiefpunkte vielleicht noch nicht die letzten ihrer Art waren.
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