Liebe Leserin, Lieber Leser,
Anfang November sorgte der saudische Staatsfonds PIF mit einer Ankündigung für viel Aufsehen im Wasserstoff-Bereich. In Aussicht wurde gestellt, unter dem Namen Energy Solutions Company (ESC) nicht weniger als das größte Wasserstoffunternehmen der Welt auf die Beine zu stellen. Per Solarstrom wollte der Wüstenstaat Saudi-Arabien in einem bisher ungekanntem Ausmaß grünen Wasserstoff produzieren und diesen auch nach Europa exportieren. Es wäre wohl ein wichtiger Schritt gewesen, um die Abhängigkeit von Rohöl perspektivisch merklich zu reduzieren.
Wie das „Handelsblatt“ unter Verweis auf Insider berichtet, scheint darauf aber nichts zu werden. Schon vier Wochen nach der ursprünglichen Ankündigung sei das Projekt gescheitert. Machtkämpfe zwischen dem Staatsfonds PIF und dem Energiekonzern ACWA Power sollen wohl zu dem vorzeitigen Aus geführt haben. Dazu passt, dass eine offizielle Vorstellung des Projekts im vergangenen Jahr kurzfristig abgesagt wurde und es seither nichts Neues mehr zu hören gab.
Nel ASA: Mehr als Träumerei
Für Wasserstoff als Ganzes scheint das erst einmal ein Rückschlag zu sein. Schließlich sprachen nicht wenige Beobachter schon von einem „Gamechanger“, der nun ersatzlos auszufallen scheint. Doch während hier Träume platzen, sorgt Nel ASA an anderer Stelle für handfeste Fortschritte. Nach langer Auftragsflaute meldeten die Norweger kürzlich einen frischen Auftrag aus Schottland. Dorthin soll ein PEM-Elektrolyseur mit einer Leistung von 2,5 Megawatt geliefert werden.
Nel ASA Aktie Chart
Finanzielle Details wurden zwar nicht genannt. Dennoch halt die Meldung dabei, die Nel ASA-Aktie auf einem einigermaßen ansehnlichen Niveau zu stabilisieren. Heute Vormittag lag der Kurs noch bei 0,26 Euro. Das sind zwar gut zehn Prozent weniger als noch vor einer Woche. Verteidigen können die Bullen hier aber einiger der jüngsten Gewinne, die auf den Einstieg von Samsung E&A sowie das Infrastrukturpaket Deutschlands zurückzuführen sind. Die Zugewinne im Vergleich zum Allzeit-Tief bei 0,17 Euro belaufen sich derzeit noch auf etwa 50 Prozent.
Worauf es jetzt ankommt
Wasserstoff ist noch immer eine Zukunftstechnologie. Daher ist es unvermeidbar, dass Spekulationen, Hoffnungen und Träumereien mit in die Aktienkurse aus dem Segment einfließen. Gleichwohl sind nach vielen enttäuschten Erwartungen derzeit vermehrt echte Fortschritte gefragt. Erst wenn aus dem Sondervermögen der Bundesrepublik tatsächliche Auftragseingänge entstehen, könnte aus einer vorsichtig positiven Tendenz auch eine nachhaltige Rallye entstehen.
Erinnert werden die Anleger durch die jüngsten Ereignisse vielleicht auch daran, dass der Durchbruch von Wasserstoff eher nicht schlagartig, sondern mit kleinen Schritten geschehen wird. Auch kleinere Order wie aktuell bei Nel können einen Unterschied machen. Das gilt vor allem dann, wenn die Frequenz entsprechender Neuigkeiten zulegen sollte.
Das Potenzial bleibt bestehen
Sollten die Gerüchte sich bestätigen und Saudi-Arabien von seinen gigantischen Plänen abrücken, wäre es dennoch ein Rückschlag. Entstehen würden dadurch aber vielleicht auch Möglichkeiten für europäische Unternehmen, um die Lücke zu füllen. Denn gebraucht wird Wasserstoff in Europa in Zukunft in jedem Fall. Fehlt es an Export-Möglichkeiten, muss man die Sache vielleicht schlicht selbst in die Hand nehmen. Vielleicht auch deshalb lässt sich trotz gewisser Korrekturen noch eine etwas freundlichere Ausgangsstimmung feststellen. Weiterhin unberührt davon bleibt die vielbeachtete Aktie von Plug Power, die es sich in dieser Woche rund um die Marke von 1,60 US-Dollar bequem gemacht hat.
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