Liebe Leser,
an den Börsen findet aktuell kaum wahrnehmbar möglicherweise der Turnaround des Jahres statt. Eine der sogenannten „Wirecard“-Aktien, also jenes Unternehmens, das unglaubliche Skandale produzierte, ist Steinhoff. Steinhoff ist heute noch am Markt – und das ist erstaunlich. Noch viel erstaunlicher ist der Umstand, dass Steinhoff jetzt ganz plötzlich wieder eine massive Nachfrage produziert hat. Lohnt sich das – oder vielmehr: kann sich das lohnen?
Steinhoff:+ 22,5 %
Die Aktie ist am Freitag um unglaubliche +22,5 % nach oben geklettert. Der Wert schaffte es, in den zurückliegenden Tagen damit praktisch aus aussichtsloser Position zurück in die Schlagzeilen zu kommen. Bevor es zum Kursziel kommt, sehen wir uns die Fakten an.
Das Unternehmen ist vor Jahren durch einen Bilanzskandal – fast analog zu Wirecard – aufgefallen und nach und nach von den Börsen fallen gelassen worden. In den beiden vergangenen Jahren ging es ausgehend von etwa 4 Euro auf inzwischen sogar nur 4 Cent nach unten. Der Weg nach unten war fast durchgehend, wobei es immer wieder „Experten“ oder Analysten gab, die das Unternehmen für deutlich zu schlecht bewertet hielten.
Immerhin war der Umsatz bei weitem nicht so massiv eingebrochen wie der Kurs. Der Umsatz wuchs in den vergangenen fünf Jahren sogar um 8,15 %. Erstaunlich in der Gesamtschau. Dies ist allerdings fast die einzige gute Nachricht. Das Ebit sank 2017 massiv und konnte auch 2018 und 2019 nicht mehr in den positiven Bereich zurückfinden.
Das Unternehmen ist massiv verschuldet und hat zahlreiche Klagen ausgelöst. Insofern sind die Vorzeichen tatsächlich schlecht gewesen. Als Besonderheit für den Möbelkonzern kam 2020 hinzu, dass der Börsengang einer Tochtergesellschaft für bis zu 4 Milliarden Euro nicht mehr zustande kam.
Insofern sind alle wirtschaftlichen Voraussetzungen letztlich ungünstig. Der Börsenwert ist mit nur noch 159 Millionen Euro dementsprechend bitter niedrig. Es wird – aus wirtschaftlicher Sicht – darauf ankommen, die Gläubiger und Kläger wieder hinter sich zu bringen.
Dennoch: Aktuell ist das Unternehmen plötzlich wieder nach oben gezogen worden. Der Kursgewinn von etwa gut 20 % zeigt, dass die Notierungen von großen Investoren plötzlich aufgegriffen werden. Charttechniker erinnern daran, dass 5 Cent die Untergrenze waren, bei der ein Absturz bevorstehen sollte. Nun ist diese Hürde – fast – wieder erreicht worden. Wenn die Hürde stabilisiert wird, dann kann es von Seiten weiterer Investoren zu einem neuen Kauf kommen.
Entscheidend wird aus Sicht der Charttechnik sein, ob 6,5 Cent erreicht werden – hier finden sich erfahrungsgemäß weitere Einstiegspunkte. Dieses Kursziel würde ich auf jeden Fall zumindest noch abwarten. Aktuell kaufen offenbar Spekulanten oder Insider. Erste wären eine Bullenfalle, die Sie noch nicht mitgehen sollten.
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