Die Aktie von Steinhoff International erlebt aktuell eine ruhige Zeit an der Börse. Um ein knappes Prozent ging es mit den Papieren des skandalumwitterten Möbelkonzerns am Dienstag auf 0,292 Euro nach unten. Kein großes Thema, hatte sich die Steinhoff-Aktie doch im zurückliegenden Monat um mehr als das Doppelte im Wert verbessert. Die irre Entwicklung war wohl ausschließlich auf eine im Dezember erfolgte Einigung mit Gläubigern in Südafrika zurückzuführen. Andere Geschäftsaktivitäten interessieren die Anleger offenbar nur am Rande.
Steinhoff verkauft Lipo-Kette an XXX Lutz
Denn die Ruhe an der Börse trügt, bei Steinhoff hat sich zuletzt Entscheidendes getan. Der Welser Möbelkonzern XXX Lutz übernehme vom Konkurrenten die Schweizer Diskontmöbelkette Lipo samt der 600 Beschäftigten, berichtete zum Wochenbeginn unter anderem die österreichische Zeitung Der Standard. Der Zukauf umfasst demnach alle 23 Einrichtungshäuser der Kette in der Schweiz, über den Verkaufspreis sei zwischen Steinhoff und XXX Lutz Stillschweigen vereinbart worden, heißt es.
Noch steht der Deal laut Standard unter Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Durch den Zukauf aber wäre die XXX-Lutz-Gruppe denach mit mehr als 370 Möbelhäusern in 13 Ländern vertreten und beschäftigte dann rund 25.700 Mitarbeiter. Steinhoff mache mit dem Deal indessen „weiter Nägel mit Köpfen zur Bewältigung der Überschuldung“, wie es beim Nebenwertemagazin heißt.
Steinhoff-Aktie reagiert kaum auf den Deal
Nur kurz reagierten die Anleger am Montag auf die Nachricht, ließen die Steinhoff-Aktie am Montag von einem Kurs von noch 0,283 Euro zum Handelsschluss am Freitag bis auf 0,306 Euro ansteigen. Der zwischenzeitliche Aufschlag um acht Prozent hat sich mittlerweile jedoch wieder mehr als halbiert. Für die langfristige Kursentwicklung hat das allerdings kaum Auswirkungen: Das Plus bei den Papieren von Steinhoff aus dem vergangenen Jahr beträgt noch immer unfassbare 350 Prozent.
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