RH, früher bekannt als Restoration Hardware, hat sich in den letzten Jahren zu einer der exklusivsten Adressen im US-Möbelhandel entwickelt. Mit aufwendig gestalteten Design-Galerien, hochwertigen Kollektionen und ambitionierter Internationalisierung bedient das Unternehmen vor allem wohlhabende Kunden mit einem Hang zu luxuriösem Wohnstil. Doch die neue Zollpolitik von Donald Trump bringt das Geschäftsmodell ins Wanken.
Ein Kurssturz, der alles ändert
RH-Aktionäre mussten am Donnerstag einen Schock verdauen: Der Aktienkurs brach um über 40 Prozent ein – der größte Tagesverlust in der Firmengeschichte. Auslöser war eine Kombination aus der Veröffentlichung der Quartalszahlen und Trumps überraschender Ankündigung umfassender globaler Zölle. Insbesondere Länder wie China, Vietnam und Indonesien – zentrale Produktionsstandorte von RH – stehen dabei im Fokus.
Laut Analysten könnten sich die Herstellungskosten dadurch um bis zu 38 Prozent erhöhen. Eine Zahl, die Investoren sofort einkalkulierten – mit dramatischen Folgen für den Kurs.
RH Aktie Chart
Teures Risiko: Produktion im Ausland
RH bezieht fast drei Viertel seiner Produkte aus Asien. Allein Vietnam und China stehen für knapp 60 Prozent des Einkaufsvolumens. Ein Ausweichen auf andere Länder ist kurzfristig kaum möglich. Zwar besitzt RH eine eigene Polstermöbelfabrik in North Carolina und baut diese weiter aus, doch der vollständige Umbau der Lieferkette braucht Zeit – und Kapital.
Besonders kritisch ist die Lage bei Outdoor-Möbeln aus Teakholz. RH bezieht das Material aus Indonesien, das von den neuen Zöllen ebenfalls betroffen ist. Alternativen sind qualitativ minderwertig oder nicht verfügbar. Hier droht ein strukturelles Problem für das Sortiment.
Luxusstrategie trifft auf Kostenlawine
RH-CEO Gary Friedman versuchte auf dem Earnings Call, Zuversicht zu verbreiten. Das Unternehmen habe sich durch strategische Vorratskäufe in Höhe von bis zu 300 Millionen US-Dollar einen Vorteil verschafft. Doch dieser Puffer reicht nach Schätzungen von Wedbush nur für ein Quartal.
Zwar betont Friedman, dass man nicht in Panik verfalle, sondern mit „Präzision und Kreativität“ reagieren wolle. Doch klar ist: Höhere Kosten und unsichere Rahmenbedingungen belasten die Marge. Gleichzeitig dürfte die Konsumbereitschaft für teure Möbelkäufe unter Druck geraten.
Hoffnung auf Washington – und eigene Stärken
RH hofft darauf, dass die neuen Zölle nicht dauerhaft Bestand haben. Der CEO sieht die Maßnahmen als Verhandlungstaktik und geht davon aus, dass zumindest Teile davon wieder zurückgenommen werden. Auch der exklusive Kundenkreis und die starke Eigenmarke könnten helfen, höhere Preise durchzusetzen, ohne massive Nachfrageeinbrüche zu riskieren.
Dennoch bleibt das Umfeld schwierig. Auch Analysten zeigen sich skeptisch: Wedbush hat das Kursziel deutlich von 350 auf 250 Dollar gesenkt, UBS auf 235 Dollar. Der Tenor: RH bleibt ein interessantes Unternehmen – steht aber unter Beobachtung.
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