Revolut unter Druck, Tether expandiert, Solid scheitert!

Revolut, Tether und Solid: Was die aktuellen FinTech-Schlagzeilen für die Zukunft der Branche bedeuten

Auf einen Blick:
  • Revolut erhält Rekordstrafe: Was hinter dem 3,5-Millionen-Euro-Bußgeld steckt
  • Banking-as-a-Service in der Krise: Warum das FinTech-Startup Solid Insolvenz anmeldet
  • ether startet Stablecoin-Offensive in den USA – mit eigener Zahlungsplattform
  • Regulierung statt Wachstum? Warum Compliance zur größten Herausforderung für FinTechs wird

Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,

Willkommen zu einer neuen Ausgabe von Money Trail!

Jeden Samstag teile ich mit Ihnen die spannendsten Aktien- und Finanzstorys der Woche.

Mein Name ist Felix Baarz, und ich bin seit über 15 Jahren als Wirtschaftsjournalist tätig.

Mit meiner Erfahrung als Reporter für internationale Finanzmärkte, unter anderem von der Wall Street in New York, möchte ich Ihnen fundierte Einblicke und Orientierung in einer immer komplexeren Finanzwelt bieten.

Mein Ziel ist es, Ihnen komplexe Themen einfach und klar zu erklären, damit Sie informierte Entscheidungen treffen können.

In der heutigen Ausgabe werfen wir einen Blick auf drei zentrale Entwicklungen in der FinTech-Welt:

  • eine Millionenstrafe gegen Revolut,
  • die spektakuläre Insolvenz eines Banking-as-a-Service-Anbieters
  • sowie Tethers Einstieg in den US-Zahlungsverkehr mit einer neuen Stablecoin.

Revolut unter Druck: Millionenstrafe legt Branchenschwächen offen

Was ist passiert?

Die Bank von Litauen hat dem britischen FinTech-Unternehmen Revolut eine Strafe in Höhe von 3,5 Millionen Euro auferlegt – die höchste Strafe in der Geschichte des Unternehmens. Grund: Mängel bei der Geldwäscheprävention. Die Behörde bemängelte insbesondere Schwächen bei der Überwachung von Geschäftsbeziehungen und Transaktionen.

Warum ist das relevant?

Revolut zählt mit einer Bewertung von rund 45 Milliarden Dollar zu den wertvollsten Start-ups Europas. Seit 2021 besitzt das Unternehmen eine europäische Banklizenz über Litauen – ein Status, der mit besonders hohen regulatorischen Anforderungen einhergeht. Die aktuellen Mängel zeigen, dass das Unternehmen offenbar Schwierigkeiten hat, mit dem eigenen Wachstum Schritt zu halten – insbesondere im Bereich Compliance.

Was sagt Revolut selbst?

Das Unternehmen hat die Verstöße eingeräumt und angekündigt, seine Kontrollsysteme weiter auszubauen. Gleichzeitig betont Revolut, dass während der Prüfung keine konkreten Fälle von Geldwäsche festgestellt wurden. Die Strafe entspricht lediglich einem Bruchteil des Jahresumsatzes – bleibt jedoch ein klares Warnsignal.

Was bedeutet das für die Branche?

Revolut steht nicht allein mit diesen Herausforderungen. Auch andere Neobanken – wie zuletzt Starling Bank mit einer Strafe von 29 Millionen Pfund – haben mit ähnlichen Vorwürfen zu kämpfen. Die Botschaft der Regulierungsbehörden ist deutlich: Wer Bankenfunktionen übernimmt, muss auch Bankstandards erfüllen. Künftig werden sich FinTechs darauf einstellen müssen, mehr Kapital und Personal in Compliance zu investieren – auf Kosten der Wachstumsdynamik.

Tether Chart

BaaS in der Krise: Solid meldet Insolvenz an

Was ist passiert?

Die kalifornische Banking-as-a-Service-Plattform Solid hat Insolvenz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts angemeldet. Das 2018 gegründete Unternehmen hatte bis 2022 rund 81 Millionen Dollar eingesammelt und galt als Hoffnungsträger der Branche – mit dem Anspruch, das „AWS des FinTech“ zu werden.

Warum ist Solid gescheitert?

Trotz angeblicher Umsatzverdopplung und Profitabilität wurde das Unternehmen 2023 von Investoren verklagt. Der Vorwurf: Täuschung über Umsätze und Kundenbindung. Auch interne Streitigkeiten belasteten das Geschäft. Am Ende blieben drei Mitarbeiter, sieben Millionen Dollar in der Kasse – und über 750.000 Dollar Schulden bei Partnern wie Amazon (AWS), Visa oder Trulioo.

Was bedeutet das für die Branche?

Nach dem Zusammenbruch von Synapse im Jahr 2023 ist dies bereits die zweite große Pleite eines BaaS-Anbieters mit Verbindung zur Evolve Bank & Trust. Die Fälle zeigen strukturelle Schwächen in einem Modell, das auf ausgelagerter Infrastruktur basiert: Wenn ein zentraler Anbieter scheitert, geraten zahlreiche FinTechs und deren Endkunden ins Straucheln.

Wie geht es weiter?

Der Markt für Banking-as-a-Service bleibt trotz Rückschlägen vielversprechend: Bis 2032 soll er auf über 60 Milliarden Dollar anwachsen. Doch Investoren fordern nun mehr Transparenz, und Regulierer wie die US-Notenbank denken über strengere Regeln für Zwischenanbieter nach. Ein möglicher „Synapse Act“ sieht unter anderem tägliche Kontenabgleiche vor. Die Branche steht vor einer Konsolidierung – und vor der Notwendigkeit, mehr wie klassische Banken zu arbeiten.

Tether greift in den USA an – mit eigener Stablecoin und Zahlungsplattform

Was ist passiert?

Tether, Herausgeber des weltweit größten Stablecoins USDT, will erstmals direkt in den US-Markt einsteigen – mit einer neuen, speziell für amerikanische Nutzer konzipierten Stablecoin und einem eigenen Zahlungssystem.

Warum ist das bedeutend?

Die neue Währung wird getrennt vom globalen USDT existieren und soll speziell auf regulatorische Anforderungen in den USA zugeschnitten sein. Gleichzeitig plant das Unternehmen eine Blockchain-basierte Zahlungsplattform – inklusive Kassensystemen für Händler. Damit könnte Tether zu einem echten Konkurrenten für Anbieter wie Square oder klassische Banken werden.

Was steckt dahinter?

Tether ist finanziell extrem gut aufgestellt: Allein 2024 erwirtschaftete das Unternehmen 13 Milliarden Dollar Gewinn. Zudem will man mit einem neuen CFO endlich die lange geforderte Prüfung durch ein Big-Four-Unternehmen realisieren. Auch politisch ist der Zeitpunkt günstig: Die Trump-Administration arbeitet an klaren Stablecoin-Regeln, die bis August 2025 verabschiedet werden könnten.

Was bedeutet das für Verbraucher?

Sollte sich Tethers Stablecoin im Alltag durchsetzen, könnte das Bezahlen künftig günstiger, schneller und direkter werden. Doch für den Erfolg braucht es mehr als Technik: Akzeptanz bei Händlern, Vertrauen der Nutzer und transparente Regeln. Sollte all das gelingen, könnten Stablecoins tatsächlich das digitale Äquivalent zum klassischen Girokonto werden.

Fazit: Der Druck auf FinTechs wächst – doch das Potenzial bleibt riesig

Egal ob es um regulatorische Strafen, spektakuläre Insolvenzen oder innovative Zahlungsideen geht – die Entwicklungen dieser Woche zeigen: FinTech bleibt ein dynamisches Feld mit hohen Chancen, aber auch wachsenden Risiken.

Die Spielregeln verschärfen sich. Wer bestehen will, muss regulatorisch sauber, operativ stabil und technologisch innovativ sein. Klar ist: Der Wettbewerb wird intensiver – doch für gut aufgestellte Unternehmen bieten sich nach wie vor gewaltige Möglichkeiten.

Ich bleibe für Sie dran – mit klaren Einordnungen, verständlich erklärt.

Bis nächsten Samstag!

Herzliche Grüße

Ihr Felix Baarz

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