Nike schleppt sich derzeit noch immer durch eine herbe Krise, bei der aus Anlegersicht auch noch kein Ende in Sicht ist. Ein Stück weit wurden dem Sportartikelgiganten externe Faktoren zum Verhängnis. Inflation und Konsumunlust sind Faktoren, welche schlicht nicht durch das Management beeinflusst werden konnten.
Dass aber auch in solchen Zeiten hübsche Umsatzsteigerungen und Gewinne möglich sind, das bewies jüngst Konkurrent Adidas. Obschon dort die Prognose im vergangenen Jahr ganze drei Mal angehoben wurde, konnte das Ganze vorläufigen Zahlen zufolge sogar noch übertroffen werden. Von Krisenstimmung ist in Herzogenaurach momentan wenig bis gar nichts zu spüren.
Nike muss Fehler korrigieren
Die eindrucksvolle Entwicklung bei Adidas führt Nike ein Stück weit vor, was in jüngerer Vergangenheit im Unternehmen verkehrt lief. Die erfolgreiche Wende konnte Konzernchef Björn Gulden unter anderem durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel einleiten. Zuvor hatte das Unternehmen unter Kasper Rorsted schwer mit Umsatzeinbußen zu kämpfen, als noch verstärkt auf den Direktvertrieb gesetzt wurde.
Genau diese Strategie wurde nun auch Nike ein Stück weit zum Verhängnis. Zwar wird der US-Konzern die letzten Jahre von Adidas nicht als Blaupause für einen eigenen Turnaround verwenden können. Das eine oder andere Lehrstück findet sich aber durchaus.
Neue Zuversicht?
Nike Aktie Chart
Ob Nike daraus lernen kann oder will, das steht in den Sternen. Für den Moment freuen die Anteilseigner sich erst einmal darüber, dass es in der Branche überhaupt noch positive Impulse gibt. Die Nike-Aktie startete hierzulande mit Kursgewinnen von 1,1 Prozent in den Handel am Dienstag, was den Kurs auf noch immer bescheidene, aber etwas ansehnlichere 70,39 Euro beförderte. Zumindest optisch macht die Eroberung der 70-Euro-Marke etwas her, wenngleich sich daraus noch keine charttechnischen Signale ergeben.
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