Der Tech-Gigant Microsoft steht an einem Wendepunkt seiner KI-Offensive. Während einige Analysten den massiven Investitionsschub in Rechenzentren kritisch sehen, preisen andere die langfristige Wachstumsstrategie. Die Aktie ist seit Januar um mehr als 10% gefallen – Zeit für eine Bestandsaufnahme.
Milliarden-Wette auf die Cloud-Infrastruktur
Microsoft hat seine Investitionen in Rechenzentren und KI-Infrastruktur massiv erhöht. Die Kapitalausgaben (CapEx) stiegen im vergangenen Jahr um beeindruckende 78% auf rund 19 Milliarden Dollar und sollen mittlerweile auf etwa 80 Milliarden Dollar angewachsen sein. Diese beispiellose Investitionsoffensive belastet den freien Cashflow, der im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 um 29% auf 6,5 Milliarden Dollar zurückging.
Die zentrale Frage für Investoren: Lohnt sich diese gewaltige Wette? Kritische Stimmen befürchten, dass Microsoft auf die falsche Technologie setzt. Neue, effizientere KI-Modelle wie DeepSeek oder chinesische MoE-Architekturen (Mixture-of-Experts) benötigen deutlich weniger Rechenleistung. Sie könnten die teuren Nvidia-basierten Infrastrukturlösungen untergraben, auf die Microsoft derzeit setzt.
Auch die Azure-Wachstumsraten enttäuschten mit 31% leicht die Erwartungen. Gleichzeitig deutet die jüngste Nachricht, dass Microsoft einige Rechenzentrumsprojekte in den USA und Europa zurückfährt, auf eine mögliche Strategieanpassung hin.
Zwischen Produktstärke und Bewertungsrisiken
Die Stärke von Microsoft liegt unverändert in seinem breiten Produktportfolio. Das Unternehmen verzeichnete im letzten Quartal ein Umsatzwachstum von 12%, während das Betriebsergebnis sogar um 17% zulegte. Besonders der Bereich „Productivity and Business Processes“ mit den Office-Produkten übertraf mit 14% Wachstum die Erwartungen.
Mit 71,6 Milliarden Dollar Bargeld und 45 Milliarden Dollar Schulden verfügt das Unternehmen zudem über eine solide Bilanz. Diese finanzielle Stärke ermöglicht es Microsoft, weiterhin aggressiv zu investieren und gleichzeitig Kapital an die Aktionäre zurückzugeben – im letzten Quartal waren es 9,2 Milliarden Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen.
Microsoft Aktie Chart
Bewertung problematisch?
Die Bewertung bleibt mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 30 jedoch anspruchsvoll. Einige Analysten halten angesichts der Risiken in der KI-Infrastruktur eine Korrektur um bis zu 25% für möglich, während andere das Potential für jährliche Renditen von 13-15% sehen.
Entscheidend für die weitere Entwicklung dürfte sein, ob Microsoft seine OpenAI-Partnerschaft exklusiv halten kann und wie schnell sich effizientere KI-Modelle durchsetzen. Die jüngste Meldung, dass OpenAI bei seiner neuesten Finanzierungsrunde aufgefordert wurde, sich in ein profitorientiertes Unternehmen umzuwandeln, fügt der Gleichung eine weitere Unbekannte hinzu.
Ausblick: Die OpenAI-Abhängigkeit
Die Partnerschaft mit OpenAI ist ein zweischneidiges Schwert für Microsoft. Einerseits verschafft sie dem Unternehmen einen Vorsprung bei der Integration fortschrittlicher KI-Technologien in seine Produkte. Andererseits wächst die Abhängigkeit von einem Partner, der zunehmend eigene Wege gehen könnte.
Die jüngsten Entwicklungen bei OpenAI geben Anlass zur Sorge: Eine neue Finanzierungsrunde bewertet das Unternehmen mit 300 Milliarden Dollar, aber Hauptinvestor SoftBank fordert angeblich die Umwandlung in ein gewinnorientiertes Unternehmen – ein Schritt, der die Beziehung zu Microsoft beeinflussen könnte. Zudem hat OpenAI seine Cloud-Vereinbarungen überarbeitet, was Microsoft möglicherweise die Exklusivität kostet.
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