LPKF kämpft mit schwachem Auftragseingang – Aktie verliert 1,6 %

LPKF meldet Q3-Zahlen und Anpassung der Jahresprognose. CFO Christian Witt verlässt das Unternehmen zum Jahresende.

Auf einen Blick:
  • Umsatzsteigerung um 2 % auf 82,5 Mio. Euro, negatives EBIT von -5,6 Mio. Euro
  • Auftragseingang sinkt um 10,5 %, besonders schwache Nachfrage im Automobilsektor
  • CFO Christian Witt verlässt LPKF zum Jahresende 2024

LPKF Laser & Electronics SE, ein führender Anbieter von laserbasierten Technologien für die Elektronik- und Halbleiterindustrie, hat seine Geschäftszahlen für die ersten neun Monate 2024 veröffentlicht. Trotz des anhaltenden Wachstums im Bereich der LIDE-Technologie konnten die Finanzkennzahlen die Investoren nicht hinreichend überzeugen. Dies führte zu einem Rückgang der Aktie um 1,6 % an der Tradegate. Zusätzlich zur Bekanntgabe der Zahlen sorgte die Ankündigung des Wechsels im Finanzvorstand für Aufmerksamkeit.

Schwache Umsätze und negatives EBIT belasten das Ergebnis

Im Zeitraum von Januar bis September 2024 erreichte der Konzern einen Umsatz von 82,5 Millionen Euro, was nur einem leichten Anstieg von 2 % im Vergleich zu 80,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum entspricht​​. Besonders enttäuschend war das bereinigte EBIT, das mit -5,6 Millionen Euro deutlich negativ ausfiel. Im Vorjahreszeitraum lag das bereinigte EBIT noch bei -4,6 Millionen Euro​. Der Rückgang ist auf die anhaltende Investitionszurückhaltung im Automobilsektor sowie die gestiegenen Betriebskosten zurückzuführen.

Das dritte Quartal zeigte ähnliche Schwächen. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 17 % auf 27,3 Millionen Euro zurück (Q3 2023: 33 Millionen Euro). Auch das EBIT im dritten Quartal fiel mit -1,2 Millionen Euro deutlich schlechter aus als im Vorjahr (Q3 2023: 2,6 Millionen Euro)​.

Kennzahl9M 20239M 2024Veränderung (%)
Umsatz80,9 Mio. €82,5 Mio. €+2 %
Bereinigtes EBIT-4,6 Mio. €-5,6 Mio. €-22 %
EBIT-4,6 Mio. €-6,7 Mio. €-46 %
Auftragseingang94,0 Mio. €84,1 Mio. €-10,5 %
Auftragsbestand76,2 Mio. €61,2 Mio. €-19,7 %

Anhaltende Nachfrage nach LIDE-Technologie

Trotz der insgesamt schwachen Zahlen bleibt ein Lichtblick die wachsende Nachfrage nach der LIDE-Technologie (Laser Induced Deep Etching). Diese spezielle Technologie wird zunehmend von Halbleiterherstellern für die Produktion von Mikrochips im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) nachgefragt. Das Unternehmen rechnet hier mit einer Verdoppelung des Umsatzes im Vergleich zum Vorjahr​. Diese starke Nachfrage könnte mittelfristig für Erholung sorgen, da die LIDE-Technologie als Schlüssel für die Transformation des Halbleitermarktes gilt.

Herausforderungen im Automobilsektor und schwacher Auftragseingang

Besonders das Segment Welding, das stark auf die Automobilindustrie ausgerichtet ist, bleibt ein Sorgenkind. Die anhaltend schwache Nachfrage in diesem Sektor belastete Umsatz und Auftragseingang erheblich​. Der Auftragseingang ging im Vergleich zum Vorjahr um 10,5 % auf 84,1 Millionen Euro zurück (9M 2023: 94 Millionen Euro), und auch der Auftragsbestand sank von 76,2 Millionen Euro auf 61,2 Millionen Euro​.

Optimierungsmaßnahmen und Ausblick

Um die Profitabilität zu steigern, hat LPKF ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Senkung der Fixkosten und zur Effizienzsteigerung eingeleitet. Diese Maßnahmen sollen zu jährlichen Einsparungen von 5 bis 7 Millionen Euro führen und die EBIT-Marge bis 2025 deutlich verbessern​.

Ungeachtet dessen hat LPKF seine Prognose für das Gesamtjahr 2024 leicht nach unten angepasst. Das Unternehmen erwartet nun einen Umsatz von 125 bis 130 Millionen Euro (zuvor: 130 bis 135 Millionen Euro) und eine bereinigte EBIT-Marge zwischen 3,5 und 6,5 %​. Kurzfristig bleiben die Herausforderungen groß, besonders durch die schwache Konjunktur und die zögerliche Investitionsbereitschaft im Automobilbereich.

LPKF Laser Aktie Chart

Personalwechsel im Vorstand – CFO Christian Witt verlässt LPKF

Neben den Finanzzahlen gab das Unternehmen bereits einen Tag zuvor bekannt, dass Finanzvorstand Christian Witt zum Ende des Jahres 2024 im besten gegenseitigen Einvernehmen das Unternehmen verlassen wird​. Witt, der seit über sechs Jahren für LPKF tätig ist, war maßgeblich an der finanziellen Neuausrichtung des Unternehmens beteiligt. Der Aufsichtsrat sucht derzeit nach einem Nachfolger, der den eingeschlagenen Wachstumspfad weiterführen soll.

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