Mit einer vergleichsweise kurzen Meldung verursachte Lang & Schwarz in der abgelaufenen Woche ein echtes Erdbeben an den Börsen. Die Hauptversammlung des Unternehmens wurde kurzerhand verschoben, was für sich genommen noch kein Drama ist. Die Begründung dafür hatte es aber in sich.
Die Rede ist von steuerstrafrechtlichen Ermittlungen, Beobachter vermuten einen Zusammenhand mit Cum-Ex-Geschäften. Im Fokus sollen Geschäfte von 2007 bis 2011 stehen. Das Unternehmen hält die laufenden Untersuchungen für unbegründet, hält sich mit weiteren Details zu den Vorgängen aber vornehm zurück. Das sorgt bei den Anlegern nicht unbedingt für Sicherheit.
Das könnte teuer werden
Vorsorglich gab Lang & Schwarz dann auch schon mal eine satte Gewinnwarnung heraus. Es wird damit gerechnet, dass die Ergebnisse im laufenden Jahr um bis zu 61 Millionen Euro belastet werden könnten. Dafür sollen dem Unternehmen zufolge entsprechende Rückstellungen aus den Gewinnen des ersten Halbjahrs aufgebaut werden.
Die Reaktionen an der Börse fielen eindeutig aus. Am Mittwoch rasselte die Lang & Schwarz-Aktie zeitweise um 36 Prozent in die Tiefe. Bis zum Wochenende musste das Papier weitere Verluste hinnehmen und verlor über die gesamte Woche um 38,95 Prozent an Wert. Mit 80,10 Euro wurde das niedrigste Kursniveau seit Mitte Januar erreicht.
Wie geht es weiter mit der Lang & Schwarz-Aktie?
Prognosen für die Lang & Schwarz-Aktie sind jetzt außerordentlich schwierig. Alles hängt davon ab, was bei den Ermittlungen herauskommt. Möglich ist alles, von saftigen Strafzahlungen bis hin zu einem glimpflichen Ausgang.
Solange all das sich mehr oder weniger in der Schwebe befindet, werden die Börsianer aber wohl eher vorsichtig bleiben. Mit einer Erholung ist daher kurzfristig eher nicht zu rechnen. Optimisten könnten jetzt natürlich die Chance für einen günstigen Einstieg sehen. Allerdings hätte eine solche Anlagestrategie den Charakter einer Wette.
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