Es war eine weitere Schlappe für die ITM Power-Aktie: Am Freitagmittag verzeichnete das Papier des britischen Wasserstoffspezialisten ein Minus von 7 Prozent auf 1,003 Euro (Stand: 10.03.2024, 13:00 Uhr, XETRA). Auf 12-Monats-Sicht ist die Aktie somit um satte 78 Prozent gefallen. Die jüngere Börsengeschichte von ITM Power ist also eine Tragödie.
Dabei sind die Briten eigentlich zukunftsfähig. ITM Power kooperiert mit dem etablierten Gasekonzern Linde bei der Produktion von grünem Wasserstoff per Elektrolyse. Erst Ende Januar hatten die Briten hierzu einen neuen Auftrag präsentiert, der die Lieferung von zwei 100-MW-Elektrolyseuren an Linde umfasst. Die Anlagen sollen demnach an einem Standort des Energiekonzerns RWE im deutschen Lingen installiert und mit Offshore-Wind aus der Nordsee gespeist werden.
ITM Power tief in den roten Zahlen
Die Bekanntgabe am 31. Januar hatte die ITM Power-Aktie kurzzeitig beflügelt. Doch inzwischen sind jene Gewinne im Prinzip wieder vollständig abverkauft. Ein Grund ist die mangelnde Profitabilität des Unternehmens. ITM Power hatte in den letzten Monaten immer wieder eine Ergebniswarnung veröffentlichen müssen. Demnach soll der Verlust im laufenden Geschäftsjahr (per Ende April 2024) höher ausfallen als ursprünglich gedacht.
Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs belief sich der Umsatz gerade einmal auf 2 Millionen Britische Pfund. Und das operative Ergebnis EBITDA stand im gleichen Zeitraum mit satten 54 Millionen Britische Pfund im Minus.
Neuer Chef muss Ruder herumreißen
Das Management begründet den hohen Fehlbetrag indes mit einer Vielzahl an Negativfaktoren. So seien unter anderem die Garantierückstellungen für Elektrolyseure gestiegen – ebenso die Lieferzeiten aufgrund von Produktionsproblemen. Immerhin: Der neue CEO Dennis Schulz, der zuvor beim Kooperationspartner Linde tätig war, kündigte ein Effizienzprogramm an, um die hohen Verluste endlich in den Griff zu bekommen.
Zugutehalten muss man dem Unternehmen, dass der Kassenbestand mit immerhin 317,7 Millionen Britische Pfund durchaus solide ist und ITM Power einen Cash-Puffer verschafft, um erst einmal weiterhin Geld zu verbrennen. Doch der neue Chef muss trotzdem auf die Tube drücken, was durchaus ein Problem ist, da die Erledigung der Aufträge durch ITM Power mit einem relativ hohen Zeitaufwand einhergeht. Entsprechend dauert es einfach ziemlich lange, bis die Aufträge in tatsächlichen Ergebnissen resultieren.
Anleger müssen also weiterhin viel Geduld und starke Nerven mitbringen – und vor allem die langfristige Perspektive beachten. Diese ist mit Blick auf die Wasserstoff-Offensiven in vielen Volkswirtschaften immerhin gar nicht so schlecht.
Übrigens: Gerade in diesen Zeiten sollten Sie unbedingt auf das Marktrisiko achten. Was Sie dazu alles wissen müssen, lesen Sie hier.
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