Die ersten Wogen nach dem massiven Absturz von ITM Power an der Börse zum Wochenstart scheinen sich zu legen: Nur kurz rutschten die Papiere des britischen Wasserstoff-Spezialisten am Mittwoch im frühen Handel unter die Marke von drei Euro, am Nachmittag notierte die ITM-Aktie in Frankfurt bereits wieder bei rund 3,44 Euro. Das ist zwar deutlich weniger als noch vor dem Wochenende, als die Anteilsscheine von ITM Power mit mehr als vier Euro gehandelt wurden. Von einem Desaster kann dennoch keine Rede sein – allenfalls für Anleger, die erste in der vergangenen Woche bei ITM eingestiegen sein sollten.
Monatsplus noch bei 70 Prozent
Denn am Donnerstag hatte die Aktie von ITM Power nach wochenlangem Aufwärtsmarsch bei 4,14 Euro ein Mehrjahreshoch ausgebildet. Davon sind die Papiere wieder deutlich entfernt. Und doch: Wer vor einem Monat in das britische Unternehmen investiert hat, kann sich noch immer über einen Wertzuwachs von annähernd 70 Prozent freuen. Dass es nicht weitaus mehr geworden ist, lag an einem Investoren Update, das ITM Power am Montagfrüh veröffentlicht hatte. Darin war zwar von Rekord-Auftragsbeständen die Rede, allerdings auch von einem erwarteten EBITDA-Verlust für das am 30. April 2020 endende Geschäftsjahr von 17,5 Millionen britischer Pfund, wie ITM Power mitteilte. Das ist ein massiver Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als diese bei lediglich 7,5 Millionen Pfund lag. Als Gründe wurden die veränderten Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie und den Brexit genannt. Die Aktie brach daraufhin auf bis zu 2,98 Euro ein.
ITM Power-CEO: „Große Chancen“
Beim Hersteller von PME-Elektrolyseuren zeigt man sich dennoch optimistisch: „Die aufkommenden Trends in verschiedenen Industriesektoren SIND ein gutes Zeichen für die Elektrolyse“, kommentierte Graham Cooley, CEO von ITM Power plc, die Zahlen. Hinzu komme die zunehmende Akzeptanz von Regierungen auf der ganzen Welt, dass grüner Wasserstoff ein wesentlicher Faktor für die Erfüllung ihrer Verpflichtungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen sei. Vor diesem Hintergrund sei „ITM Power mit Partner Linde sehr gut aufgestellt, um die großen Chancen zu nutzen“.
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