Der Ölkonzern Equinor steht ähnlich wie die Wettbewerber unter erheblichem Druck vonseiten der Klimaschützer. Dieses Dilemma stand nun auch auf der kürzlich abgehaltenen Hauptversammlung im Mittelpunkt.
Denn: Eine Investorengruppe unter Leitung des britischen Unternehmens Sarasin & Partners hatte eine Resolution eingereicht und darin den norwegischen Konzern aufgefordert, seine Geschäftsziele mit den globalen Klimaschutzzielen in Einklang zu bringen. Im Klartext: Jene Investoren wollten das Management dazu zwingen, weniger Geld in fossile Rohstoffe zu stecken und vielmehr die Investitionen in grüne Technologien zu erhöhen.
Equinor: Hauptversammlung lehnt Klima-Resolution ab – Regierung steht hinter Management
Kurzum: Das Ansinnen der Investorengruppe wurde auf der Hauptversammlung nun abgelehnt. Allen voran die norwegische Regierung, die 67 % der Equinor-Anteile hält und auf die üppigen Dividenden und Steuerzahlungen des Konzerns angewiesen ist, lehnte die Forderung kategorisch ab.
Das Management, das im Vorfeld die Zurückweisung der Resolution empfahl, betonte, dass Europas größter Gasversorger bereits genug für die Energiewende unternehme. „Wir werden ein breites Energieunternehmen sein und wir werden die Emissionen senken. Aber wir müssen uns auch an die Marktsituation anpassen und flexibel sein“, mahnte Chairman Jon Erik Reinhardsen. CEO Anders Opedal fügte an: „Wir investieren in die Energie, die die Welt jetzt braucht, nämlich Öl und Gas.“
Equinor will bei fossilen Investitionen zulegen
Zur Einordnung: Equinor plant, bis Ende der 20er Jahre seine Investitionen in die Öl- und Gasproduktion um +15 % zu erhöhen. Die Norweger haben hierfür außerhalb des Heimatmarkts vor allem Projekte in Großbritannien, dem Golf von Mexiko und in Brasilien im Fokus. Nordwestlich der zur Schottland gehörenden Shetlandinseln etwa forciert Equinor ein 3,8 Milliarden USD teures Öl-Entwicklungsprojekt („Rosebank“), das in Großbritannien auf erheblichen Widerstand von Klimaaktivisten stößt.
Zuletzt hatte es auch bei anderen Ölkonzernen Klima-Resolutionen gegeben, die allerdings bislang abgelehnt wurden. Die Investoren, die schärfere Klimaziele fordern, befürchten, dass die Konzerne durch deren Festhalten an fossilen Rohstoffen kurzfristige Geschäfte über die langfristige Perspektive stellen und somit am Kapitalmarkt unattraktiver werden könnten.
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