Liebe Leserin, lieber Leser,
auch die Aktie von Deutz profitiert aktuell vom Rückzieher Donald Trumps im globalen Zollstreit. Nachdem der US-Präsident am späten Mittwoch ein 90-tägiges Moratorium für fast alle Länder angekündigt hatte (mit Ausnahme Chinas), waren die Börsenkurse weltweit in die Höhe geschossen, und auch die Papiere des Motorenherstellers profitierten: Von 5,79 Euro im Tagesverlauf am Handelsplatz Frankfurt war die Deutz-Aktie bis zum Handelsschluss bereits auf 6,31 Euro geklettert, am Donnerstag im Vormittagshandel erreichte sie zwischenzeitlich 6,75 Euro. Und doch ist sie damit noch weit entfernt von den zuletzt aufgerufenen Prognosen.
Motorenhersteller Deutz übernimmt niederländische UMS
Denn inmitten des Chaos um Donald Trump (und einer befürchteten, weltweiten Rezession), hatte das Kölner Unternehmen eine Neuigkeit vermeldet, die durchaus zukunftsträchtig scheint. „Deutz übernimmt niederländischen Innovationsführer im Bereich batterieelektrischer Antriebe für Off-Highway-Anwendungen“, lautete die Schlagzeile vom Wochenende, die auf den Börsenkurs der Aktie zunächst wenig Einfluss genommen hatte. Zu Unrecht, wie man auf Analystenseite glaubt.
Denn Deutz stärke mit der Übernahme von UMS seine Innovationskraft im wachsenden Unternehmenssegment DEUTZ New Technology, wie es das Unternehmen selbst ausdrückt. Ein entsprechender Kaufvertrag über 100 Prozent der Anteile der UMS Holding B.V. sei am Sonntag unterzeichnet worden.
- Das niederländische Unternehmen gilt demnach als Innovationsführer im Bereich batterieelektrischer Antriebe für Off-Highway-Anwendungen
- UMS habe bereits über 200 Maschinen wie Bagger, Radlader und Kräne erfolgreich elektrifiziert, 2024 damit rund 10 Millionen Euro Umsatz generiert
CEO spricht von „strategisch wichtigem Schritt“
Der künftige Auftragseingang wird laut Deutz im hohen zweistelligen Millionenbereich erwartet. Die Bestellungen kommen demnach von namhaften Kunden, „die auf UMS als One-Stop-Shop für die Elektrifizierung ihrer Maschinen setzen“, wie es heißt. Damit will sich der Motorenbauer neue Kundengruppen im Bereich Transport und Logistik erschließen und die Forschung & Entwicklung alternativer Antriebe beschleunigen. Die Elektrifizierungskits von UMS erlauben demnach eine einfache Integration in den vorhandenen Motorraum, ohne aufwändiges, kostenintensives neues Maschinendesign
„Damit gehen wir einen strategisch wichtigen Schritt, in der Umsetzung unserer „Dual+“- Strategie und treiben neben der Konsolidierung im Markt mit Verbrennungsmotoren auch klimafreundliche Antriebe für große Maschinen entscheidend voran“, wie CEO Sebastian C. Schulte hervorhebt. Mit dem Zukauf mache Deutz „einen Technologiesprung“, spare Zeit und Ressourcen, so New Technology-CEO Bert van Hasselt. „Gleichzeitig ermöglichen wir es mit unserer Industrialisierungskompetenz, die UMS-Technologie zu skalieren.“
Deutz-Aktie profitierte zunächst nicht
Das klang gut, inmitten der Ausverkaufsstimmung an den Handelsplätzen der Welt allerdings ging es am Montag mit der Deutz-Aktie zunächst rasant abwärts: Zeitweilig notierten die Anteilscheine bei nur noch 4,95 Euro, so tief wie seit Mitte Februar nicht mehr. Inzwischen aber hat sie mit einem Kurs von aktuell rund 6,50 Euro wieder 30 Prozent an Wert dazugewonnen.
Warburg-Kursziel für Deutz bei 11,80 Euro
Doch das Analysehaus Warburg Research sieht noch ordentlich Luft nach oben: Mit dem UMS-Zukauf erweitere der Motorenbauer sein Technologie-Portfolio, schrieb Analyst Stefan Augustin laut Medienberichten am Montag. Es sehe daher „zusätzliches Potenzial sowie eine intelligente Möglichkeit, in den Bereich elektrifizierter Lösungen zu expandieren und gleichzeitig flexibel hinsichtlich Nutzung und Ergebnis zu bleiben“. Augustin ließ die Deutz-Aktie in der Folge auf „Buy“ mit einem Kursziel von 11,80 Euro – uns sieht nicht weniger als 80 Prozent weiteres Kurspotenzial.
Hauck Aufhäuser Investment Banking hat das Kursziel für Deutz am Dienstag zwar leicht von 11 auf 10,30 Euro gesenkt, aber die Einstufung ebenfalls auf „Buy“ belassen. Der Motorenbauer bleibe trotz der Kurszielsenkung „eine Empfehlung seines Hauses“, schrieb Analyst Jorge Gonzalez. Die sich stabilisierende Nachfrage in Europa und Übernahmen wie die von Urban Mobility Systems sprächen für Deutz.
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