ABB glänzt mit Rekordmargen im Q3, aber …

ABB verzeichnet starke Q3-Zahlen, mit Rekordmargen und robustem Wachstum in der Elektrifizierung. Welche Segmente schwächeln und worauf Anleger achten sollten.

Auf einen Blick:
  • ABB steigert operative EBITA-Marge im Q3 2024 auf Rekordniveau von 19 %.
  • Elektrifizierung mit 10 % Auftragswachstum als starker Treiber.
  • Herausforderungen im Segment Robotik & Diskrete Automatisierung dämpfen Umsatzwachstum.

ABB, ein global führendes Technologieunternehmen mit Sitz in Zürich, hat im dritten Quartal 2024 starke Ergebnisse präsentiert. Das Unternehmen ist bekannt für seine innovative Rolle in den Bereichen Elektrifizierung, Automatisierung und Robotik, die alle eine Schlüsselrolle im Übergang zu nachhaltigeren Energiequellen spielen. Besonders beeindruckend war das starke Abschneiden im Bereich der Elektrifizierung, während andere Geschäftsfelder wie Robotik und Automatisierung mit Herausforderungen konfrontiert waren.

Wachstum und solide Kennzahlen

Im dritten Quartal 2024 verzeichnete ABB einen Umsatz von 8,151 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 2 % gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht​. Dies spiegelte die robuste Nachfrage in den Bereichen Elektrifizierung und Prozessautomatisierung wider. Besonders positiv war die Entwicklung der Bruttomarge, die um 350 Basispunkte auf 38,2 % stieg​. Trotz herausfordernder Bedingungen in einigen Segmenten konnte ABB seine operative EBITA-Marge auf ein Rekordniveau von 19 % steigern.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor war die starke Performance im Segment Elektrifizierung, das einen Anstieg des Auftragseingangs von 10 % verzeichnete​. Kunden aus den Bereichen Rechenzentren, Versorgungsunternehmen und Infrastruktur zeigten besonders starkes Interesse. Im Gegensatz dazu blieb das Segment Robotik & Diskrete Automatisierung hinter den Erwartungen zurück, da Kunden in der Automobil- und Maschinenbauindustrie ihre Bestellungen aufgrund von Lagerabbauten zurückhielten.

KennzahlQ3 2023Q3 2024% Veränderung
Umsatz (Mrd. USD)7,9948,151+2 %
Bruttomarge (%)34,738,2+350 Bp.
Operative EBITA-Marge (%)17,219,0+180 Bp.
Freier Cashflow (Mrd. USD)1,3761,345-2 %

Herausforderungen und Segmententwicklung

Obwohl ABB im dritten Quartal beeindruckende Margen vorweisen konnte, zeigten einige Segmente Anzeichen von Schwäche. Die Umsätze in der Robotik & Diskreten Automatisierung gingen aufgrund eines schwierigen Marktumfelds zurück. Besonders betroffen war der Bereich Maschinenautomation, wo Kunden aufgrund bereits früherer Bestellungen ihre Lagerbestände abgebaut haben​. Ein weiteres schwaches Segment war der Bereich E-Mobility, in dem ABB aufgrund eines schwächeren Marktes einen Rückgang der operativen Leistung hinnehmen musste.

Im Bereich der Prozessautomatisierung verzeichnete ABB hingegen eine solide Nachfrage, insbesondere in Segmenten wie der Energieerzeugung, Bergbau und Metall sowie in Bereichen mit niedrigem CO2-Ausstoß wie Solar- und Windenergie. Diese positiven Trends halfen, die Schwächen in anderen Bereichen auszugleichen und ABB auf Kurs zu halten​.

Finanzielle Stärke und Cashflow

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit blieb im Jahresvergleich stabil bei 1,345 Milliarden US-Dollar​. Dies zeigt, dass ABB trotz der Herausforderungen in einigen Segmenten weiterhin eine starke Liquidität aufrechterhalten kann. Im bisherigen Verlauf des Jahres hat das Unternehmen einen freien Cashflow von 2,642 Milliarden US-Dollar generiert, was ABB in eine komfortable Position versetzt, um sein Jahresziel von mindestens 3,7 Milliarden US-Dollar zu erreichen​.

Der Nettoschuldenstand des Unternehmens ist im Vergleich zum Vorjahr von 2,872 Milliarden US-Dollar auf 2,158 Milliarden US-Dollar gesunken. Dies ist größtenteils auf den starken freien Cashflow zurückzuführen, der es ABB ermöglichte, Schulden abzubauen und weiterhin in seine zukünftigen Wachstumsbereiche zu investieren​.

ABB Ltd Aktie Chart

Ausblick und Erwartungen für das nächste Quartal

ABB bleibt für das vierte Quartal 2024 optimistisch, auch wenn das Unternehmen eine etwas schwächere Leistung als im dritten Quartal erwartet. Der CEO von ABB, Morten Wierod, rechnet mit einem „niedrigeren bis mittleren einstelligen Wachstum der Umsätze“ und erwartet, dass das Book-to-Bill-Verhältnis im vierten Quartal negativ ausfallen könnte​. Trotz dieser vorsichtigen Prognosen ist ABB gut aufgestellt, um von der weiterhin robusten Nachfrage in den Bereichen Elektrifizierung und Automatisierung zu profitieren.

Anleger sollten im nächsten Quartal insbesondere auf die Entwicklung des Segments Robotik & Diskrete Automatisierung achten, da dieses Segment nach wie vor von Lagerkorrekturen und einem schwächeren Marktumfeld betroffen ist. Auch die Fortschritte im Bereich der E-Mobility sowie das Erreichen des angestrebten freien Cashflows werden wichtige Indikatoren für die zukünftige Entwicklung von ABB sein.

Die Aktie von ABB ist seit Jahresbeginn um über 30 % gestiegen​. Dies spiegelt das grundsätzliche Vertrauen der Investoren in das Unternehmen wider, das sich als einer der Hauptakteure im globalen Wandel hin zu nachhaltigen Energien positioniert hat. Es bleibt abzuwarten, wie die Anleger kurzfristig auf die neuen Zahlen reagieren werden.

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