Zum Aufwachen ist es viel zu früh! Lassen Sie uns lieber noch etwas länger weiterschlafen!

Bernd Heim


Börsenausblick

By
Bernd Heim

/ 14. Januar 2019

Früher oder später wird der lange Aufwärtstrend, der die Weltwirtschaft im Anschluss an die Finanzkrise erfasst hat, enden. Dann droht nicht unbedingt ein gigantischer Crash, aber eine Abschwungphase mit normalen zeitlichen und prozentualen Ausmaßen sollten wir dennoch erwarten.

Ob unsere Welt auf Pump diese aber auch verkraftet, ist eine ganz andere Frage. Die größte Gefahr geht dabei von den vielen Zombiunternehmen aus. Das sind all jene Firmen, die am Markt so schwach aufgestellt sind, dass sie nicht einmal das Geld erwirtschaften, das sie zur Bedienung ihrer Schulden benötigen.

Steigende Zinsen sind für sie eine Gefahr, der sie nichts entgegenzusetzen haben, denn selbst in den nun größtenteils hinter uns liegenden Zeiten des Aufschwungs waren sie zu schwach, um so viel Geld zu erwirtschaften, dass sie ihre Kredite zumindest zu einem Teil tilgen und zurückführen konnten.

Um ihr Überleben zu sichern, werden die Zinsen auch in der Krise niedrig bleiben müssen. Die Notenbanken werden dann schnell vor die Wahl zwischen Pest und Cholera gestellt werden. Sie müssen entweder die Inflation mit höheren Zinsen bekämpfen und im Zaun halten oder den Ausfall von zu vielen notleidenden Krediten verhindern.

Die Wahl zwischen Pest und Cholera

Eine schmerzfreie Lösung dieses Problems ist kaum zu erwarten. Wie in den letzten Jahren wird die Entscheidung deshalb sehr schnell auf die Frage hinauslaufen, wem die Notenbanken mehr Leid zufügen wollen, dem Sparer oder dem vom Untergang bedrohten Schuldner.

In der jüngeren Vergangenheit ist die Entscheidung mit einer Eindeutigkeit zu Gunsten des Schuldners gefällt worden, die für die Zukunft nicht viel Gutes erwarten lässt, denn mit ihrer Politik des billigen Geldes haben die Notenbanken nicht nur wankende Schuldner über Wasser gehalten.

Sie haben auch bewusst oder unbewusst auf die Wahrnehmung der gesamten Bevölkerung Einfluss genommen. Es entstand ein Gewöhnungseffekt. Ein Kredit stellte in den letzten Jahren kein Risiko und auch keine große Belastung mehr dar. Vielmehr sind die niedrigen Zinsen zu einer Art „Grundrecht“ geworden, auf das der heutige Mensch meint Anspruch zu haben.

Im Klartext bedeutet dieser Anspruch jedoch, dass der Sparer für die Wünsche und Bedürfnisse des Konsumenten aufzukommen hat. Oder anders ausgedrückt: Weil ich weiter ungeniert konsumieren will, dürfen Sie die Sause bezahlen. Fair ist das nicht. Eigentlich wissen das alle, doch die Konsequenz ist keiner bereit zu ziehen, denn die Folgen sind im ersten Moment höchst unangenehm.

Wählen wir den nahen oder fernen Schmerz?

Auf lange Sicht wäre eine Rückkehr zur Normalität und damit zu den Erkenntnis, dass es kein Grundrecht auf billiges Geld und damit schmerzfreie Kredite gibt, ein Segen. Der Zins würde wieder zu seiner ursprünglichen Funktion zurückkehren und den Menschen signalisieren, dass Geld immer eine knappe Ressource war und es auch weiterhin sein wird.

Kurzfristig dürften wir jedoch massive Turbulenzen erleben, denn eine nun fast zehn Jahre andauernde Fehlbildung kann nicht in kurzer Zeit und auch nicht schmerzfrei korrigiert werden. In dieser Zeit drohen schwere gesellschaftliche Erschütterungen, weil insbesondere jene, die mit dem Wirtschafts- und Finanzsystem und seinen Mechanismen nicht vertraut sind, leicht mit Unwillen und Rebellion auf die Veränderung reagieren könnten.

Aus Angst vor dieser Gefahr aber die Hände untätig in den Schoß zu legen, ist auch keine Lösung. Dennoch ist zu befürchten, dass sie aus reiner Bequemlichkeit zunächst gewählt wird. Dadurch werden die Schmerzen am Ende zwar nur größer, doch da es zunächst einmal recht ferne Schmerzen sind, wird dies am Anfang kaum einer sehen wollen.

Bezahlt wird die Rechnung in diesem Fall nicht nur später. Sie wird auch wesentlich teurer ausfallen und die „gewonnen“ Jahre werden uns am Ende vermutlich als verlorene Jahre erscheinen.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und grüße Sie herzlich

Ihr

Bernd Heim

PS.: Die Informationen auf 7vor8.de sind für Sie kostenlos. Trotzdem: Jeder Artikel basiert auf einer gründlichen Recherche und verursacht eine Menge Aufwand. Deshalb meine Bitte an Sie: Teilen Sie diese Kolumne mit Ihren Freunden und Bekannten, wenn Sie möchten, dass auch Ihr persönliches Umfeld von diesen wertvollen Informationen profitiert.

Nvidia-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nvidia-Analyse vom 02. November liefert die Antwort:

Die neusten Nvidia-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nvidia-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 02. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Nvidia: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Kaufen, halten oder verkaufen – Ihre Nvidia-Analyse vom 02. November liefert die Antwort

Sichern Sie sich jetzt die aktuelle Analyse zu Nvidia. Nur heute als kostenlosen Sofort-Download!

Nvidia Analyse

Nvidia Aktie

check icon
Konkrete Handlungsempfehlung zu Nvidia
check icon
Risiko-Analyse: So sicher ist Ihr Investment
check icon
Fordern Sie jetzt Ihre kostenlose Nvidia-Analyse an

Disclaimer

Die auf finanztrends.de angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information. Die hier angebotenen Beiträge stellen zu keinem Zeitpunkt eine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlung dar. Sie sind nicht als Zusicherung von Kursentwicklungen der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren ist risikoreich und birgt Risiken, die den Totalverlust des eingesetzten Kapitals bewirken können. Die auf finanztrends.de veröffentlichen Informationen ersetzen keine, auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete, fachkundige Anlageberatung. Es wird keinerlei Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden übernommen. finanztrends.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinen Einfluss und vor Veröffentlichung sämtlicher Beiträge keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand dieser. Die Veröffentlichung der namentlich gekennzeichneten Beiträge erfolgt eigenverantwortlich durch Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen o.ä. Demzufolge kann bezüglich der Inhalte der Beiträge nicht von Anlageinteressen von finanztrends.de und/ oder seinen Mitarbeitern oder Organen zu sprechen sein. Die Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen usw. gehören nicht der Redaktion von finanztrends.de an. Ihre Meinungen spiegeln nicht die Meinungen und Auffassungen von finanztrends.de und deren Mitarbeitern wider. (Ausführlicher Disclaimer)