Fragiles Marktumfeld und nervöse Anleger
Dem DeepSeek-Beben am Montag der Vorwoche folgte ein Zoll-Beben am vergangenen Montag. Dieses hatte zwar eine geringere Magnitude, doch zeigte es das fragile Marktumfeld. Anleger sind nervös, und das nicht grundlos. Die aktuelle Nachrichtenlage zur Börse ist eher negativ, und es mehren sich die Stimmen, dass eine Korrektur zeitnah bevorsteht.
Was droht als Nächstes, und was könnte ein Katalysator für eine Marktkorrektur sein? Wir haben uns die kritischen Stimmen angehört und möchten sie heute einordnen.
Künstliche Intelligenz: Revolution oder überschätztes Potenzial?
Fachleute und Analysten sind sich einig, dass Künstliche Intelligenz (KI) ein technologischer Durchbruch ist, der die nächsten 20 Jahre prägen wird. Einige sprechen von der größten Errungenschaft seit der Erfindung der Dampfmaschine oder des Internets.
Zweifelsohne wird KI viele Bereiche verändern, von Automatisierung und Robotik bis hin zu Gesundheitswesen und Finanzwesen. Doch wie groß ist das Gewinnpotenzial der Unternehmen? Und wie schnell lassen sich neue Anwendungsmöglichkeiten in bare Münze verwandeln?
DeepSeek hat gezeigt, dass für vergleichbare Performance weit weniger leistungsstarke Chips benötigt werden als bisher angenommen. ASML sieht darin eine Chance, da dies mehr Einsatzmöglichkeiten bedeutet. Microsoft stimmte zu. Dennoch bleibt die Frage: Wie groß kann der Markt für verschiedene Technologie-Zweige wirklich sein? Die Gewinnmitnahmen bei Nvidia sprechen eine deutliche Sprache: Die Aktie fiel seit der DeepSeek-Präsentation um rund 20 %.
Bayer AG Aktie Chart
Falls der Wachstumsmotor KI ins Stottern gerät, dürfte das hohe Bewertungsniveau vieler Tech-Aktien infrage gestellt werden. Eine umfassendere Korrektur, die auch andere Technologiebranchen mit nach unten zieht, wäre nicht überraschend.
US-Zollpolitik: Trump als Unsicherheitsfaktor
Die US-Wirtschaft und -Indizes sind seit Jahren die Taktgeber der internationalen Börsen. Da Trump steigende Börsen als Beweis für seinen Erfolg betrachtet, könnte man meinen, dass jetzt ein guter Zeitpunkt für Investitionen ist. Doch die Zollpolitik dämpft diese Annahme.
Die 25%-Zölle auf Mexiko und Kanada sowie die 10%-Zölle auf China sorgten für Unruhe. Erst als klar wurde, dass Trump vorerst doch keine Zölle gegen die Nachbarländer verhängt, beruhigten sich die Märkte. Doch China ist diesmal besser vorbereitet und hat mit Export-Kontrollen für Metalle wie Wolfram bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet. Sollte Trump den Handelskrieg eskalieren, droht ein massiver Crash an den Aktienmärkten.
Der Anleihenmarkt sendet Warnsignale
Neben überschätztem KI-Potenzial und einem drohenden Handelskrieg gibt es noch weitere Gefahren. Seit September sendet der Anleihenmarkt ein klares Warnsignal: Obwohl die Fed den Leitzins senkte, stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 100 Basispunkte.
Dies könnte auf wirtschaftlichen Optimismus hindeuten, aber auch eine Rückkehr der Inflation bedeuten. Falls die erhofften Zinssenkungen ausbleiben, könnte dies negative Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben.
US-Verschuldung: Ein schleichendes Risiko
Die Bonität der USA steht auf wackeligen Beinen. Viele Volkswirte halten die US-Verschuldung für nicht mehr nachhaltig. Erwartet wird, dass in diesem Jahr auch Moody’s den USA die Top-Bonität „Triple A“ entzieht.
Dies würde höhere Schuldzinsen bedeuten und auf geplante Steuererleichterungen der Trump-Administration treffen. Schon jetzt sind die Zinsschulden höher als die jährlichen Militärausgaben. Steigende Zinsen könnten den Aktienmarkt belasten, sei es durch Bonitätsprobleme oder Inflationserwartungen.
US-Verbraucher in der Schuldenfalle
Ein weiteres Risiko sind die US-Verbraucher. Im dritten Quartal 2024 lag die Kreditkartenausfallrate so hoch wie zuletzt 2010. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr betrug 50 %. Da auch Zahlungsverzüge zunehmen, dürfte sich die Lage in den kommenden Monaten weiter verschärfen.
Der Häusermarkt zeigt ebenfalls Anzeichen von Schwäche. Der Anteil von Haushalten mit Zahlungsrückständen stieg im siebten Jahr in Folge. Das Problem: Hohe Finanzierungszinsen belasten das Neugeschäft und bestehende Eigentümer. Einige Experten sprechen von einer „Affordability Crisis“ – ein Eigenheim ist für viele nicht mehr leistbar. Dies drückt auf das Verbrauchervertrauen, das seit September wieder sinkt.
Fazit: Hohe Bewertungen erfordern stabile Rahmenbedingungen
Aktuell liegt das durchschnittliche KGV des Nasdaq bei etwa 30 – historisch betrachtet liegt der Durchschnitt bei 17-18. Damit Investoren nicht auf Anleihen umschwenken, die derzeit über 4 % Rendite abwerfen (z. B. US-Staatsanleihen oder Apple-Anleihen), muss der Aktienmarkt weiterhin attraktive Chancen bieten.
Doch die Kombination aus überhitztem KI-Hype, geopolitischen Unsicherheiten, steigenden Schulden und einer schwächelnden US-Wirtschaft könnte das Vertrauen in Tech-Aktien nachhaltig erschüttern. Die nächsten Monate werden zeigen, ob der Börsenaufschwung tragfähig ist oder ob eine Korrektur bevorsteht.
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