Zahlt Tesla den Aktionären eine Dividende?

Neben einfachen Kurssteigerungen sind Dividenden eine willkommene und verlässliche Möglichkeit, an der Börse Renditen zu erzielen. Tesla hält sich bei Dividenden zurück.

Auf einen Blick:
  • Tesla hat bisher noch nie eine Dividende gezahlt.
  • Gewinne steckt das Unternehmen stattdessen in die weitere Expansion.
  • Dabei dürfte es auch in Zukunft bleiben.

Tesla hat eine sehr bewegte Vergangenheit hinter sich, bei der die Aktie den Anteilseignern oftmals viel Freude bereitete. Gewinne kamen allerdings stets nur durch Kurszuwächse zustande. Eine Dividende gibt es bei Tesla hingegen nicht und darauf sollten Anleger auch mit Blick in Richtung Zukunft eher nicht spekulieren. Der Elektroautopionier bevorzugt es, seine Gewinne an anderer Stelle einzusetzen.

Warum zahlt Tesla keine Dividende?

Zu Beginn machte Tesla noch hohe Verluste und mancher Experte ging davon aus, dass sich daran nie etwas ändern würde. Die Anleger sahen es dem Konzern in den 2000er Jahren nach, dass keine Dividende ausgeschüttet wurde. Dafür fehlte es schlicht an den dafür notwendigen Einnahmen. Doch bekanntlich ist Tesla der Sprung in die schwarzen Zahlen gelungen, und das nicht zu knapp. Der E-Autobauer generiert mittlerweile Milliardengewinne, obschon die Margen zuletzt sichtlich unter Druck geraten sind.

Bei Tesla ist eine Dividende dennoch weiterhin kein Thema. Während das Gehaltspaket von Elon Musk zuweilen sehr üppig ausfällt, müssen die Aktionäre sich mit deutlich weniger begnügen. Der Verzicht auf eine Dividende liegt darin begründet, dass Tesla seine Gewinne aktiv in die weitere Expansion investiert. Dazu gehören neue Fabriken rund um den Globus und die Entwicklung neuer Fahrzeuge sowie der dazugehörigen Software. Da solche Posten auch in den kommenden Jahren die Bilanzen prägen werden, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass Tesla in absehbarer Zeit über Dividenden nachdenken wird.

Teslas Bilanz gibt keine Dividende her

Ein Blick auf die letzten Quartalszahlen (Q2 2024) und der Vergleich zum Vorjahr offenbart, dass es bei Tesla momentan zunehmend mehr Gegenwind zu spüren gibt:

  • Umsatz: 25,5 Mrd. USD (+2,3 %)
  • Betriebsergebnis: 2,19 Mrd, USD (-8,8 %)
  • Nettoumsatzrendite: 5,8 % (-46,5 %)

Schwächelnde Absatzzahlen und sinkende Margen führen bei Tesla zu deutlich geringeren Überschüssen, wenngleich der Konzern noch immer in den schwarzen Zahlen liegt. Der Spielraum für Geschenke an die Aktionäre hat sich aber zweifellos verkleinert und ein Ende der aktuellen Flaute im Segment ist noch nicht in Sicht.

Auch Aktienrückkäufe sind bei Tesla selten

Abseits von Dividenden sind Aktienrückkäufe ein häufig genutztes Instrument von Börsenkonzernen, um den Anlegern etwas Gutes zu tun. Durch den Kauf eigener Aktien reduziert sich die Anzahl der im Umlauf befindlichen Papiere, was in den allermeisten Fällen die Kurse ansteigen lässt. Ein solches Vorgehen ist bei Tesla allerdings nur selten zu sehen. Für 2024 gibt es bislang keine Pläne für Aktienrückkäufe, auch wenn einige Investoren dies für sinnvoll erachten. Laut Elon Musk sei die Entscheidung darüber Sache des Vorstands.

Voraussetzung für Aktienrückkäufe wäre wohl, dass der Cashflow bei Tesla sich wieder merklich bessern kann. Außer vagen Hoffnungen gibt es dafür aber leider keine Signale. Einige Beobachter setzen auf neue Modell und Robotaxis, um bei Tesla die Gewinne wieder in die Höhe zu manövrieren. Ob und wann damit größere Erfolge einfahren kann, ist jedoch eher ungewiss.

Wie kann Tesla seinen Aktienkurs weiter steigern?

Ohne Dividende sind Anleger voll und ganz auf Kursgewinne angewiesen, um mit der Tesla-Aktie ein Rendite erzielen zu können. Leider entwickelte sich das laufende Jahr in dieser Hinsicht aber recht enttäuschend und die Tesla-Aktie fiel von Anfang Januar bis Anfang August um gut 16 Prozent.

Tesla Aktie Chart

In der Vergangenheit gab es durchaus einige Kniffe bei Tesla, mit denen der Aktienkurs gezielt in die Höhe bugsiert werden konnte. Dazu gehören beispielsweise Reverse Splits. Bei diesem Verfahren wird die Anzahl der Aktien erhöht, bestehende Anleger erhalten für jede Aktie aber automatisch die entsprechende Anzahl neuer Titel. Am Wert im Portfolio ändert sich also nichts. Der Aktienkurs wird allerdings optisch nach unten korrigiert, was das Interesse an den Märkten, gerade bei Kleinanlegern, spürbar erhöhen kann.

Bei den derzeitigen Kursen ist jedoch auch ein solches Szenario eher als unwahrscheinlich anzusehen. Reverse Splits wurden bei Tesla in jüngerer Vergangenheit bevorzugt in vierstelligen Kursregionen durchgeführt. Davon ist die Aktie momentan aber sehr weit entfernt.

Fazit: Lohnt die Tesla-Aktie sich auch ohne Dividende?

Unter dem Strich müssen Anleger bei Tesla schlicht ohne Dividende auskommen. Ob ein Investment dennoch interessant ist, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen. Das hängt von vielen Faktoren ab, wozu unter anderem der Anlagehorizont zählt. Langfristig strebt der Konzern weiter nach Wachstum und will eines Tages sogar Volkswagen und Toyota bei den Auslieferungszahlen überholen. Sollte dieses Kunststück gelingen, dürften die Kurse sich noch sehr weit in die Höhe bewegen. Garantien dafür gibt es aber nicht und selbst im allerbesten Fall werden bis zu derartigen Erfolgen noch viele Jahre ins Land ziehen.

Wer der Ansicht ist, dass die Tesla-Aktie in Zukunft deutliche Kursgewinne erfahren wird, für den ist das Papier auch ohne Dividende durchaus einen Blick wert. Das Risiko fällt aber tendenziell höher aus als bei Unternehmen, die Dividenden zahlen und den Investoren damit Aussicht auf verlässliche Renditen bieten. Es sei aber gesagt, dass auch Dividendenzahlungen nie eine vollkommen sichere Angelegenheit sind. Denn in wirtschaftlich schwierigen Zeiten können börsennotierte Konzerne Dividendenzahlungen auch wieder streichen.

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