Kaum ein anderes Produkt hat seit seiner Markteinführung einen solchen Siegeszug hingelegt wie das Smartphone. 2020 besaßen etwa 3,5 Milliarden Menschen ein solches Mobiltelefon, rund 45 Prozent der Weltbevölkerung.
Jahrelang kannte der weltweite Smartphone-Absatz nur eine Richtung: steil nach oben. Angesichts einer zunehmenden Sättigung kam es 2018 dann zur Trendwende. Zum ersten Mal überhaupt gingen die Verkäufe zurück. Verstärkt wurde der Rückgang dann durch die Corona-Krise.
Wegen der spürbaren Zurückhaltung der Konsumenten brach der Absatz 2020 um knapp 7 Prozent ein. Weniger als 1,3 Milliarden Smartphones wurden somit im Corona-Jahr an die Endkunden übergeben – in etwa so viele wie 2014.
Doch nun könnte erneut eine Trendwende bevorstehen. Laut einer aktuellen Studie des Instituts Canalys wird der Smartphone-Absatz im laufenden Jahr im Vergleich zu 2020 wohl um 12 Prozent zunehmen. Damit würden die Verkaufszahlen wieder die 1,4 Milliarden-Einheiten-Marke aus dem Jahr 2018 erreichen. Für die Folgejahre erwartet Canalys gar den Sprung über die Rekordschwelle auf mehr als 1,5 Milliarden Exemplare.
Das Analyseinstitut begründet die optimistische Prognose mit diversen Faktoren. Auf der einen Seite sorge der Fortschritt bei der globalen Impfkampagne für eine allmähliche Eindämmung des Coronavirus. In der Folge dürften die Verbraucher wieder eher dazu bereit sein, Geld für Luxusartikel wie Smartphones auszugeben.
Neben diesen Nachholeffekten dürfte der neue, extrem leistungsfähige Mobilfunkstandard 5G für weiteren Auftrieb sorgen. Laut Canalys werden immer mehr Konsumenten neue Smartphones beschaffen, die diesen Standard unterstützen. Bereits für das Gesamtjahr 2021 erwartet das Institut, dass die 5G-Handys 43 Prozent der globalen Lieferungen ausmachen werden. 2024 sollen es 52 Prozent sein, 2024 gar 69 Prozent.
Doch längst nicht alle Hersteller werden von dem neuen Smartphone-Boom profitieren, wie eine Studie der Marktforschungsfirma Gartner zeigt. Im Mittelpunkt: die allgemeine Chip-Krise, die derzeit zwar vor allem die Autobranche in Mitleidenschaft zieht, sich aber in den kommenden Monaten auch stärker auf die Verbraucherelektronik auswirken dürfte.
Gartner zufolge sind vor allem kleinere Smartphone-Anbieter von der Halbleiter-Verknappung betroffen. Für die kleineren Player werde es zunehmend schwieriger, die begehrten Komponenten zu wettbewerbsfähigen Preisen zu erhalten. Denn diese hätten kaum Spielraum, die höheren Kosten über Preiserhöhungen an die Kunden weiterzugeben.
Ganz anders sieht es bei den Marktführern aus. Laut Gartner haben es die Big Player einfacher, sich mit ihren lukrativen, großen Ordervolumen bei Zulieferern knappe Bauteile zu sichern. In der Folge dürfte es zu einer Konsolidierung kommen, durch die die Marktmacht der großen Anbieter noch weiter intensiviert wird. Bereits in Q1 2021 hat sich diese Entwicklung abgezeichnet.
Im Folgenden wollen wir Ihnen die 3 Konzerne vorstellen, die davon wohl am meisten profitieren werden.
Samsung Electronics – der Spitzenreiter
Samsung Electronics mit Sitz in Südkorea ist der Weltmarktführer bei den Smartphones. Im ersten Quartal erzielte der Elektronikriese dank anziehender Smartphone-Verkäufe einen Umsatz von umgerechnet 48,7 Milliarden Euro. Ein Rekordwert für ein Auftaktquartal, der gar das zurückliegende Weihnachtsgeschäft übertraf (Q4 2020: 45,7 Mrd.).
Der Überschuss kletterte auf 5,3 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 46 Prozent gegenüber Q1 2020 bzw. von 8 Prozent gegenüber Q4 2020. Vor allem die Sparte „Mobile Communications“, in der das Smartphone-Geschäft enthalten ist, konnte laut Samsung eine erhöhte Nachfrage verzeichnen.
Laut Gartner verkaufte Samsung in Q1 2021 rund um den Globus 76,61 Millionen Smartphones (+38 % ggü. Q1 2020). Damit positionierten sich die Südkoreaner mit Abstand auf Platz 1. Und auch für das laufende Quartal rechnet Samsung mit weiterem Absatzwachstum. Vor allem im Bereich 5G sieht das Unternehmen großes Potenzial.
Derzeit unterbieten sich viele große Anbieter mit relativ günstigen 5G-Handys, um die Verbraucher von dem Mobilfunkstandard zu überzeugen. Inmitten des Preiskampfs kündigte Samsung kürzlich das neue „Galaxy A22 5G“ an. Dieses soll trotz beachtlicher Ausstattung das bislang preiswerteste 5G-Smartphone aus dem Hause der Südkoreaner sein. Kostenpunkt: nur rund 230 Euro.
Apple – die Marke
Beim US-Konkurrenten Apple sind solche Niedrigpreise sicherlich eher weniger vorstellbar. Für das neue 5G-fähige „iPhone 12“ müssen die Kunden schon mehr als 800 Euro auf den Tisch legen. Dennoch verfügt Apple als Pionier der Smartphone-Branche über eine extrem zugkräftige Marke und eine sehr treue Kundschaft, die gerne dazu bereit ist, etwas tiefer in die Taschen zu greifen.
Im ersten Quartal 2021 erzielte Apple einen Umsatz von sagenhaften 89,6 Milliarden Dollar (+54 % ggü. 2020). Das ist zwar weniger als im vorangegangen Weihnachtsquartal, für einen Jahresstart dennoch ein überaus hervorragender Wert.
Allein das Geschäft mit den iPhones brachte dem Tech-Konzern in Q1 Erlöse von knapp 48 Milliarden Dollar ein – fast zwei Drittel mehr als vor einem Jahr. Der Gewinn von Apple fiel mit 23,6 Milliarden Dollar in etwa doppelt so hoch aus wie im Vorjahresquartal. Der Konzern ist also weiterhin extrem profitabel.
In Q1 verkaufte Apple laut Gartner 58,55 Millionen seiner höherpreisigen Smartphones. Gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht das einem Plus von 43 Prozent. Apple konnte sich somit auf Platz 2 der weltgrößten Smartphone-Hersteller positionieren. Und auch der Apfelkonzern prognostiziert für die kommenden Monate weitere Absatzschübe – vor allem durch 5G.
Xiaomi – der Newcomer
Der chinesische Hersteller Xiaomi ist im Vergleich zu Samsung und Apple eher ein Newcomer. Dennoch konnten die Chinesen in letzter Zeit massiv aufholen. Ähnlich wie der Wettbewerber Huawei forciert Xiaomi vor allem Geräte für den kleineren Geldbeutel.
Im ersten Quartal 2021 erwirtschaftete Xiaomi einen Umsatz von rund 12 Milliarden Dollar. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betrug das Wachstum also 55 Prozent. Somit konnte man im Jahresvergleich gar noch etwas stärker wachsen als Apple. Der Nettogewinn belief sich in Q1 2021 auf 0,94 Milliarden Dollar – eine Steigerung von 163 Prozent. Sowohl Umsatz als auch Nettoeinkommen lagen laut dem Konzern auf Rekordhöhen.
Das Wachstum wird auch bei den Verkaufszahlen deutlich. Gartner zufolge setzte Xiaomi zwischen Januar und Ende März insgesamt 48,9 Millionen Smartphones ab (+64,9 %). Damit schafften es die Chinesen auf Platz 3 und rückten näher an Apple heran.
Freilich will Xiaomi sein Mega-Wachstum fortsetzen. Allein für die zweite Jahreshälfte 2021 plant der Konzern für seine drei Marken „Mi“, „Poco“ und „Redmi“ etliche neue Modelle, darunter natürlich auch 5G-fähige Handys ab 200 Euro. Die etablierten Hersteller müssen also auf der Hut sein.
Xiaomi-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Xiaomi-Analyse vom 02. November liefert die Antwort:
Die neusten Xiaomi-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Xiaomi-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 02. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.