Xiaomi-Aktie: Das ist jetzt endgültig vorbei!

Die Aktie von Xiaomi hat nach einem Zwischenhoch Ende Januar wieder deutlich verloren. Ob die neue Preispolitik des chinesischen Smartphone-Herstellers aufgehen wird?

Auf einen Blick:
  • Die Xiaomi-Aktie rutschte zuletzt von 1,72 wieder auf 1,60 US-Dollar
  • Dabei hatten einige Analysten ihre Kursziele vor kurzem erst erhöht
  • Anziehen werden in jedem Fall die Preise beim chinesischen Smartphone-Hersteller
  • Xiaomis neue Flaggschiffe sind offenbar teurer als die Konkurrenzmodelle von Samsung

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Aktie von Xiaomi kommt derzeit einfach nicht in Fahrt. Ende Januar waren die Papiere des chinesischen Technologiekonzerns binnen eines Tages noch von 1,55 auf 1,72 US-Dollar gesprungen. Es war die Reaktion auf Entwürfe für das erste Elektroauto des vor allem für seine Smartphones bekannten Herstellers, die beim chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo aufgetaucht waren. Inzwischen allerdings notiert die Xiaomi-Aktie bei nur noch 1,60 Dollar. Dafür sorgt das Unternehmen an anderer Stelle für Schlagzeilen: Die Zeit der Schnäppchen ist offenbar endgültig vorbei.

Xiaomi verlor Martanteile gegen Samsung und Apple

Denn lange Zeit galt Xiaomi als Hersteller besonders hochwertiger Geräte, die durch ihre günstigen Preise den großen Konkurrenten Samsung und Apple weltweit Markanteile abnahmen. Längst hatte sich der chinesische Hersteller in der globalen Verkaufsrangliste hinter den beiden auf Platz 3 vorgearbeitet. Zuletzt allerdings sank der globale Marktanteil im 4. Quartal für Xiaomi von 12,2 auf nur noch 11,0  Prozent, während die Wettbewerber ihren ausbauten. Trotz insgesamt rückläufiger Verkaufszahlen aller Hersteller.

Dass Samsung nach dem traditionell guten Weihnachtsgeschäft für iPhone-Hersteller Apple, das ihm zwischenzeitlich die Spitzenposition einbrachte, im laufenden Quartal wieder die globale Markführerschaft übernehmen wird, gilt als ausgemacht. Angesichts der Preispolitik von Xiaomi wird dies noch ein bisschen wahrscheinlicher. Denn laut eines Medienberichts werden die neuen Spitzenmodelle aus China die der Koreaner im Preis sogar übertreffen – nach oben, wohlgemerkt.

Smartphones teurer als von der Konkurrenz

„Teurer als Samsung: Deutsche Preise für neue Xiaomi-Handys durchgesickert“, titelte zum Wochenstart das Brancheportal Giga. In Kürze, am 26. Februar im Vorfeld des MWC in Barcelona,  wird der Hersteller seine neue Smartphone-Serie 13 für Europa enthüllen. Schon vorab sei viel über die Euro-Preise spekuliert worden, heißt es. „Jetzt hat eine zuverlässige Quelle neue Informationen und die haben es richtig in sich“, so der Bericht.

Das Xiaomi 13 Lite war laut Giga „für viele ein echter Hoffnungsträger, der in starke Konkurrenz mit dem kommenden Samsung Galaxy A54 treten kann“. Mit dem nun aufgetauchten Preis dürfte das allerdings schwer werden, so die Vermutung, soll das Xiaomi 13 Lite doch stolze 499 Euro kosten.

Xiaomi 13 kratzt an 1000-Euro-Marke

  • Das  Samsung Galaxy A53 kam demnach einst für 449 Euro auf den deutschen Markt
  • Doppelt so teuer soll nun das reguläre Xiaomi 13 hierzulande werden
  • Ein großer deutscher Händler hatte das Smartphone demnach kurz für 999 Euro gelistet

„Damit bestätigen sich frühere Informationen, wonach die Xiaomi-13-Handys in Deutschland bei 1.000 Euro starten“, schreibt Giga. Samsung sei auch hier günstiger, das Konkurrenzmodell, das Samsung Galaxy S23, beginne bei 949 Euro, heißt es. Allerdings gibt es einen ersten Hinweis darauf, dass Xiaomi seine Hochpreispolitik wohl nicht wird durchsetzen können: Laut dem Vergleichsportal idealo.de ist das Xiaomi 13 8GB+256GB aktuell bereits bei einem etablierten, deutschen Händler bestellbar – zum Preis von 899 Euro. 100 Euro Rabatt also, und das noch vor offiziellem Markstart.

Analysten erhöhten Xiaomi-Kursziele

Ob die neue Strategie insgesamt aufgehen wird, bleibt ohnehin abzuwarten. Einige Analysten hatten sich jedoch vor kurzem schon mal festgelegt: John Choi und Candis Cha vom japanischen Finanzunternehmen Daiwa etwa stuften die Xiaomi-Aktie von „Halten“ auf „Kaufen“ hoch, das Kursziel hoben sie deutlich von 9,50 auf 15 Hongkong-Dollar an (umgerechnet aktuell 1,92 US-Dollar). Noch mehr erwartet die Citigroup, die den fairen Wert für die Papiere laut der IT Times jüngst auf umgerechnet 2,01 US-Dollar festsetzte. Die Credit Suisse vergab für Xiaomi laut Medienberichten ebenfalls ein “Outperfom”-Rating, bei einem Kursziel von sogar 2,17 US-Dollar.

Nur vorsichtig optimistisch zeigen sich derweil die insgesamt 28 Analysten, die laut marketscreener.com derzeit Xiaomi beobachten. Das durchschnittliche Kursziel für die Aktie liegt umgerechnet bei 1,76 US-Dollar, knapp zehn Prozent über dem aktuellen Stand. Die Range reicht von 2,51 bis 0,67 Dollar, was einem Plus oder einem Minus von jeweils rund 50 Prozent entspräche. Und so kommen die Experten auch auf unterschiedliche Empfehlungen, mit klarem Überhang der Optimisten allerdings:

  • 18 Analysten raten, die Aktie zu kaufen oder aufzustocken
  • 6 Experten geben derzeit die Empfehlung, Xiaomi zu „Halten“
  • Lediglich 4 würden den Bestand reduzieren oder verkaufen

Xiaomi-Aktie mit Höhen und Tiefen

Was auffällt: Noch im Juli 2022 lag das mittlere Kursziel für die Papiere des chinesischen Tech-Konzerns bei umgerechnet 3,93 US-Dollar. Die Erwartungen seitdem gingen also deutlich zurück, um rund 45 Prozent, was zweifellos Corona, dem Ukraine-Krieg und den daraus resultierenden Spannungen zwischen China und dem Rest der Welt geschuldet ist – und der nachfolgenden Kursentwicklung.

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Denn von 2,13 Dollar noch vor einem Jahr war die Xiaomi-Aktie zunächst massiv abgestürzt, was die Experten mehrheitlich so nicht vorhergesehen hatten: Von 2,13 US-Dollar noch vor gut einem Jahr ging es hinab bis 1,05 Dollar im Oktober 2022. Noch immer also liegen die Papiere aus dem zurückliegenden Jahr mit etwa 20 Prozent im Minus. Seit ihrem Tiefststand allerdings hat sie sich wieder um mehr als 50 Prozent verbessert.

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