Xiaomi-Aktie: Es wird konkret!

Die Vorwürfe gegen Xiaomi wiegen schwer, es geht um Sicherheitslücken und Zensurfunktionen. Nun wird ein Smartphone-Modell vom BSI untersucht.

Seit ihrem kleinen Einbruch Mitte vergangener Woche, hält sich die Aktie von Xiaomi zuletzt recht stabil bei einem Kurs um 2,40 Euro. Den Mittwoch beendeten die Papiere des chinesischen Technologiekonzerns leicht im Plus bei 2,38 Euro. Das ist allerdings noch immer knapp zehn Prozent unter dem Kursstand von vor einer Woche. Damals wurden massive Vorwürfe gegen den Smartphone-Hersteller laut – mit jetzt konkreten Folgen für Xiaomi.

BSI überprüft ein Xiaomi-Smartphone

Hatte das Bundesamt für Sicherheit  in der Informationstechnik (BSI) nach Berichten über Sicherheitslücken und eingebaute Zensurfunktionen vor dem Wochenende lediglich allgemein Untersuchungen gegen chinesische Anbieter eingeleitet, prüft die Behörde nun offenbar explizit ein Smartphone von Xiaomi. „Das BSI führt derzeit eine technische Untersuchung eines Xiaomi-Mobilfunkgerätes durch“, wurde ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert. Um welches Modell es sich handelt, wurde nicht bekannt.

Das Vorgehen des BSI ist die Folge einer Warnung aus Litauen. Das dortige Verteidigungsministerium hatte laut Handelsblatt zuvor Verbrauchern empfohlen, den Kauf chinesischer Mobiltelefone zu vermeiden. „Die in Europa verkauften Handys des chinesischen Smartphone-Giganten Xiaomi würden Begriffe wie „Freies Tibet“, „Es lebe die Unabhängigkeit Taiwans“ oder „Demokratiebewegung“ erkennen und zensieren“, so die Behörde laut des Berichts.

Xiaomi-Konzern reagiert ebenfalls

Xiaomi hatte die Vorwürfe bereits in der vergangenen Woche durch einen Sprecher zurückweisen lassen. „Xiaomi hat und wird niemals persönliche Aktivitäten seiner Smartphone-Nutzer einschränken oder unterbinden, wie beispielsweise das Suchen, Anrufen, Surfen im Internet oder die Verwendung von Drittanbieter-Kommunikationssoftware“, hieß es. Dennoch hat Xiaomi laut Medienberichten nun einen unabhängigen Experten angestellt, um der Warnung der litauischen Regierung im eigenen Haus auf den Grund zu gehen.

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