Xiaomi-Aktie: Weiter auf der Überholspur!

Die Aktie von Xiaomi hat nach Quartalszahlen zunächst ein Mehrjahreshoch erreicht. Der Konzern übertraf alle Erwartungen, vor allem im neuen E-Auto-Segment.

Auf einen Blick:
  • Die Xiaomi-Aktie leidet am Dienstag unter Gewinnmitnahmen
  • Tags zuvor hatten die Papiere jedoch ein Mehrjahreshoch erreicht
  • Es war die Reaktion der Märkte auf die Quartalszahlen der Chinesen
  • Der Konzern beeindruckte vor allem mit Zahlen zum Elektroauto SU7

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Aktie von Xiaomi hatte am Montag an der Nasdaq ein neues Mehrjahreshoch ausgebildet. Dieses hatten die Papiere des chinesischen Technologiekonzerns zuvor am am 12. November bei einem Kurs von 3,79 US-Dollar erreicht, waren jedoch am Donnerstag voriger Woche bis auf 3,40 Dollar zurückgefallen. Zum Handelsschluss am Montag standen nun erstmals 3,81 Dollar auf dem Kurszettel der Xiaomi-Aktie. Und wenngleich die Papiere am Dienstagmorgen – wohl aufgrund von Gewinnmitnahmen – mit einer deutlichen Korrektur in den europäischen Handel gestartet sind, die grundsätzlich gute Stimmung hatte ihren Grund.

Xiaomi überrascht erneut mit guten Zahlen

Denn der Kurssprung um 6,72 Prozent an der Nasdaq folgte auf die Veröffentlichung der Quartalszahlen von Xiaomi. Der Umsatz des Unternehmens wuchs nach eigenen Angaben das dritte Quartal in Folge zweistellig im Jahresvergleich („YoY“) und erreichte einen Rekordumsatz von 88,9 Milliarden RMB, ein Anstieg von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der bereinigte Nettogewinn stieg demnach im Vorjahresvergleich um 20,1 Prozent auf 6,2 Milliarden RMB „und unterstreicht das starke Wachstum des Unternehmens“, wie Xiaomi betonte. „Die Bruttogewinnmarge blieb mit 20,7 Prozent stabil.“

Mit Umsätzen von 46,5 Milliarden RMB (Smartphones), 26,8 Milliarden RMB (IoT- und Lifestyle-Produkte) sowie 8,3 Milliarden RMB (Internetdienste) übertrafen die drei Kerngeschäfte von Xiaomi die Markterwartungen. Die Umsätze aus dem Geschäft mit Elektrofahrzeugen (EV) und weiteren neuen Unternehmungen beliefen sich auf insgesamt 6,4 Milliarden RMB. „Xiaomi übertraf in seiner Gesamtperformance die Konsensprognosen und markiert eine neue Phase rasanten Wachstums“, lobte man sich selbst.

Jahresziel für Xiaomi SU7 erneut erhöht

Doch andere taten es der Unternehmensführung gleich: „Die ‚China-Tesla‘ Xiaomi bleibt auf der Überholspur“, war man auch beim Anlegermagazin Der Aktionär nach den Zahlen angetan. Das Unternehmen, vornehmlich für seine Smartphones bekannt, verkaufte im Berichtszeitraum mehr Elektroautos als gedacht. Nach mehr als 100.000 bereits ausgelieferten Modellen des SU7 erhöhte CEO Lei Jun demnach das Jahresziel nun auf 130.000.

  • Im dritten Quartal lieferte Xiaomi aus der SU7-Serie insgesamt 39.790 Fahrzeuge aus 
  • Bereits Anfang November verließ das 100.000. Exemplar des SU7 die Werkshallen
  • Diese Zahl war vom Konzern ursprünglich fürs Gesamtjahr 2024 angepeilt worden

Auch beim Gewinn über den Erwartungen

So hatte zuletzt die Citgroup ihre Prognose für Xiaomis Autolieferungen für das kommende Jahr bereits vor einem Monat auf 250.000 Fahrzeuge angehoben. „Diese Zahlen verdeutlichen Xiaomis ambitionierte Pläne und schnelle Fortschritte im Elektroautomarkt, die das Unternehmen zu einem ernsthaften Konkurrenten für etablierte Autohersteller machen“, hieß es.

Offenbar habe sich „der mutige Schritt, mit dem E-Auto Porsche und Tesla herauszufordern gelohnt und auf das Image des restlichen Produktportfolios positiv abgefärbt“, wie man beim Aktionär vermutet. Der operative Gewinn bei Xiaomi stieg demnach um 14 Prozent auf umgerechnet 0,7 Milliarden Euro und übertraf damit den Analysten-Konsensus um mehr als zehn Prozent.

Verluste aus Autogeschäft mehr als ausgeglichen

Am ersten Elektroauto von Xiaomi, das im April in China auf den Markt kam, kann das allerdings kaum liegen. Die 300-PS-Limousine SU7, die ab umgerechnet 28.000 Euro fast schon verschleudert wird, rechnet sich nicht. Der neue Rivale, bislang ausschließlich auf dem Heimatmarkt erhältlich, wird in seiner Basis-Version mehrere Tausend Euro billiger angeboten als ein vergleichbares Model 3 von Tesla.

Doch die Verluste mit dem Stromer, Business Insider spricht von knapp 10.000 US-Dollar pro verkaufter Einheit, kann der Konzern offenbar aus dem lukrativen Stammgeschäft mehr als ausgleichen. Im zweiten Quartal stiegen die weltweiten Smartphone-Auslieferungen von Xiaomi um 28,1 Prozent auf 42,2 Millionen Einheiten. Laut Canalys konnte Xiaomi mit einem Marktanteil von 14,6 Prozent seine Position unter den Top 3 Smartphone-Marken weltweit seit 16 Quartalen in Folge behaupten. Die Folge: Xiaomis Quartalsgewinn stieg um 4,4 Prozent und lag mit 865,81 Millionen US-Dollar ebenfalls über den Markterwartungen.

Mittleres Analysten-Kursziel bereits erreicht

Und so war die Reaktion der Anleger zunächst eine äußerst positive, auch an den europäischen Märkten. In Frankfurt etwa kletterte die Xiaomi-Aktie erstmals seit rund vier Jahren wieder auf den Wert von 3,59 Euro. Mittlerweile haben die Papiere auf 3,48 Euro korrigiert. Damit allerdings steht bei Xiaomi noch immer ein Plus von rund 20 Prozent aus dem vergangenen Monat zu Buche. Im zurückliegenden Jahr steigerte der Konzern seinen Börsenwert um satte 90 Prozent.

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Die Analysten kamen mit der Anhebung ihrer Prognosen bei Xiaomi daher zuletzt kaum hinterher. So lag das durchschnittliche Kursziel für die Aktie laut marketscreener.com noch im Sommer bei lediglich knapp über zwei US-Dollar. Mittlerweile ist es auf 3,79 US-Dollar angestiegen. Doch selbst dieses ist aktuell bereits erreicht – und passt nicht mehr zu den Empfehlungen. Demnach

  • raten 26 von 29 Analysten zum Kauf der Aktie
  • zwei würden die Papiere im Moment halten
  • lediglich einer empfiehlt, den Bestand zu reduzieren

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