Xiaomi-Aktie: Was für ein Wahnsinnstempo!

Xiaomi ist operativ derzeit erfolgreicher als an der Börse. Für die neueste Redmi-Note-Serie lagen in China 400.000 Bestellungen vor – innerhalb von nur einer Stunde.

Auf einen Blick:
  • Die Aktie von Xiaomi hat im September deutlich an Wert eingebüßt
  • Dabei meldete der Technologiekonzern zuletzt einen großen Erfolg aus China
  • In Europa sind seit dieser Woche zudem das Xiaomi 13T sowie das 13T Pro am Markt
  • Die Analysten werden bei der Aktie zunehmend optimistischer

Liebe Leserin, lieber Leser,

an der Börse macht Xiaomi derzeit keine allzu gute Figur: Nach überraschend erfreulichen Quartalszahlen Ende August noch gut in den September gestartet, haben die Papiere des chinesischen Technologiekonzerns seitdem deutlich nachgegeben. 1,65 US-Dollar standen am ersten Handelstag des Monats noch auf dem Kurszettel der Xiaomi-Aktie, davon sind nach einem weiteren Minus von gut drei Prozent am Donnerstag in New York nur noch 1,42 Dollar übrig. Das kommt einigermaßen überraschend, meldete der Smartphonehersteller doch zuletzt einen großen Erfolg – in einem Wahnsinnstempo.

400.000 Bestellungen in nur einer Stunde

Denn laut übereinstimmender Medienberichte hatte Xioaomi nun in China neue Mittelklasse-Smartphones aus der Redmi-Note-Serie vorgestellt, die mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis aufwarten – und offenbar äußerst gut ankommen. Das zeige sich bei den Vorbestellungen, die  Xiaomi auf Weibo geteilt habe, meldet das Branchenportal Giga. „Laut dem chinesischen Hersteller wurden allein in der ersten Stunde über 400.000 Smartphones der Redmi-Note-13-Serie vorbestellt.“ Wieviel Anteile dabei auf die Modelle Redmi Note 13 5G, Redmi Note 13 Pro und Redmi Note 13 Pro+ entfallen, teilte Xiaomi hingegen nicht mit.

  • Wer es besonders günstig möge, aber ein 5G-Modem haben will, greife wohl zum Einstiegsmodell Redmi Note 13 5G, heißt es
  • Die beiden Pro-Modelle seinen hingegen deutlich besser ausgestattet und glänzten beispielsweise mit 200-MP-Kameras

Xiaomis 13T-Serie jetzt in Europa im Handel

Einziger Wermutstropfen: Bislang werden die drei Modelle der günstigen Redmi-Serie nur in China verkauft. Wann diese auch nach Europa kommen, ist derzeit noch offen. Bei zwei anderen Smartphones hingegen hatte das Warten der Fans in dieser Woche ein Ende: Der Hersteller präsentierte am Dienstag seine Xiaomi 13T-Serie – und startete unmittelbar mit dem Verkauf, auch in Deutschland.  Das Xiaomi 13T sowie das 13T Pro wurden gemeinsam mit Leica entwickelt und lieferten Bilder, „die die Essenz des ikonischen Leica-Erlebnisses einfangen“, wie die Presseabteilung blumig formuliert.

Doch in der Tat: Sowohl das Xiaomi 13T Pro (ab 799 Euro) als auch das Xiaomi 13T (ab 649 Euro) bieten ein Dreifachkamera-Setup mit gemeinsam mit Leica entwickelten Summicron-Objektiven, darunter eine 50-MP-Weitwinkelkamera mit äquivalenter Brennweite von 24 mm sowie ein 50-MP-Teleobjektiv mit einer 50 mm-Brennweite von. Eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera 15 mm sei zudem ideal für Panoramaaufnahmen, wie es heißt.

Xiaomi 13T Pro: Vollgeladen in nur 19 Minuten

Dem Prozessor MediaTek Dimensity 9200+ stehen beim Xiaomi 13T Pro bis zu 16 GB Arbeitsspeicher und 1 TB interner Speicher zur Seite. Das kleinere Modell wird von einem  MediaTek Dimensity 8200 Ultra angetrieben, dazu kommen 8 GB Arbeitsspeicher sowie 256 GB Festspeicher. Unterschiede gibt es sowohl beim Akku und beim Laden:

Der Akku des das Xiaomi 13T kommt auf eine Kapazität von 5.000 mAh und lässt sich maximal mit 67 Watt aufladen. Beim Pro-Modell hingegen lässt es Xiaomi richtig krachen: Das 13T Pro unterstützt Xiaomis 120 W HyperCharge, was eine 100-prozentige Aufladung in nur 19 Minuten ermöglichen soll. Im Vergleich zu den Wettbewerbern ebenfalls ein irres Tempo. So schafft das Xiaomi 13T Pro laut Hersteller eine 36-prozentige Aufladung in nur 5 Minuten, das Xiaomi 13T schafft in diesem Zeitraum immerhin 21 Prozent.

Analysten erhöhten ihre Kursziele

Ob die neuen Geräte richtig einschlagen werden, bleibt abzuwarten. Für Xiaomi wäre ein Erfolg zweifellos wichtig, nicht nur in China, waren die Smartphone-Verkäufe im zweiten Quartal doch weltweit zurückgegangen, bei Xiaomi noch stärker als bei der direkten Konkurrenz von Samsung und Apple. Der Umsatz war im Vergleich zum Vorjahresquartal allerdings lediglich von 70,17 auf 67,4 Milliarden Yuan (rund 9,25 Milliarden US-Dollar) gesunken, da offenbar vor allem hochpreisige Modelle einen Abnehmer fanden. Damit aber hatte Xiaomi nicht nur die Schätzungen übertroffen, zudem schnellte der Nettogewinn des Konzerns im Jahresvergleich um 147 Prozent auf umgerechnet 710 Millionen US-Dollar nach oben.

Und so sind die Analysten zuletzt wieder etwas zuversichtlicher geworden. Im Juli lag das Kursziel für die Xiaomi-Aktie laut marketscreener.com im Durchschnitt noch bei umgerechnet 1,69 US-Dollar, dieses ist mittlerweile auf 1,86 Dollar gestiegen. Die momentan 30 Analysten erwarten im Mittel somit immerhin einen Kurszuwachs bei den Anteilscheinen von rund 25 Prozent. Entsprechend lauten auch die Empfehlungen:

  • 20 Beobachter raten zum Kauf oder zum Aufstocken der Aktie
  • sechs empfehlen derzeit, die Papiere von Xiaomi zu halten
  • lediglich vier Beobachter würden ihre Anteile verkaufen

Xiaomi-Aktie tritt auf der Stelle

Nur die Anleger wollen der insgesamt positiven Prognose nicht so recht folgen. Nach einem Kursknick Mitte August und einem darauffolgende, kurzen Aufstieg bis zum Monatsbeginn, notiert die Xiaomi-Aktie lediglich auf dem Niveau von vor einem halben Jahr. In den zurückliegenden zwölf Monaten steigerte der Konzern seinen Börsenwert aber immerhin um rund 20 Prozent. Einen weiteren Lichtblick gab es am Freitag im frühen europäischen Handel: In Frankfurt legte die Aktie zunächst um mehr als fünf Prozent zu.

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