Liebe Leserinnen und Leser,
was für ein Sprung: Xiaomi schaffte in den ersten Stunden am Mittwoch den Sprung über die Marke von 3 Euro. Damit ging die Aktie bei 3,02 Euro in die Mittagspause, was unmittelbar für Aufmerksamkeit sorgt. Denn Xiaomi hat damit die zumindest aus der Warte von Chartanalysten durchaus bedeutende Hürde von 3 Euro überwunden. Stark! Nun fragen sich die Beobachter und Investoren, wie weit die neue Rallye gehen kann.
Xiaomi: Alles gut!?
Der erste Eindruck ist jedenfalls sehr gut. Denn die Aktie hat damit den Aufwärtstrend, den charttechnische Analysten und technische Analysten festgestellt hatten, sehr stark bestätigt. Die Überwindung der Marke von 3 Euro ist in diesem Sinne sogar ein kleiner Meilenstein – denn mit dem schnellen Comeback über eine solche Marke hatte nach dem Einbruch der chinesischen Aktien vor ca. gut zwei Wochen wohl niemand gerechnet.
Das Chartbild verrät, dass die Aktie auf erstklassigem Weg ist – und zeigt auch, wie viel Platz nach oben mangels Hürden hier entsteht.
Xiaomi Aktie Chart
Die Kursperformance der Xiaomi-Aktie
Die Kurse sind wohl vor allem wegen der chinesichen Wirtschaftspolitik zuletzt deutlich geschwankt. Die Regierung hatte Engagement vermissen lassen, so die Kritik an den Finanzmärkten, das Wachstum sei zu schwach. Zudem war stets befürchtet worden, dass die Immobilienmärkte in China heiß gelaufen sind – also massive Schulden produzieren.
Das Wirtschaftswachstum aber ist zumindest gut, wenn nicht gar im Vergleich zu den Erwartungen sehr gut. China teilte am Freitag der vergangenen Woche mit, dass das Wirtschaftswachstum im September das Niveau von 4,6 % erreicht hatte.
Das bedeutet auch, dass die Analysten inzwischen damit rechnen dürfen, China werde ein Wirtschaftswachstum von in etwa 5 % zum Jahresende schaffen. Genau das war das Ziel Chinas – und insofern sind alle Abschläge, die im Laufe der vergangenen Wochen und Monate in Sorge vor dem Wirtschaftswachstum Chinas entstanden sind, nicht korrekt gewesen.
Das betrifft auch die Entwicklung der Aktienmärkte in Bezug auf chinesische Aktien. Die Chinesen haben teils enorme Verluste hinnehmen müssen. Einige der Unternehmen allerdings, namentlich BYD und Xiaomi, zeigten sich selbst in stürmischen Phasen recht resilient – und das ist eine gute Nachricht für Investoren gewesen.
Generell gilt damit, dass der Aufwärtstrend aus Sicht von Trend-Analysten und Chartanalysten sogar noch stärker geworden ist. Er hat sogar Widerstände überwunden, die mit den Rahmenbedingungen verbunden waren.
Gute Prognosen für Xiaomi
Damit ist die Ausgangsposition für die kommenden Wochen und Monate gestekt. Xiaomi hat fast den höchsten Punkt der vergangenen Jahre erreicht, was als gutes Zeichen gelten muss.
Wirtschaftlich wird es nun interessant. Die nächsten Quartalszahlen werden erst am 19. November kommen. Die Zahlen werden wahrscheinlich in etwa die Erwartungen erfüllen.
- So steht in etwa ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 31 ins Haus. Dies ist um den Faktor 20 % besser als das, was Apple bieten kann. Apple und Xiaomi konkurrieren in zwei wesentlichen Bereichen: im Kommunikations-Hardware-Sektor, u.a. bei Smartphones und bei der Entwicklung am E-Markt. Apple ist auf diesem Markt angeblich nicht mehr aktiv – war dies allerdings. Xiaomi ist extrem erfolgreich.
- Nun wurde dazu bekannt, dass die Erweiterung der Autofabrik und damit der Produktionsmöglichkeiten in etwa Mitte 2025 beendet sei. Dann kann Xiaomi also schneller als bislang produzieren.
- Die guten Aussichten in diesem Sektor für das kommende Jahr dürften sich dann sogar noch verbessern. Denn Xiaomi kann damit rechnen, im kommenden Jahr mehr als 200.000 Einheiten zu produzieren. Die Produktion war ursprünglich im laufenden Jahr auf 100.000 Einheiten ausgelegt und wurde dann rasch auf 120.000 erhöht.
Das bedeutet auch, dass Xiaomi eher noch deutlich wachsen wird. Dies zeigt sich auch in den Erwartungen für das kommende Jahr. Das hier genannte KGV etwa soll wegen steigender Gewinne auf dann 24 sinken (bezogen auf das aktuelle Kursniveau). Das bedeutet, die Aktie wird im Vergleich zur Konkurrenz, etwa Apple, noch günstiger.
Der aktuelle Trend ist also nicht zufällig so stark.
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