Liebe Leserin, lieber Leser,
die Vorzeichen waren nicht die schlechtesten. Donald Trump hatte sich zu Strafzöllen auf chinesische Produkte zur Amtseinführung nicht explizit geäußert, die chinesische Regierung startete ein Subventionsprogramm für Smartphones und der Xiaomi-Chef wartete mit einer Überraschung auf. Dennoch hat sich die Aktie des chinesischen Technologiekonzerns in dieser Woche eher unentschlossen gezeigt. Bis zum frühen Freitagshandel: An den Handelsplätzen Stuttgart und München schoss die Xiaomi-Aktie um gut sechs Prozent nach oben, in Düsseldorf sogar fast sieben. Möglicherweise eine späte Reaktion auf all das.
Könnten Trumps Zölle für China geringer ausfallen?
Denn in der Tat sei es positiv aufgenommen worden, dass Donald Trump sich nach seiner Amtseinführung nicht zu neuen Zöllen auf chinesische Waren geäußert habe, heißt es beim Anlegermagazin Der Aktionär. „Das kam überraschend und interpretierte der Markt am Montag als positiv.“ Im Optimalfall könnte der Protektionismus der USA – und damit auch potenzielle Zölle – „deutlich geringer ausfallen, als es die Anleger in den letzten Wochen aufgrund der scharfen Rhetorik von Trump im Wahlkampf antizipiert hätten“, heißt es.
- In der Tat hatte sich die Xiaomi-Aktie am Dienstag von zuvor 4,33 Euro zunächst auf bis zu 4,47 Euro verbessert
- Die Papiere hielten das Niveau allerdings nicht, fielen bis Donnerstag zum Börsenschluss auf sogar 4,22 Euro zurück
Xiaomi gegen Apple und Huawei im Vorteil
Daran änderten auch Meldungen darüber nichts, dass Goldman Sachs einen Research Report veröffentlicht hatte, dass die nationale Subventionspolitik Chinas für Smartphones, Tablets, Smart-Armbänder und Smartwatches am 20. Januar begonnen habe. Man erwarte, dass Geräte mit einem Preis zwischen 3.300 und 6.000 Yuan (etwa 430 bis 790 Euro) am meisten davon profitieren werden, „und die Xiaomi Group wird voraussichtlich einer der Hauptnutznießer sein“, hieß es in dem Bericht.
Allerdings fehlte auch der Hinweis nicht, dass Apple und Huawei in der Preisspanne zwischen 4.000 und 6.000 Yuan ebenfalls in den Wettbewerb eingestiegen seien. Angesichts des Subventionsplans und der Preissenkungen durch die Hersteller „könnte dies zu einem verschärften Preiswettbewerb führen“, merkte Goldman Sachs an.
Xiaomi-Aktie überspringt mittleres Kursziel
Xiaomi werde dennoch voraussichtlich vom potenziellen Anstieg der Smartphone-Verkäufe profitieren, weshalb die US-Bank eine Kaufempfehlung für die Aktie abgab. Das Kursziel von 38 Hongkong-Dollar (rund 4,66 Euro) durch die US-Bank lässt allerdings wenig Luft nach oben. Das gilt erst recht nach dem deutlichen Kursanstieg vom Freitagmorgen auf rund 4,50 Euro.
Das durchschnittliche Kursziel für Xiaomi ist laut marketscreener.com damit sogar bereits überschritten. Doch möglicherweise hat letztlich auch eine überraschende Botschaft des Firmengründers mit Verzögerung an den Märkten seine Wirkung entfaltet.
Xiaomi SU7 überholt in China Tesla Model 3
Denn laut übereinstimmender Berichte verkaufte sich die Elektrolimousine Xiaomi SU7 im Dezember 2024 in China erstmals besser als das Tesla Model 3. „Dies sagte Lei Jun, Gründer und Vorsitzender von Xiaomi, zusammen mit Li Xiaoshuang, Vizepräsident von Xiaomi Auto, in einem Beitrag“, heißt es bei den IT Times.
- Im Dezember belegte der Xiaomi SU7 mit 25.815 verkauften Einheiten demnach den vierten Platz in Chinas Zulassungsstatistik
- Teslas Model 3, von dem 21.046 Fahrzeuge im letzten Monat ausgeliefert worden waren, kam leidglich auf Platz fünf
Der Erfolg basiert freilich auch auf der Preispolitik des Herstellers, der seine Elektroautos mit Verlust verkauft. So kostet das Einstiegsmodell des SU7 mit mit 800-Volt-Elektroarchitektur und rund 300 PS umgerechnet rund 28.000 Euro. Business Insider zufolge soll Xiaomi pro Verkauf mehr als 10.000 US-Dollar Verlust machen. Der Plan: Innerhalb eines Jahrzehnts in die Top 10 der Autobauer weltweit aufsteigen – und dann Gewinne machen. Goldman Sachs jedenfalls traut dies dem Konzern durchaus zu.
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