Angetrieben durch den politischen Konflikt zwischen Washington und Peking will sich der chinesische Smartphone-Gigant Xiaomi unabhängiger von US-Technologie machen. Jetzt haben aktuelle Medienberichte neue Informationen zu den Maßnahmen der Chinesen hervorgebracht (via WinFuture).
Demnach könnte auf den Smartphones von Xiaomi künftig ein vom Konzern selbst entwickeltes Betriebssystem eingesetzt werden. Dieses soll auf der Plattform AOSP (Android Open Source Project) basieren. Das heißt: Das neue Xiaomi-Betriebssystem würde zwar immer noch auf dem Grundgerüst von Android (Google) basieren, aber unabhängig davon weiterentwickelt werden.
Xiaomis AOSP-System soll nur in China auf den Markt kommen
Derzeit nutzen die Chinesen mit ihrer Benutzeroberfläche „MIUI“ bereits eine stark angepasste Android-Variante, die allerdings durch den US-Konzern Google (Alphabet) lizensiert ist. Mit AOSP könnte Xiaomi auf eine quelloffene und kostenlose Basisversion zurückgreifen, müsste dann aber deutlich mehr eigene Entwicklungsarbeit leisten und nicht zuletzt eigene Infrastrukturen etwa für den Vertrieb von Apps etablieren.
Interessant: Das System soll laut chinesischen Berichten ausschließlich in China zum Einsatz kommen und möglicherweise auf den Namen „miOS“ hören. „miOS“ könnte demnach neben Smartphones auch in smarten Uhren, IoT-Geräten und nicht zuletzt in Elektroautos eingesetzt werden. Wann eine Einführung in China erfolgen könnte, blieb zunächst jedoch unklar.
USA vs. China: Xiaomi kam zunächst mit dem Schrecken davon
Zur Einordnung: Zuvor hatte sich bereits der Xiaomi-Konkurrent Huawei von Googles Android mehr und mehr gelöst. Hintergrund ist der politische Konflikt zwischen Washington und Peking. So hatten US-Politiker China vorgeworfen, über die Aktivitäten von Huawei Spionage zu betreiben. In der Folge haben die USA den Zugang des chinesischen Handy-Herstellers und Netzwerkausrüsters zu US-Technologie massiv erschwert.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hatte kurz vor seiner Amtsabgabe im Januar 2021 auch Sanktionen gegen Xiaomi verhängt. Die Chinesen reichten in der Folge Klage ein, woraufhin ein US-Gericht die Rechtmäßigkeit der Strafmaßnahmen in diesem Fall für ungültig erklärte. Die neue Regierung unter Joe Biden entfernte Xiaomi schließlich wieder von der „Schwarzen Liste“.
Trotzdem scheinen die Chinesen angesichts der immer noch anhaltenden politischen Reibereien nun Sicherheitsmaßnahmen ergreifen zu wollen – zumindest für den Heimatmarkt.
Xiaomi will indes am 29. August, also am morgigen Dienstag, seine Geschäftszahlen zum zweiten Quartal veröffentlichen.
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