Liebe Leserin, lieber Leser,
das war zweifellos kein guter Start in die neue Börsenwoche für die Aktie von Xiaomi. Nachdem die Papiere des chinesischen Technologiekonzerns vor dem Wochenende an der Nasdaq noch bei knapp über 4 US-Dollar geschlossen hatten, ging es am Montag um 3,47 Prozent zurück auf nur noch 3,89 Dollar. Dass Xiaomi offenbar den nächsten Schritt geht mit seinen Elektroautos, die in China mit großem Erfolg den Markt aufmischen, konnte zumindest an den Börsen erst einmal nicht zünden. Ob sich die Stimmung am Mittwoch ändern wird?
mit Elektroautos auf dem Sprung
Denn laut übereinstimmender, internationaler Medienberichte befindet sich Xiaomi auf dem Sprung ins Ausland mit seinem E-Automobilgeschäft. Die internationale Abteilung der Xiaomi Group bereite bereits ein Team für den Auslandsverkauf vor und suche derzeit Personal für Marktforschung, Projektmanagement sowie After-Sales-Ingenieure für Elektrofahrzeuge, meldet etwa pandaily.com. Im Automobilsektor habe das Unternehmen in seiner Abteilung für autonomes Fahren mehrere Stellen für Auslandsmärkte geschaffen, heißt es. Es sei „absehbar“, dass autonomes Fahren einer der Schwerpunkte von Xiaomis internationaler Expansionsstrategie sein werde.
Den Berichten zufolge wird der Smartphone-Gigant, der auf dem Heimatmarkt seit dem Frühjahr 2024 mit seinem ersten E-Auto SU7 für Furore sorgt, nach der Gründung des Teams in den nächsten Jahren in verschiedenen Überseestandorten kleinere Autoverkäufe durchführen, „um die Marktreaktionen zu testen und sich auf eine groß angelegte internationale Expansion vorzubereiten“, wie es heißt. Der Verkauf der Elektroautos von Xiaomi im Ausland soll demnach hauptsächlich über die Mi Home-Stores der internationalen Abteilung erfolgen.
- Derzeit verfüge Xiaomi über mehr als 100 direkt betriebene Geschäfte im Ausland
- Ein möglicher Zeitplan sowie die potenziellen Märkte wurden indes nicht genannt
Xiaomi will vor 2030 in Europa ankommen
Dabei könnte es laut des Branchenportals elektrive durchaus auch um Europa gehen. Im Sommer 2024 habe Xiaomi zwei Exemplare seines SU7 in Frankreich im Rahmen einer Ausstellung im Pariser Museumsviertel präsentiert. Am Rande dieser Veranstaltung habe Xiaomi-CEO Lei Jun erwähnt, dass es das Ziel sei, „vor 2030 Autos der Marke Xiaomi in Europa zu verkaufen“. Eine diesbezügliche Bestätigung habe es jetzt aber nicht gegeben.
Branchenkenner sehen Xiaomi dem Bericht zufolge für einen Start im Ausland grundsätzlich gut aufgestellt, „weil das Unternehmen bereits über Vertriebsstrukturen, eine hohe Marken-Bekanntheit (anders als etwa bei Xpeng oder Nio) verfügt und auch über Erfahrung im Umgang mit etwa europäischen Kunden und Behörden sowie der Lokalisierung von Marketingstrategien“. Entscheidend allerdings wird wohl, so wie in China, der Preis sein, zu dem Xiaomi seine Autos anbieten wird. Auf dem Heimatmarkt startet die 300-PS-Limousine SU7 bei weniger als 28.000 Euro, selbst für dortige Verhältnisse ein Schnäppchen, das sich für den Hersteller nicht rechnet.
Xiaomi-Aktie im Wert fast verdreifacht
Das ist dem Konzern der Eintritt in die Autowirtschaft aber offenbar wert. Bis zu 10 Milliarden US-Dollar will Xiaomi in den nächsten Jahren in dieses Segment investieren, das machte CEO Lei Jun an anderer Stelle deutlich. Perspektivisch wollen die Chinesen in die Top 10 der Autohersteller vordringen – und zwar weltweit.
Diese Ambitionen, deren erstes Ergebnis seit Frühjahr in China reißend Absatz findet, hatten die Anleger damals elektrisiert. Allein die Ankündigung des Markstarts für Ende April hatte im März für einen Kurssprung gesorgt, bis in den Frühsommer hielt die gute Stimmung an, bevor es zu einer ersten Korrektur kam. Doch spätestens seit August kannte die Xiaomi-Aktie praktisch nur noch den Weg nach oben. Zwischen dem 3. Februar und dem 11. Dezember stieg der Kurs von 1,51 bis auf 4,37 Dollar, es war annähernd eine Verdreifachung.
Analysten hoben ihr Kursziel nachträglich an
Wenngleich sich die Stimmung zuletzt abkühlte: Die Analysten hatte der Run auf die Xiaomi-Aktie völlig überrascht. Noch im Juli lag das durchschnittliche Kursziel für die Papiere laut marketscreener.com umgerechnet bei weniger als 2 US-Dollar. Analog zum Kursverlauf stiegen in der Folge auch die Prognosen rasant, mit 3,90 US-Dollar liegen diese nun auf dem aktuellen Kursniveau. Dass die derzeit 33 Beobachter der Entwicklung erneut hinterherhingen, zeigt sich an den Einschätzungen. Noch immer
- empfehlen 30 Analysten den Kauf der Aktie
- einer plädiert für das Halten der Papiere
- zwei raten, den Bestand zu reduzieren
Mit anderen Worten: Eine explizite Verkaufsempfehlung liegt für die Papiere von Xiaomi derzeit nicht vor. Nun aber steigt die Spannung
Xiaomi präsentiert Quartalszahlen am Mittwoch
Xiaomi wird am Mittwoch seine Quartalszahlen vorlegen. Im dritten Jahresviertel soll der Konzern, der sein Geld noch immer vor allem mit Smartphones verdient, nach den Prognosen von 20 Analysten auf finanzen.net schätzungsweise 91,23 Milliarden CNY umgesetzt haben, umgerechnet 12,52 Milliarden US-Dollar. Das entspräche einer Steigerung um 19,18 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.
Beim Gewinn sind die Beobachter demnach allerdings vorsichtiger, möglicherweise aufgrund der hohen Investitionskosten im Automobilbereich. Das EPS (Gewnn per Aktie) soll bei 0,210 HKD bzw. 0,03 US-Dollar liegen. Gegenüber dem Vorjahresquartal wäre dies keine Steigerung.
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