Liebe Leserin, lieber Leser,
am 23. Juni war die Aktie von Xiaomi noch am Boden. 1,13 Euro wurden für die Papiere des chinesischen Technologie-Konzerns aufgerufen, so wenig wie seit Herbst 2022 nicht mehr. Doch seitdem ging es fast kontinuierlich immer weiter nach oben, zum Wochenstart waren bereits wieder 1,33 Euro erreicht. Am Donnerstag aber setzte die Xiaomi-Aktie plötzlich zum Sprung an, verbesserte sich um gleich neun Prozent bis auf 1,40 Euro, schiebt sich am Freitag im frühen Handel auf 1,41 Euro. Dies könnte mit einer Meldung zu tun haben, die international für Aufsehen sorgte. Es geht um einen Kracher der etwas anderen Art.
Neue Details zu Xiaomis Elektroauto MS11
Hierzulande vor allem als Hersteller von Smartphones und Wearables bekannt, ist das Portfolio der Chinesen bereits jetzt durchaus vielfältig – vom Staubsauger bis zum E-Scooter. Besondere Aufmerksamkeit allerdings erhielt Xiaomi als klar wurde, dass der Elektronik-Gigant ins E-Auto-Geschäft einsteigen wird – und dafür viel Geld in die Hand nimmt. Anfang des Jahres gab es erste Bilder und Infos zur geplanten Elektro-Limousine Xiaomi MS 11, die ab Ende 2024 an den Start gehen soll. Nun aber kam ein weiteres Detail ans Licht.
Denn laut eines geleakten Fotos, das auf FixMyGuide veröffentlicht wurde, soll das Elektroauto, das gegen den Xpeng P7, den BYD Seal und auch Teslas Model 3 positioniert wird, eine überdurchschnittliche Reichweite haben. Das meldet unter anderem das Fachportal motorsport-total.com. Laut der Quelle scheine Xiaomis MS11 mit einem 101-kWh-Lithium-Ionen-Akkupack ausgestattet zu sein, heißt es. Die Batteriebezeichnung deute darauf hin, „dass das erste Elektroauto des chinesischen Unternehmens mit 800 Volt schnell aufgeladen werden kann, was im Vergleich zu den 400-V-Paketen der Konkurrenz zu kürzeren Ladezeiten führen dürfte“, heißt es.
Experten rechnen mit 800 Kilometer Reichweite
Noch ist zur Ladegeschwindigkeit freilich nichts offiziell bekannt. Doch dank der 800-Volt-Technik lädt etwa der Kia EV6 an einer Schnellladesäule mit bis zu 240 kW; in 5 Minuten wird so Strom für über 100 Kilometer Reichweite nachgeladen. Von 10 auf 80 Prozent benötigt der EV6 gerade einmal 18 Minuten. Mit 77,4 kWh ist der Akku jedoch deutlich kleiner dimensioniert als beim kommenden Modell von Xiaomi. Das spielt in einer ganz anderen Liga. 101 kWh seien genug für eine durchschnittliche Reichweite von 800 Kilometern, glaubt man beim französischen Portal Auto Plus. Und das zu einem Preis eines Tesla Model 3 mit deutlich weniger Reichweite.
- Auto Plus schätzt den Preis des Xiamoi-E-Autos für den chinesischen Markt auf 35.000 bis 46.000 Euro
- Sollte der Stromer nach Europa kommen, wird er wohl für deutlich mehr angeboten werden
- Der chinesische Hersteller BYD etwa verlangt im Vergleich mitunter den doppelten Preis
Xiaomi-Smartphones weniger gefragt
Ein weiteres Absatzfeld stünde Xiaomi gut zu Gesicht: Denn laut der Erhebungen von Counterpoint Research gingen die Smartphone-Verkäufe im zweiten Quartal 2024 weltweit erneut zurück. Im Vergleich zum Vorjahr verkauften die Hersteller im Schnitt acht Prozent weniger Geräte, zum ersten Quartal wurde ein Rückgang von fünf Prozent festgestellt, wie das Fachportal Chip jüngst vermeldete.
Auch Apple sei von diesem globalen Rückgang betroffen und verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 2 Prozent, Samsung und Xiaomi aber verloren gleich 12 Prozent, heißt es. Damit sicherten sich die Chinesen aber immerhin wieder Platz drei bei den Markanteilen vor dem heimischen Wettbewerber Oppo. Im ersten Quartal war Xiaomi vom Treppchen auf Platz vier gerutscht.
Bank erhöht ihr Kursziel für Xiaomi
Da kommt es zunächst überraschend, dass HSBC Global Research die Aktie von Xiaomi am 21. Juli von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft hat und zugleich das Kursziel erhöht hatte. „Die Großbank geht davon aus, dass Xiaomi von den rückläufigen Preistrends bei bestimmten Schlüsselkomponenten profitieren sollte, was die Bruttomarge des Unternehmens für Smartphones weiter stärken könnte“, so ein Bericht des Branchendienstes IT Times. Im ersten Quartal 2024 betrug diese demnach 11,2 Prozent. Unter Berücksichtigung der optimistischen Annahmen zur Smartphone-Bruttomarge habe HSBC den Nettogewinn von Xiaomi für die Jahre 2024 bis 2024 um rund neun bzw. fünf Prozent erhöht.
In der Folge erhöhte die britische Bank in seinem Research-Update den fairen Wert für die Xiaomi-Aktie von zuvor 11,2 Hongkong-Dollar auf nunmehr 13,5 HK-Dollar, umgerechnet 1,73 US-Dollar. Die Analysten sehen bei der Aktie damit ein weiteres Kurspotenzial von mehr als 20 Prozent. Damit liegt HSBC laut marketscreener.com genau auf dem Analystenkonsens, der im Mittel aus 29 Analysen derzeit ebenfalls 1,73 Dollar beträgt. Die Experten sind insgesamt durchaus positiv gestimmt:
- 19 Analysten empfehlen aktuell Xiaomi zum Kauf
- Sieben plädieren auf Halten der Papiere
- Lediglich drei raten zum Verkauf der Aktie
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass das durchschnittliche Kursziel im September 2022 noch bei 3,76 US-Dollar lag. Die Beobachter haben ihre Erwartungen an die Xiaomi-Aktie in den vergangenen Monaten somit mehr als halbiert. Ganz im Gegensatz zur Aktie: Diese hat seit ihrem Tief im Oktober bei 1,05 US-Dollar rund 40 Prozent auf aktuell 1,45 Dollar zugelegt.
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