Lieber Leserin, lieber Leser,
kurz nach Handelsbeginn in den USA hatte die Aktie von Xiaomi am Dienstag noch geglänzt. Bei einem Kurs von 4,37 US-Dollar bildeten die Papiere des chinesischen Technologie-Konzerns laut finanzen.net ein neues Jahreshoch aus. Danach allerdings ging es, wie bereits an den europäischen Handelsplätzen, deutlich zurück. Am frühen Abend rutschte die Xiaomi-Aktie kurzeitig gar unter die 4-Dollar-Marke, an der sie sich letztlich aus dem Handel an der Nasdaq verabschiedete. Und das an dem Tag, an dem die Welt erstmals einen Blick auf das zweite Elektroauto der Chinesen erhaschen konnte.
Erste Bilder von Xiaomis zweitem Elektroauto
Das erste, der Xiaomi SU7, hat seit dem Frühling für Furore und starke Verkaufszahlen gesorgt, allerdings bislang nur auf dem Heimatmarkt des Herstellers. Die vollelektrische Limousine mit mindestens 300 PS wird dort für umgerechnet weniger als 28.000 Euro geradezu verramscht. Kostendeckend ist das E-Auto für Xiaomi nicht. Doch der finanzstarke Konzern, der vor allem mit seinen Smartphones weltweit gutes Geld verdient, hat sich vorgenommen, perspektivisch in die weltweite Top 10 der Autobauer aufzusteigen. Dafür ist man bereit, erst einmal mit umgerechnet bis zu zehn Milliarden US-Dollar Investitionen in Vorleistung zu treten.
Bilder vom zweiten Ergebnis dieser Bemühungen seien nun erstmals im Netz aufgetaucht, wie Medien übereinstimmend berichten. Voraussichtlich im Juni oder Juli feiere das erste SUV von Xiaomi seine Premiere, „zu dem durch einen Leak nun erste Bilder und Informationen ins Netz gelangt sind“, meldete am Dienstag etwa die Auto Zeitung.
Xiaomi YU7 bedient sich bei Porsche und Ferrari
Der Hintergrund: Im Zuge der Homologation auf dem chinesischen Heimatmarkt müssen alle Hersteller ihre Produkte vom chinesischen Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) prüfen lassen. „Dieses veröffentlicht dann eine Liste an Produkten, die den Prüfzyklus durchlebt und bestanden haben – samt Bilder und Datenblättern“, so der Bericht. Xiaomi bestätigte wenig später sowohl die Bilder als auch die Richtigkeit der Informationen zum YU7.
- Was nun an die interessierte Öffentlichkeit gelangte, sorgt laut netzwelt.de im Netz für entzückte Fans – aber auch für Kritik
- Optisch sei eine auffallende Nähe zum Porsche Taycan gegeben, zudem würden Vergleiche zum 2023 vorgestellten Ferrari Purosangue gezogen
Xiaomi spendiert E-Auto bis zu 691 PS
Dass sich Xiaomi, freundlich formuliert, bei seinem Auto-Design bei etablierten Marken bedient, war bereits beim SU7 unverkennbar. Dieser sei, urteilte der ADAC im Mai, „eigentlich nicht viel mehr als ein Kondensat aus Porsche Taycan und Tesla Model S“. Und doch nötigte das Smaartphone- Auto den Testern auch eine gewisse Form von Respekt ab: Denn zum einen „waren Xiaomis erste Telefone auch nur iPhone-Imitate“, hieß es. „Und zweitens – und damit wird die Sache dann plötzlich doch interessant – kostet der SU7 nicht einmal halb so viel wie seine Vorbilder.“
Das ist, aus besagtem Grund, keine große Überraschung. Und so wird laut Auto-Zeitung darüber spekuliert, dass der Xiaomi YU7 bei einem Preis von umgerechnet rund 32.000 Euro starten könnte. Das SUV teile sich den Antrieb mit dem SU7. „Das heißt, dass die Basisvariante von einem 220 kW (299 PS) starken E-Motor an der Vorderachse angetrieben wird, während die performante Leistungsstufe mit dem Beinamen „Pro“ um einen 288 kW (392 PS) starken E-Motor an der Hinterachse ergänzt wird“. Damit werde das Auto zum Allradler und fahre mit einer Systemleistung von 508 kW (691 PS) vor.
Aktie seit Februar mit 160 Prozent im Plus
Hammerwerte, Hammerpreis, keine Frage. Das größte Problem aus europäischer Sicht: Während Hersteller wie BYD hierzulande glatt das Doppelte wie auf dem Heimatmarkt für ihre Elektroautos verlangen (und damit bislang ziemlich erfolglos blieben), gibt es von Xiaomi bislang gar keine Äußerungen, ab wann man den Schritt nach Übersee wagen wird. Noch sind die Produktionskapazitäten durch chinesische Kunden für den SU7 vollends ausgelastet. Die für 2024 angestrebte Marke von 100.000 Auslieferungen wurde bereits Anfang November überschritten.
Und so waren zuletzt auch die Anleger extrem zuversichtlich – und schoben die Xiaomi-Aktie in ungeahnte Höhen. Trotz der aktuellen Korrektur haben die Papiere allein im vergangenen Halbjahr mehr als 80 Prozent an Wert zugelegt. Seit ihrem Jahrestief, ausgebildet bei 1,51 US-Dollar Anfang Februar, beträgt der Aufschlag sogar das Doppelte, gut 160 Prozent.
Analysten mit zu niedrigen Xiaomi-Kurszielen
Die Analysten hatten das so nicht erwartet. Anfang August, die Xiaomi-Aktie notierte bei 1,94 US-Dollar, empfahlen zwar fast alle der von marketscreener.com aufgeführten Analysten die Papiere zum Kauf, das durchschnittliche Kursziel aber betrug lediglich 2,71 US-Dollar. Hektisch haben die vermeintlichen Experten ihre Prognosen immer wieder angehoben, doch regelmäßig wurden diese vom Markt quasi überrannt. Das war zum Wochenstart erneut der Fall.
Bei umgerechnet 4,08 US-Dollar liegt das mittlere Kursziel der aktuell 33 aufgeführten Analysten im Moment, dieses hatte die Aktie zumindest kurzfristig deutlich überschritten. Zum minimalen, prognostizierten Aufwärtspotenzial von aktuell knapp drei Prozent wollen die Empfehlungen erneut nicht so recht passen:
- 30 Analysten raten zum Kauf der Xioami-Aktie
- für einen einzigen ist sie ein Titel zum Halten
- lediglich zwei würden ihren Bestand reduzieren
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