Xiaomi-Aktie: Das ist jetzt wirklich neu!

Die Aktie von Xiaomi macht derzeit keine gute Figur, trotz zahlreicher Schlagzeilen. Doch vermeintliche Neuigkeiten zum ersten Elektroauto der Chinesen sind gar keine.

Auf einen Blick:
  • Die Xiaomi-Aktie bleibt in ihrer Abwärtsschleife gefangen, trotz aktueller Schlagzeilen
  • Doch Testfahrten das E-Auto Xiaomi SU7 auf dem Nürburgring erweisen sich als alter Hut
  • Aus dem Stammgeschäft mit Smartphones sickerten hingegen wirklich Neuigkeiten durch
  • Analysten erhöhten zuletzt ihre Kursziele, sehen mehr als 30 Prozent Potenzial bei der Aktie

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Aktie von Xiaomi steckt in der Abwärtsschleife fest. Vor dem Wochenende hatten sich die Papiere des chinesischen Technologiekonzerns leicht erholt, gingen bei 2,18 US-Dollar aus dem Handel an der Nasdaq. Doch gleich zum Wochenstart verlor sie wieder deutlich: Mit einem Minus von gut drei Prozent auf 2,11 Dollar verzeichnet die Xiaomi-Aktie aktuell den niedrigsten Kursstand seit April. Dabei sorgt das Unternehmen aktuell durchaus für Schlagzeilen, nicht alle allerdings sind ganz frisch.

Kommt der Xiaomi SU7 nach Europa?

„Geheim: Xiaomi und BYD jagen damit Porsche und Tesla“, meldete das Anlegermagazin Der Aktionär am Montag. Auf dem Nürburgring seien zwei Supersportwagen gesichtet worden, so der Bericht. Neben dem BYD-Supersportwagen Yangwang U9 handele es sich beim zweiten um eine getarnte Rennversion von Xiaomis erstem Elektroauto, dem SU7. Was Xiaomi vorhabe, sei nicht klar. „Doch das Testen auf dem legendären Nürburgring ist ein Indiz dafür, dass der Smartphone-Hersteller nach dem Erfolg seines ersten Elektroautos auch nach Europa schielt und seine Produktpalette weiter ausbauen dürfte“, so der Bericht.

  • Das ist eine durchaus plausible Interpretation des Geschehens
  • Allerdings ist die vermeintlich spektakuläre Nachricht schon Wochen alt

„Erwischt!“ – lautete der Titel einer Meldung an dieser Stelle, und zwar vom 16. Juni. Ein Erlkönig des Smartphone-Autos sei nun auf dem Nürburgring gesichtet worden, hieß es. Nachdem die Standardversion des Xiaomi SU7 seit Anfang April in China bereits ausgeliefert wird, handele es sich beim noch getarnten Modell auf der Rennstrecke um die Top-Version des E-Autos, den SU7 Max, hatte carwow.de vermeldet. Und dieser erweist sich von seinen Leistungsdaten her in der Tat als Porsche-Killer.

Porsche-Killer mit 673 PS zum Kampfpreis

Denn laut ADAC gibt es in Xiaomis Topmodell gleich zwei Motoren mit insgesamt 495 kW/673 PS Systemleistung und 838 Nm. „Der Sprintwert schmilzt auf 2,8 Sekunden, das Spitzentempo steigt auf bis zu 265 km/h an, und mit einer 101-kWh-Batterie sollen noch immer 800 Kilometer Reichweite drin sein“, so der Bericht. Tempo mache der Taycan-Konkurrent danach auch an der Steckdose und lädt laut Xiaomi in 15 Minuten im besten Fall den Strom für 550 Kilometer nach.

Der Wagen, und das ist die eigentliche Sensation, soll in China zu einem absoluten Kampfpreis von umgerechnet nicht einmal 40.000 Euro auf den Markt kommen, jenseits jeglicher Profitabilität. Zum Vergleich: Ein Porsche Taycan ist selbst in China für nicht weniger als 100.000 Euro zu haben. Und so bleibt der Ausflug in die Elektromobilität für Xiaomi vorerst ein teures Vergnügen, das keinerlei Gewinne abwirft, im Gegenteil. Das ist im Stammgeschäft mit Smartphones anders. Und von dort gibt es in dieser Woche offenbar tatsächlich Neuigkeiten.

Neuigkeiten zum Xiaomi 15 durchgesickert

Denn während das Topmodell Xiaomi 14 erst im März 2024 in Europa auf den Markt kam, rund ein halbes Jahr nach dem Release in China, werkelt der chinesische Hersteller längst an dessen Nachfolger. Und laut des Branchenmagazins Chip sind nun offenbar erste Leaks zum Modell mit dem Snapdragon 8 Gen 4 durchgesickert. Demnach soll das Xiaomi 15 mit einem 1,5K-Flachbildschirm ausgerüstet sein, im Gegensatz zu den Pro-Versionen, die in der Regel QHD+-Bildschirme verwenden. „Zusätzlich könnte das Gerät eine 50-MP-Hauptkamera mit großer Blende für eine erhöhte Fotoqualität bei allen Lichtbedingungen“, heißt es.

Zudem wird wohl endlich ein Ultraschall-Fingerabdrucksensor verbaut, was „für eine zeitgemäße und rasche Entsperrung auf dem Bildschirm sowie drahtloses Laden für bequemes Aufladen ohne Kabel“ beim Xiaomi 15 sorgen werde. Das Ganze werde abgerundet durch ein leichtes Design, das für ein kompaktes und handliches Handy sorgen soll. Auf ein variables Blenden-System wird der Hersteller laut Chip aus Platzgründen jedoch offenbar verzichten, dieses sei den Pro-Varianten vorbehalten.

Xiaomi-Aktie gut 50 Prozent im Jahresplus

Dennoch ist davon auszugehen, dass sich auch das nächste Flaggschiff von Xiaomi wieder gut verkaufen wird, nachdem ab 2022 ein massiver Einbruch bei den Verkaufszahlen zu verzeichnen war. Doch der Hersteller schaffte den Turnaround: So hatte Xiaomi laut Statista im ersten Quartal 2024 weltweit rund 40,8 Millionen Smartphones ausgeliefert. Im Vorjahresquartal belief sich Xiaomis Absatz auf lediglich 30,5 Millionen Geräte.

Und auch die Aktienperformance kann sich wieder sehen lassen. Bis auf 1,33 US-Dollar waren die Papiere im Juli 2023 zurückgefallen. Seitdem hat die Xiaomi-Aktie, dem aktuellen Kursknick zum Trotz,  wieder um mehr als 50 Prozent zugelegt.

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Analysten erhöhten Xiaomi-Kursziele

Doch das muss es nicht gewesen sein, glaubt man den Analysten. 28 Experten, die Xiaomi laut marketscreener.com derzeit beobachten, haben ihre Kursziele seit März dieses Jahres deutlich nach oben angepasst. Von umgerechnet 2,29 US-Dollar ging es mit den Prognosen auf aktuell 2,80 Dollar hinauf. Die Analysten sehen somit ein Kurspotenzial von rund einem Drittel.

  • 22 raten derzeit zum Kauf der Aktie
  • fünf Beobachter würden Xiaomi halten
  • lediglich einer rät zum Verkauf

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