Xiaomi-Aktie: Für sie ein klarer Kauf!

Die Aktie des chinesischen Technologiekonzerns Xiaomi gab nach Quartalszahlen wieder ab, trotz massiver Umsatzsteigerung. Die Analysten sind allerdings zuversichtlich.

Auf einen Blick:
  • Xiaomi hatte nach deutlichen Zugewinnen rund um die Quartalszahlen wieder abgegeben
  • Der Konzern steigerte den Umsatz klar, musste beim Gewinn aber Abstriche hinnehmen
  • Der Erfolg des ersten Elektroautos des Smartphone-Riesen hatte zuvor die Aktie angetrieben
  • Auch wenn Xiaomi mit jedem Auto Kapital verbrennt, raten die meisten Analysten weiter zum Kauf

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Aktie von Xiaomi steht vor einer spannenden Woche an der Börse. Wird sich der Abwärtstrend, der bereits kurz vor dem Quartalsbericht eingesetzt hatte und auch danach anhielt, weiter fortsetzen? Oder kriegt die Xiaomi-Aktie wieder die Kurve? Denn im Grunde hatte der chinesische Technologiekonzern am Donnerstag der vergangenen Woche hervorragende Zahlen präsentiert, insbesondere aus dem Kernsegment meldete das Unternehmen eine enorme Steigerung. Den Anlegern war das offensichtlich nicht genug, dabei ist die Aktie für die Analystenmehrheit nach wie vor ein klarer Kauf.

Xiaomi-Quartalszahlen mit Licht und Schatten

Denn laut übereinstimmender Berichte verbesserte sich Xiaomi im ersten Quartal 2024 deutlich. Nach 59,67 Milliarden Yuan im Vorjahreszeitraum gingen die Erlöse auf von 75,51 Milliarden Yuan (rund 10,62 Milliarden US-Dollar) nach oben. Anaslysten hatten laut finanzen.net lediglich 73,70 Milliarden Yuan prognostiziert. Xiaomi erzielte zwischen Januar und März zudem ein Nettoergebnis von 4,173 Milliarden Yuan, was etwa 590 Millionen US-Dollar entspricht; ein Rückgang von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hier hatten die Analysten im Vorfeld mit einer leichten Steigerung gerechnet.

Doch Xiaomi litt im ersten Quartal laut der IT Times vor allem unter hohen Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Finanzanlagen in Höhe von knapp 1,227 Milliarden Yuan. Diese belasteten das operative Ergebnis des Unternehmens im letzten Quartal. „Das operative Ergebnis des chinesischen Technologiekonzerns lag im Berichtszeitraum bei 3,683 Mrd. Yuan (Vorquartal: knapp 5,057 Mrd. Yuan), ein Minus von 37,6 Prozent zum Vorjahr“, heißt es.

  • An mangelndem Absatz bei den Smartphones, weiterhin das wichtigste Segment der Chinesen, lag es eher nicht
  • Der Umsatz mit Mobiltelefonen stieg im Vergleich zum Vorjahr von knapp 44,23 Milliarden Yuan auf jetzt 46,48 Milliarden Yuan

Smartphone-Verkäufe legten deutlich zu

„Die weltweiten Smartphone-Auslieferungen lagen bei 40,6 Millionen Einheiten, was einem Plus von 33,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (Vorquartal: 40,5 Millionen)“, so der Bericht. Der zweitgrößte Geschäftsbereich von Xiaomi, IoT & Lifestyle Products (Elektroroller, Smart-TVs, Smart-Bands und Smart-Uhren), legte im Jahresvergleich um immerhin 5,1 Prozent zu auf 20,374 Milliarden Yuan. Die kleine Abteilung Internet Services bewegte sich ungefähr auf Vorjahresniveau.

Das neueste Segment, das zuletzt für Aufsehen und massiv steigende Kurse gesorgt hatte, spielte im ersten Quartal operativ noch keine Rolle: Das erste Elektroauto des Konzerns, der Xiaomi SU7, kann erst seit dem 28. März in China bestellt werden, die ersten Auslieferungen begannen im April. Der Erfolg ist zweischneidig: Wenngleich die kumulierten Auftragseingänge bis zum 30. April laut der IT Times 88.063 Fahrzeuge erreichten, und damit weit über den Erwartungen lagen, werden diese den nächsten Quartalsbericht zusätzlich belasten.

  • Xiaomi bietet den SU7 für umgerechnet rund 28.000 US-Dollar an, legt nach eigenem Bekunden bei jedem Auto drauf
  • Lediglich die Höhe des Verlusts pro Auto ist unklar, von bis zu 10.000 US-Dollar war in Medienberichten die Rede

Xiaomi will E-Auto-Produktion wohl verdoppeln

Damit allerdings erklärt sich der Erfolg des Tesla-Jägers auf dem heimischen Markt, weshalb nun die Produktion erheblich gesteigert werden soll. Xiaomi wolle demnächst eine zweite Produktionsschicht für den SU7 einrichten und die Produktionszeit von 8 auf 16 Stunden verdoppeln, meldete etwa elektrive.net. „Daher wird erwartet, dass die monatliche Produktion durch die Einführung einer zweiten Schicht auf fast 20.000 Einheiten steigen würde“, heißt es. Es wäre in etwa eine Verdopplung. Zudem soll noch Ende dieses Jahres, spätestens aber Anfang 2025, der Verkauf eines elektrischen SUV beginnen, das nicht nur dem Modell Y von Tesla ähneln soll, sondern dieses preislich deutlich unterbieten.

Dass Xiaomi damit kurzfristig Geld verbrennt, um perspektivisch in die Top 5 der Autobauer aufzusteigen, wie man sich selbstbewusst vorgenommen hat, schien die Anleger lange Zeit nicht zu stören. Seit Anfang Februar, als für die Xiaomi-Aktie kurzzeitig nur noch 1,51 US-Dollar aufgerufen worden waren, hatte diese sich vor einer Woche bis auf 2,54 Dollar verbessert, ein Plus von fast 70 Prozent innerhalb von gut drei Monaten. Seitdem allerdings ging es wieder deutlich zurück auf aktuell noch 2,34 Dollar. Das Jahresplus beläuft sich damit dennoch auf nach wie vor auf knapp 80 Prozent.

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Kursziele für Xiaomi zuletzt deutlich gestiegen

Die Analysten hatten vor dem Quartalsbericht ihre Prognosen für die Aktie immer weiter erhöht, hatten sie den enormen Zuspruch doch so offenbar nicht vorhergesehen. Laut marketscreener.com lag das durchschnittliche Kursziel für die Xiaomi-Aktie Ende Oktober 2023 umgerechnet bei lediglich 1,91 US-Dollar. Bis Anfang April war dieses bereits auf knapp 2,40 Dollar gestiegen, ist seitdem auf aktuell 2,81 Dollar geklettert.

Die Analysten sehen für Xiaomi nach der Korrektur somit ein Aufwärtspotenzial von aktuell wieder knapp 20 Prozent. Von derzeit 29 Beobachtern

  • empfehlen 23 die Xiaomi-Aktie zum Kauf
  • vier Analysten raten, die Papiere zu halten
  • lediglich einer hat die Aktie auf der Verkaufsliste

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