Xiaomi-Aktie: Ein echter Brecher!

Die Aktie von Xiaomi hat sich über der Marke von 2 US-Dollar festgesetzt. Den Aufschwung an der Börse hat der chinesische Konzern seinem ersten E-Auto zu verdanken.

Auf einen Blick:
  • Innerhalb von wenigen Wochen hat die Xiaomi-Aktie um mehr als ein Drittel dazugewonnen
  • Alle Nachrichten um das erste Elektroauto der Chinesen trieben die Papiere neu an
  • Die technischen Daten und die Bestellzahlen können sich wahrlich sehen lassen
  • Der Tesla-Konkurrent Xioami SU7 aber ist für den Smartphonegigant ein Verlustgeschäft

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Aktie von Xiaomi hat sich auf hohem Kursniveau festgesetzt. Anfang Februar mit einer Bewertung von 1,51 US-Dollar noch am Boden, kletterten die Papiere des chinesischen Technologiekonzerns seitdem immer weiter nach oben und durchbrachen zuletzt sogar die Marke von 2 US-Dollar, bevor sie wieder etwas korrigierte. Nach einem Anstieg um 1,7 Prozent am Donnerstag an der Nasdaq notiert die Xiaomi-Aktie aktuell wieder bei 2,05 Dollar. Dass der Konzern seinen Börsenwert innerhalb von wenigen Wochen damit um mehr als ein Drittel steigern konnte, hat seinen Grund.

Xiaomis Elektroauto sorgte für Kurssprünge

Denn dass der Run auf die Xiaomi-Aktie Mitte und Ende März besonders ausgeprägt war, als sie jeweils zweistellig nach oben schoss, ist ein klarer Hinweis darauf, wo die Anleger offenbar die Zukunft des Konzerns sehen. Kleiner Spoiler: Smartphones sind es eher nicht. Sicherlich, vor allem in Europa ist Xiaomi vor allem für seine Mobiltelefone bekannt, dazu vielleicht noch für Smartwatches und zuletzt auch wieder Tablets. In China hingegen deckt der Hersteller eine ganze Bandbreite von Produktkategorien ab, darunter diverse Haushaltsgeräte genauso wie etwa E-Scooter.

  • Wirklich eingeschlagen aber hat vor knapp einem Monat die Nachricht vom Firmenchef, dass Ende März für Xiaomi tatsächlich das Zeitalter der Elektroautos beginnt
  • Als am 28. März die ersten Bestellungen für den SU7 in China entgegengenommen wurden, ging es mit der Aktie kurzzeitig sogar auf 2,35 Dollar nach oben

Xiaomi überholte General Motors und Ford

„Neues E-Auto Speed Ultra 7 treibt Börsenwert auf 55 Milliarden Dollar“, titelte damals der Spiegel. Damit überflügelte Xiaomi sogar traditionelle Autobauer wie General Motors oder Ford. Was an der Euphorie an der Börse in der Tat etwas verwundert: Während Xiaomi im Stammgeschäft ordentliche Gewinne einfährt, wird das E-Auto wohl ein Zuschussgeschäft für den Smartphone-Hersteller sein. Von schätzungsweise knapp 10.000 Euro Minus pro Auto ist die Rede. Doch in der Tat trauen Analysten Xiamoi demnach zu, sich mit dem sportlichen Modell auf dem hart umkämpften E-Auto-Markt in China durchzusetzen, wie es heißt.

Darauf deutet einiges hin: Innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Präsentation vermeldete das Unternehmen laut elektroauto-news 88.898 Bestellungen für seinen Stromer, der als direkter Konkurrent zum Tesla Model 3 positioniert wird. Und das ist ganz offensichtlich das Geheimnis des Erfolges. Ohne Extras ist der SU7 in der Basisversion in China bereits für umgerechnet knapp 28.000 Euro erhältlich. Der Preis des günstigsten Model 3 liegt derweil bei rund 31.600 Euro. Der Xiaomu SU7 Max startet bei 39.000 Euro. Und dieser ist ein echter Brecher.

Xiaomi SU7: In 2,78 Sekunden auf 100 km/h

Dass es sich beim SU7 um eine elektrisch betriebene Sportlimousine handelt, die optisch an den Porsche Taycan erinnert, ist das eine. Die Technik unter der Haube lässt ebenfalls aufhorchen: Zwei E-Motoren, an jeder Achse einer, bringen die Max-Version laut Auto, Motor & Sport zusammen auf 495 kW (673 PS) und 838 Nm Leistung.

„Der Allradler spurtet in 2,78 Sekunden auf 100 km/h und erreicht maximal 265 km/h“, heißt es. Die 101 kWh große Qilin-NMC-Batterie von CATL soll es auf bis zu 800 Kilometer Reichweite bringen, die 800-Volt-Plattform verspricht zudem extrem schnelle Ladevorgänge. In weniger als zehn Minuten sollen knapp 400 Kilometer drin sein.

Macht es Xiaomi besser als BYD?

Ausgeliefert werden die Versionen Max und das Basismodell laut des Berichts ab Ende April in China, die Pro-Variante startet dann ab Mai. Die Produktion der Fahrzeuge übernimmt der staatliche Automobilhersteller BAIC in einer Fabrik in Peking mit einer Jahreskapazität von 200.000 Fahrzeugen. Einziges Manko aus europäischer Sicht: „Xiaomi will später zwar irgendwann auch den Weltmarkt bedienen, hat aber bis jetzt noch keine Exportpläne konkretisiert“, so AMS.

Dass hierzulande die Preise für die Autos von Xiaomi ähnlich niedrig sein würden, ist ohnehin nicht zu erwarten: Der größte chinesische Hersteller BYD etwa verlangt, trotz aktuell gewährter Rabatte, noch immer rund das Doppelte für seine Elektroautos in Deutschland. Der Erfolg hält sich daher auch sehr in Grenzen. BYD hat hierzulande im März lediglich 160 neue Modelle auf die Straßen gebracht. Im ersten Quartal waren es laut Kraftfahrtbundesamt insgesamt nur 393 Zulassungen.

Kursziele für Xiaomi-Aktie zuletzt erhöht

Ein Erfolg wäre für Xiaomi demnach außerhalb Chinas nur denkbar, wenn man die Preise der etablierten Hersteller deutlich unterbietet. Dass der Konzern seine positive Tendenz an der Börse fortsetzen wird, daran glauben hingegen wieder mehr Analysten: Vor einem halben Jahr lag das durchschnittliche Kursziel für die Xiaomi-Aktie laut marketscreener.com noch bei 1,88 US-Dollar. Dieses hat sich auf aktuell 2,42 Dollar erhöht, sie erwarten somit einen mittelfristigen Kursanstieg um 18 Prozent. Von 29 Beobachtern

  • empfehlen 23 den Kauf der Xiaomi-Aktie
  • vier raten derzeit zum Halten der Papiere
  • nur zwei würden die Anteilscheine verkaufen

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