Lieber Leserin, lieber Leser,
es ist gerade einmal eine Woche her, da war die Aktie von Xiaomi noch obenauf. Von 1,40 US-Dollar noch zum Jahresbeginn hatten sich die Papiere des chinesischen Technologie-Konzerns um rund ein Viertel im Wert bis auf 1,73 US-Dollar verbessert. Im Netz aufgetauchte Bilder des kommenden Elektroautos des Herstellers hatten die Anleger, nun ja, elektrisiert. Inzwischen aber ist die Luft ein wenig raus, am Mittwoch schloss die Xiaomi-Aktie in New York nach einem weiteren Abschlag bei nur noch 1,57 Dollar. Was ist passiert?
Die Skepsis hatte offensichtlich mit den schwächelnden Verkaufszahlen im Kernsegment des Unternehmens, den Smartphones, zu tun. Xiaomi hatte weltweit Markanteile an die Wettbewerber Samsung und Apple abgegeben. Die Analysten drangen mit ihrem Optimismus aus diesem Grund bis zuletzt nicht durch. Denn laut übereinstimmender Medienberichte sehen mehrere Experten zwar unisono den schwierigen Gesamtmarkt.
- Sie erkennen beim chinesischen Hersteller jedoch durchaus Potenzial
- Insbesondere, was den mittelfristigen Aktienkurs von Xiaomi anbetrifft
- In Europa ging es am Donnerstagmorgen dann auch tatsächlich nach oben
Daiwa sieht Xiaomi-Aktie bei 1,91 US-Dollar
Zuletzt hatte das japanische Finanzunternehmen Daiwa die Xiaomi-Aktie von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft, das Kursziel massiv von 9,50 auf 15 Hongkong-Dollar angehoben, wie das Anlegermagazin Der Aktionär berichtet. Bei umgerechnet 1,91 US-Dollar sieht die Bank somit wieder ein Kurspotenzial bei der Aktie von aktuell gut 20 Prozent. Begründet werde diese positive Einschätzung „nicht etwa mit Blick auf einen erhofften Elektroautoerfolg, sondern angesichts des traditionellen Smartphone-Geschäft des chinesischen Elektronikanbieters“, wie es heißt.
„In Anbetracht der Produktpipeline sehen wir Aufwärtspotenzial bei den Schätzungen für den Smartphone-Absatz“, werde die Analysten John Choi und Candis Cha im Bericht zitiert. Bei den kommenden Quartalszahlen sei demnach zu erwarten, dass Xiaomi zunächst alle Faktoren, die das Ergebnis negativ belasten, einfließen lasse. Mit Blick auf die Zukunft aber könne sich ein Wertpapierkauf lohnen. Die Analysten rechnen jedenfalls 2024 mit „besser als erwarteten“ Smartphone-Verkäufen, unter anderem aufgrund der Einführung neuer Modelle, der Normalisierung der Lieferketten sowie dem Re-Opening in China, wie es heißt.
Auch andere Banken erhöhten Xiaomi-Kursziele
Mit dieser positiven Sichtweise ist Daiwa nicht allein. Auch zwei weitere Institute haben sich in dieser Woche zu Xiaomi geäußert – und ihr Kursziel für die Papiere ebenfalls erhöht. Analysten der Citigroup senkten ihre Schätzungen für den Nettogewinn bei Xiaomi für das vierte Quartal 2022 laut dem Branchenportal IT Times zwar auf 1,3 Mrd. Yuan, was einem Rückgang um 71 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche. Dennoch erhöhte die US-amerikanische Großbank Citigroup das Kursziel demnach auf 15,8 Hongkong-Dollar (2,01 US-Dollar) und stufte die Aktie entsprechend mit einem „Buy“ ein.
Auch die Credit Suisse vergibt für Xiaomi laut des Berichts eine „Outperfom“-Einstufung. Die Ergebnisse von Xiaomi sollen im vierten Quartal 2022 die Talsohle erreichen, prognostizierte die schweizer Bank am Montag. Das bereinigte Ergebnis des Unternehmens auf EPS-Basis soll 2024 um 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen, da ein verbesserter Produkt-/ASP-Mix und Bemühungen zur Kostenkontrolle bei Xiaomi zu Buche schlügen, so die Einschätzung. „Das Kursziel für die Aktie erhöht Credit Suisse indes von 11,5 auf nunmehr 17 HK-Dollar deutlich“, heißt es. Die neuen Kursziele im Überblick:
Kursziel | Kurspotenzial | |
Daiwa | 1,91 US-Dollar | +21,7% |
Citigroup | 2,01 US-Dollar | +28,1% |
Credit Suisse | 2,17 US-Dollar | +38,2% |
Markanteile gingen an Apple und Samsung
Ob die Experten mit ihren Einschätzungen richtig liegen, wird sich allerdings wohl erst am 23. März zeigen, wenn Xiaomi seine Zahlen zum 4. Quartal 2022 vorlegen will. Allzu viel Hoffnung sollten sich Anleger jedoch wohl nicht machen. Laut vorläufigen Daten der International Data Corporation (IDC) gingen die weltweiten Smartphone-Lieferungen im vierten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 18,3 Prozent auf 300,3 Millionen verkaufte Geräte zurück. Das Absatzminus bei Xiaomi beläuft sich für diesen Zeitraum sogar auf 26,3 Prozent.
Auch Apple und Samsung verkauften zwischen Oktober und Dezember 2022 weniger Smartphones, dennoch konnten die beiden Hauptkonkurrenten ihren globalen Marktanteil sogar leicht steigern. Laut IDC kam iPhone-Hersteller Apple mit 72,3 Millionen verkauften Geräten (minus 14,9 Prozent) auf einen Marktanteil von 24,1 Prozent (Vorjahr: 23,1 Prozent), Samsung ergatterte mit 58,2 Millionen Verkäufen (minus 15,6 Prozent) immerhin 19,4 Prozent (Vorjahr: 18,8 Prozent).
- Xiaomi hingegen belegt mit 33,2 Millionen verkauften Smartphones zwar weiter Platz drei im Ranking vor Oppo und Vivo
- Der globale Marktanteil sank im Weihnachtsquartal jedoch gegen den Trend von 12,2 auf nur noch 11,0 Prozent
Xiaomi 13-Reihe auf der MWC in Barcelona
Umso wichtiger ist es für den Hersteller, dass die kommende Flaggschiffreihe ein Erfolg wird. Xiaomi habe bereits bestätigt, dass man die Vision für 2024 auf dem MWC in Barcelona zeigen möchte und eine Keynote am 27. Februar geplant habe, meldete am Mittwoch mobiFlip. „Einen Tag vorher, am 26. Februar 2024, wird man die Xiaomi 13-Reihe für den globalen Markt präsentieren“, so der Bericht. In China kamen die ersten Modelle der neuen Reihe bereits im Dezember 2022 in den Verkauf.
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