Nein, der September war zweifellos nicht der Monat für Xiaomi an der Börse. Bei einem Kurs von 2,76 Euro gestartet, gingen die Papiere des chinesischen Technologie-Konzerns am Donnerstag bei nur noch 2,37 Euro aus dem Handel. Doch auch der erste Handelstag im Oktober brachte für die Xiaomi-Aktie keine Besserung, 2,34 Euro lautete der Schlusskurs. Zu schwer wiegen wohl aktuell die Vorwürfe gegen den Konzern, der allerdings seine Unschuld beteuert – und dies durch einen externen Experten nachweisen will.
Zensurvorwürfe gegen Xiaomi
Was war passiert? Die Cybersicherheitsbehörde Litauens hatte vor Sicherheitslücken in chinesischen Smartphones gewarnt, im Fall von Xiaomi sogar von einer eingebauten Zensurfunktion. Nachdem das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf Drängen der Politik zunächst allgemeine Untersuchungen gegen die chinesischen Anbieter eingeleitet hatte, darunter auch OnePlus und Huawei, nahm das BSI laut Medienberichten jetzt ein Modell von Xiaomi wohl ganz genau unter die Lupe.
Laut des Fachportals chinahandys.net soll es sich dabei um das Xiaomi Mi 10T 5G handeln, das „während des Testzeitraums Daten (Browser-Verlauf und Statistik-Informationen, wie Zeit, Sprache, etc.) gesammelt und an einen Server in Singapur gesendet haben soll, um der DSGVO zu entgehen“, wie es heißt. Zudem sollen in Europa verkauften Xiaomi-Smartphones Begriffe wie „Freies Tibet“, „Es lebe die Unabhängigkeit Taiwans“ oder „Demokratiebewegung“ erkennen und zensieren.
Xiaomi bestreitet „bestimmte Ergebnisse“
Ein Sprecher von Xiaomi erklärte gegenüber dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel, man nehme die Vorwürfe der litauischen Cybersicherheitsbehörde ernst, bestreite aber „die Darstellung bestimmter Ergebnisse“. Die in dem Bericht aus Litauen aufgeworfenen Fragen wolle das Unternehmen „von einem unabhängigen Experten prüfen lassen“, heißt es. Der Ausgang der Sache ist völlig offen – und die Anleger offenbar nachhaltig verunsichert.
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