Wolftank-Adisa Holding AG: Interview mit CEO Peter Werth auf der Münchener Kapitalmarkt Konferenz (mkk) 2019

Sehr geehrter Herr Werth, ich tue mich sehr schwer damit, Ihr Unternehmen zu klassifizieren. Am ehesten hätte ich es vielleicht noch der Chemiebranche zugeordnet, wenngleich mir das nicht ganz richtig erscheint. Wie würden Sie daher Ihre Gesellschaft klassifizieren und könnten Sie unseren Leserinnen und Leser vielleicht kurz das Geschäftsmodell näher erläutern?

Antwort von Peter Werth: Ja, danke, das mache ich sehr gerne. Ich würde das Unternehmen am ehesten der Cleantech-Branche zuordnen. Denn wir verfügen letztlich über drei große Geschäftsbereiche: die Sanierung von Tanks und Rohren inkl. der anschließenden speziellen Überwachung der Tanks aus der Ferne, die Dekontaminierung von Böden, wenn Tanks undicht waren sowie last but not least der schlüsselfertige Bau von Tankanlagen.

Der am stärksten wachsende Geschäftsbereich ist dabei zurzeit die Dekontaminierung von Böden. Kunden sind hier bspw. Esso beim Rückbau von Tankstellen. Aber auch in China haben wir viel zu tun, seit die Regierung dort den Abbau von allen an Flüssen gelegenen Chemiefabriken inkl. Sanierung der Böden verfügt hat.

Was den Bau von schlüsselfertigen Tankanlagen betrifft, boomt zurzeit der Markt für LNG (Liquefied Natural Gas, zu deutsch: Flüssigerdgas). Kein Wunder, denn dort wird gerade in Europa, um nicht zu sagen weltweit, die entsprechende Infrastruktur aufgebaut. Das LNG, dass hier dann seine Verwendung finden soll, kommt dabei jedoch keineswegs nur aus den USA, sondern bspw. auch aus Katar oder Australien.

Welche Unternehmen sehen Sie denn als Wettbewerber an und wie schätzen Sie Ihre Marktposition gegenüber diesen ein?

Antwort von Peter Werth: Ich denke bei der Konkurrenz muss man sehr stark nach unseren Geschäftsbereichen differenzieren. Wir haben natürlich Konkurrenz im Bereich Tankanlagenbau sowie im Bereich der Dekontaminierung von Böden. Wenig Konkurrenz verspüren wir dagegen im Bereich der Sanierung von Tanks und Rohren sowie deren anschließende Fernüberwachung.

Wie sahen Ihre Geschäftszahlen zuletzt aus und was für Wachstumsraten peilen Sie bei Umsatz und Gewinn zukünftig an?

Antwort von Peter Werth: Für das Jahr 2019e liegt unsere Guidance bei einem Jahresumsatz von 45 Mio. Euro bei einer EBITDA-Marge von ca. 10% und somit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von ca. 4,5 Mio. Euro. Für 2020 erwarten wir dann schon einen Jahresumsatz von 51 Mio. Euro (ca. +13,3%).

In den kommenden Jahren erwarten wir dann Wachstumsraten über 15% p.a. beim Umsatz. Da wir darüber hinaus noch Optimierungspotential im Unternehmen sehen und wir dies konsequent angehen möchten, dürfte der Gewinn dann letztlich sogar überproportional steigen.

Herr Werth, ich bedanke mich für das sehr nette Gespräch und wünsche Ihnen auch weiterhin viel Erfolg!

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