Definition Millionär
In der Regel wird unter einem Millionär eine Person verstanden, die Eigentum im Wert von über einer Million in der entsprechenden Landeswährung besitzt. Ein Millionär in Deutschland ist demnach im Besitz von Eigentumswerten von mindestens einer Million Euro. Zum Eigentum werden dabei alle Arten von Sach- und Finanzanlagen gezählt, wie beispielsweise Bargeld, Spareinlagen, Wertpapiere oder Immobilien. Schulden werden bei der Berechnung des Vermögens in Abzug gebracht.
Nur in seltenen Ausnahmefällen wird der Begriff „Millionär“ auf das Einkommen anstelle des Vermögens bezogen. Ein Einkommensmillionär ist folglich eine Person, die ein jährliches Einkommen von mehr als einer Million (Euro) verdient.
Wie viele Millionäre gibt es 2025 in Deutschland?
Laut dem Global Wealth Report der Schweizer Großbank UBS gab es 2023 2,82 Millionen Millionäre in Deutschland. Damit ist die Zahl der Personen in der Bundesrepublik, die über ein Vermögen von mehr als einer Million Euro verfügen, gegenüber dem Vorjahr um ca. 220.000 gestiegen. Bezogen auf die Einwohnerzahl Deutschlands sind demnach ca. 3,3 Prozent aller Bundesbürger Millionäre.
Wie hat sich die Anzahl der Millionäre in Deutschland in den vergangenen Jahren entwickelt?
Genaue Daten zur langjährigen Entwicklung der Zahl der Millionäre in Deutschland sind kaum verfügbar. Verschiedene Studien zu diesem Thema von Banken, Versicherungen und Unternehmensberatungen, wie zum Beispiel der World Wealth Report von CapGemini, kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Allen Studien gemein ist jedoch die Erkenntnis, dass die Zahl der Vermögensmillionäre in der Bundesrepublik langfristig zunimmt. Grund dafür ist, dass jüngere Generation in den Genuss höherer Erbschaften kommen und gleichzeitig die Einkommen und Kapitalanlagevermögen steigen.
Anzahl Millionäre und Milliardäre – Ländervergleich
Gemäß der Einschätzung des UBS Global Wealth Reports liegt Deutschland im weltweiten Ranking der Millionärsanzahl auf Platz 5. Nur in den USA, China, Frankreich und Japan gibt es noch mehr Personen mit einem Vermögen von über einer Million US-Dollar als in Deutschland. Klare Spitzenreiter in der globalen Millionärsrangliste sind die USA mit rund 22 Millionen Menschen und China mit ca. sechs Millionen.
Bei den Superreichen, also Personen mit einem Finanzvermögen von über 100 Millionen US-Dollar, belegt Deutschland hingegen den dritten Platz. Nur in den USA mit 26.000 und in China mit 8.300 leben mehr superreiche Menschen als in Deutschland, wo 3.300 Superreiche zu Hause sind.
Wann ist man „superreich“?
Der Begriff „superreich“ ist nicht eindeutig definiert. Demzufolge gibt es unterschiedliche Definitionen und Ansichten in Bezug auf die Frage, wann eine Person als superreich zu bezeichnen ist. Sehr häufig wird dabei auf die englische Bezeichnung „ultra-high net-worth individuals“ zurückgegriffen. Unter diesen ultravermögenden Personen werden Menschen verstanden, die ein Finanzvermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar besitzen. In Deutschland gibt es rund 3.300 Menschen, die man zum elitären Club der Superreichen zählen darf.
Trotz dieser geringen Zahl an superreichen Personen spielen sie in Bezug auf das Gesamtvermögen der Deutschen eine sehr gewichtige Rolle. In den Händen der superreichen Deutschen liegen ca. 23 Prozent des gesamten Finanzvermögens aller Bundesbürger.
Das Bundesland mit den meisten Millionären
Diese Frage lässt sich nur in Bezug auf die Einkommensmillionäre, nicht aber hinsichtlich der Vermögensmillionäre beantworten. Schließlich werden in Deutschland keine Daten erhoben, an welchen Wohnorten diejenigen Menschen mit den größten Vermögen leben.
In Deutschland verdienen derzeit rund 30.000 Personen ein Jahreseinkommen von über einer Million Euro. Die meisten dieser Einkommensmillionäre haben ihren Wohnsitz in München. Mit knapp über 1.500 Personen ist die bayerische Landeshauptstadt die Nummer 1 im bundesweiten Ranking der Einkommensmillionäre. Auf den zweiten Platz kommt Hamburg mit knapp 1.300 Einkommensmillionären. Berlin als mit Abstand größte Stadt Deutschlands schafft es in der Rangliste der Wohnorte der Einkommensmillionäre nur auf den dritten Platz.
Neben den drei größten Städten Deutschlands wohnen die meisten Einkommensmillionäre in weiteren wirtschaftlich mächtigen und wohlhabenden Regionen, wie beispielsweise rund um Düsseldorf, Frankfurt, Köln und Stuttgart. Auch im bayerischen Alpenvorland und im Umland von Hamburg und Berlin sind viele Einkommensmillionäre zu Hause.
Was sind die Hauptquellen des Vermögens der deutschen Millionäre?
Die Vermögensquellen deutscher Millionäre sind kaum fassbar. Seitdem in Deutschland im Jahr 1997 die Vermögenssteuer abgeschafft wurde, gibt es im Unterschied zum Einkommen keine exakten Daten mehr zu den Vermögen der Bundesbürger. Lediglich durch einzelne statistische Erhebungen, wie zum Beispiel durch die Deutsche Bundesbank oder das Deutsche Institut für Wirtschaft, werden lückenhaft Daten zu den Vermögen der Deutschen erhoben.
Die in Bezug auf Superreiche erhobenen Daten legen jedoch nahe, dass ein Großteil des Vermögens deutscher Millionäre aus unternehmerischer Tätigkeit stammt bzw. von den Kindern oder Nachkommen von Unternehmern geerbt wurde. So gehören zahlreiche deutsche „Wirtschaftsdynastien“ zu den reichsten Menschen des Landes.
Welche Branchen oder Berufe haben die meisten Millionäre hervorgebracht?
Auch hinsichtlich dieser Frage sind in Deutschland keine genauen statistischen Daten verfügbar. Die Finanzämter veröffentlichen keine Angaben zu den Berufen von Einkommensmillionären.
Wie der Frage nach den wichtigsten Vermögensquellen von Millionären kann man sich dieser Fragestellung nur mithilfe durchschnittlicher Gehaltsangaben bestimmter Berufe nähern. So kommen in Deutschland Ärzte, Rechtsanwälte, Steuer- und Unternehmensberater sowie Investmentbanker auf die höchsten Einkommen.
Ist man mit einer Million Euro reich?
In Deutschland können sich Menschen, die über ein Vermögen von über einer Million Euro verfügen, mit Fug und Recht als reich bezeichnen. Sie gehören zum Club der rund 2,8 Millionen Vermögensmillionäre. Jeder Deutsche, der ein Nettovermögen im siebenstelligen Eurobereich besitzt, gehört somit zu den 3,3 Prozent der reichsten Menschen der Bundesrepublik.
Neben dieser objektiven Einschätzung gibt es bei Reichtum auch eine subjektive Komponente. Je nach Wohnort und Lebensstandard fühlen sich Menschen mehr oder weniger reich. So sind beispielsweise die Kosten für Immobilien in Ballungsräumen und sonstigen begehrten Wohngebieten deutlich höher als in ländlichen Bereichen.
Einfluss von Krisen, wie die COVID-19-Pandemie oder Inflation auf die Zahl der Millionäre
Viele Millionäre legen ihr Geld in Aktien und sonstigen Wertpapieren an den internationalen Finanzmärkten an. Das bedeutet, dass die Entwicklung der Aktienmärkte einen starken Einfluss auf ihre Vermögen ausübt. Krisen, wie zuletzt der Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020, die massive Kurseinbrüche an den Börsen zufolge haben, führen demnach in der Regel auch zu einer Verringerung der Zahl der Millionäre.
Die Inflation ist hingegen als geringeres Problem hinsichtlich der Millionärsentwicklung einzuschätzen. Reiche Menschen sind im Allgemeinen in deutlich geringerem Maße von Preissteigerungen betroffen als ärmere Bevölkerungsgruppen.