Welche Bedeutung hat der Begriff der Diversifikation?

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Vom reinen Wortstamm bedeutet Diversifikation so viel wie Veränderung, Abwechslung, oder Vielfalt. Im Bereich der Geldanlage in Wertpapiere bezeichnet die Diversifikation die Abwechslung und Vielfalt in der Wahl der Wertpapiere und zielt dabei vor allem auf eine optimale Streuung des Risikos ab. Die Anlage in Wertpapiere und insbesondere in Aktien bringt hohe Gewinnchancen mit sich, ist aber auch immer mit gewissen Risiken verbunden. Gerade wenn in einzelne Aktien investiert wird, können verschiedene Einflussfaktoren schnell dazu führen, dass der Kurs abstürzt und es eventuell sogar zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen kann.

Aus diesem Grund ist es wichtig, seine Geldanlage so aufzustellen, dass durch die Diversifikation das investierte Geld so verteilt wird, dass es nicht ganz so ins Gewicht fällt, wenn ein Bereich mit Verlusten aufwartet, während andere Anlagen stabil bleiben oder mit eigenen Gewinnen die Verluste sogar wettmachen. Gerade dann, wenn man zu Beginn seiner Geldanlage nicht die besonders großen Anlagesummen zur Verfügung hat, ist es im Bereich der Einzelwerte schwierig, sich ein Portfolio mit so vielen verschiedenen Aktien zuzulegen, dass eine optimale Diversifikation gegeben ist.

Dafür sind die Mindestanlagesummen, die man für den kauf einzelner Aktien benötigt zu hoch. Die optimale Möglichkeit, seine Geldanlage in Wertpapiere mit einer erfolgversprechenden Diversifikation auszustatten, ist der Erwerb von Anteilen von Investmentfonds. Hier gibt es zwar auch Mindestanlagesummen, mit denen man sich aber sofort eine Geldanlage sichert, bei der durch die Investition in verschiedene Aktien oder auch in unterschiedliche Wertpapierarten schon automatisch eine Diversifikation vorgenommen wurde, an der man sich durch den Kauf der Anteile beteiligt.

Bei der Diversifikation ist es wichtig zu vermeiden, dass nur oder überwiegend in Werte investiert wird, die durch ein- und denselben Einflussfaktor an Wert verlieren und die Anlage von jetzt auf gleich in den Verlustbereich drängen können. So ist es immer mit einem Risiko behaftet, sich auf Aktien aus nur einer Region oder auch nur aus einer Branche zu konzentrieren. Kommt es in einer Branche zum Beispiel zu einer wirtschaftlichen Krise, sind alle Unternehmen der Branche betroffen und sämtliche Wertpapiere verlieren an Wert. Dabei muss es nicht einmal eine wirkliche Krise sein.

Oft reichen schon Gerüchte, um die Kurse von Aktien in den Keller sinken zu lassen. Hier ist es dann wichtig, im Rahmen der Diversifikation in seinem Depot Gegengewichte zu schaffen, die solche Verluste nicht ganz so schwer ins Gewicht fallen lassen. Harry M. Markowitz beschreibt in seinem Werk Portfolio-Selection-Theorie auch den großen Wert der Korrelation, welche für den Zusammenhang zwischen zwei verschiedenen Wertpapieren beschreibt. Hiernach sollte man Aktien kombinieren, die nicht oder möglichst wenig miteinander korrelieren und sich somit je nach Ereignis oder Wirtschaftslage gegenläufig bewegen.

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