Die Volatilität ist ein Begriff aus den Wirtschafts- und Finanzwissenschaften, der auf das lateinische Wort volatilis zurückgeht, was so viel bedeutet wie „fliegend“ oder „flüchtig“. Die Verwendung der Volatilität stammt aus der Welt der Statistik und wird heute vor allem im Rahmen der Risikoanalyse von Wertpapieren eingesetzt, wo insbesondere Wertpapierkurse, Rohstoffwerte, Zinsen oder Renditen betrachtet werden. Es geht dabei im Grunde genommen um Abweichungen von einer Normallinie. Für Wertpapiere bedeutet das vor allem das Erkennen von Schwankungen, die sowohl Chancen als auch Risiken in der Geldanlage beinhalten.
Die teilweise sehr hohe Volatilität bei Aktien
Das immer mehr an Bedeutung gewinnende Geschäft an der Aktienbörse macht die Volatilität vor allem bei dieser Art von Wertpapieren zu einem wichtigen Instrument bei der Betrachtung der Risiken und Chancen der Geldanlage. Hierbei stellt man beim Volatilität berechnen schnell fest, dass vor allem spezielle Märkte Aktien hervorbringen, die sich durch eine sehr hohe Schwankung, also eine große Volatilität auszeichnen. Hierbei handelt es sich vor allem um Werte wie Aktien von Unternehmen aus der Biotechnologie, dem Internetbereich oder der so genannten New Economy – allesamt sehr spekulative Werte aus Zukunftsbranchen, bei denen die Volatilität sowohl große Chancen als auch große Risiken verdeutlicht und das im ständigen Auf und Ab, was vor allem auch durch die Spekulationen auf diese Titel zu erklären ist.
Die Berechnung der Volatilität
Die Volatilität ist immer die Berechnung der Abweichung von einem bestimmten aktuellen Wert im Vergleich zum Ausgangswert bzw. Einstandswert innerhalb einer Zeitreihe. Beim Volatilität berechnen unterscheidet man zwischen der absoluten und der relativen Veränderung. Die absolute Volatilität wird dadurch berechnet, dass man den Einstandskurs vom aktuellen Kurs subtrahiert. Diese Variante wird in der Regel beim Vergleich von Zinsen verwendet. Die relative Volatilität wird bevorzugt für Wertpapiere verwendet, wo dann prozentuale Veränderungen einen optimalen Vergleich zu verschiedenen Basiswerten ermöglichen.
Die Bedeutung der Volatilität bei Optionsscheinen
Die Berechnung oder Betrachtung der Volatilität von bestimmten Basiswerten ist beim Handel mit Optionsscheinen von besonders großer Bedeutung, wenn es darum geht, die Preise für diese Derivate zu bilden. Je höher die Volatilität des Basiswertes ist, desto wahrscheinlicher sind Ausrisse des Kurses nach oben und auch nach unten. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass ein Anleger mit seinen Optionsscheinen von einer für ihn positiven Entwicklung profitieren kann. Das führt dazu, dass Optionsscheine meistens teurer sind, wenn sie sich auf Basiswerte mit einer hohen Volatilität beziehen.
Verschiedene Arten der Volatilität
Wenn Leute die Volatilität berechnen, trifft man auf unterschiedliche Formen. So gibt es neben den schon angesprochenen absoluten Veränderungen und den relativen Veränderungen auch die logarithmischen oder logarithmierten Veränderungen. Außerdem gibt es die historische Volatilität, welche aus historischen Zeitreihen berechnet wird und die implizite Volatilität, die nicht auf historische Daten blickt, sondern sich aus den Marktpreisen von Optionen ableitet. Sie stellt sozusagen die Volatilität des Basiswertes dieser Optionen dar.