Bei der Barwertmethode handelt es sich um einen Begriff aus der Finanzwirtschaft und wie der Name es vermuten lässt, handelt es sich um eine Methode, anhand der der so genannte Barwert berechnet werden kann. Nimmt man alternative Bezeichnungen für den Barwert zur Hand, wie zum Beispiel den Present Value oder den Gegenwartswert, erkennt man, dass die Barwertmethode den gegenwärtigen Wert von etwas berechnet, dessen zukünftigen Wert man kennt. Das kann die Bewertung von zukünftigen Zahlungsströmen betreffen oder auch die Bewertung eines gesamten Unternehmens.
Die Vorgehensweise bei der Barwertmethode
Die grundsätzliche Überlegung bei der Barwertmethode sieht so aus, dass man für einen in der Zukunft liegenden und festsehenden Betrag heute schon das entsprechende Guthaben (den Barwert) besitzt, das mit einem bestimmten repräsentativen Zinssatz verzinst zu diesem zukünftigen Wert führt. Unter dieser Voraussetzung geht die Barwertmethode hin und zinst den zukünftigen Tag mit diesem gewählten Zinssatz ab, um auf den Barwert zu kommen. Dieses Abzinsen wird auch als Diskontieren bezeichnet.
Barwertmethode für Zahlungen mit unterschiedlichen Fälligkeiten
Die Barwertmethode bietet sich daher besonders an, um verschiedene in der Zukunft feststehenden Beträge miteinander zu vergleichen. Wichtig kann das sein, um herauszufinden, wie viel die entsprechenden Investitionen oder auch Einnahmen in der Zukunft heute wert sein würden. Interessant ist das vor allem bei Zahlungen innerhalb eines Projektes, wenn zum Beispiel Teilzahlungen zu unterschiedlichen Jahren vereinbart werden. Mit Hilfe der Barwertmethode kann man dann die entsprechenden Zahlungen in den heutigen Barwert umrechnen, um zu erkennen, dass der Wert jeder dieser Zahlungen eigentlich unterschiedlich hoch ist, auch wenn jede Zahlung beispielsweise mit 10.000 Euro veranschlagt wird. Bevorstehende Einnahmen und Ausgaben können somit auf den Wert von heute abgezinst werden, was auch eine große Rolle spielen kann, wenn der Wert des gesamten Unternehmens kalkuliert wird, wo diese zukünftigen Zahlungsströme mitberücksichtigt werden müssen.
Mit der Barwertmethode den inneren Wert einer Aktie bestimmen
Im Zusammenhang mit der Bestimmung des Unternehmenswertes ist auch der innere Wert einer Aktie ein passendes Stichwort, bei dessen Bestimmung die Barwertmethode zur Anwendung kommt. Der innere Wert ist so gesehen die finanzielle Substanz des Unternehmens und ein Wert, um den sich die Börsenkurse der Aktie mit gewissen Schwankungen bewegen. Auch hier werden die zukünftigen Erträge des Unternehmens abgezinst, um einen heutigen Unternehmenswert zur Hand zu haben, auch wenn dieser meist von Schätzungen und nicht nur von definitiven Werten geprägt ist und dadurch oft in Frage gestellt wird. Grundsätzlich gilt ein Barwert (innerer Wert) über dem Börsenkurs als Unterbewertung der Aktie und wenn der innere Wert unter dem aktuellen Kurs, ist die Aktie überbewertet.
Verschiedene Barwertverfahren
Bei der Betrachtung des Unternehmenswertes kann man verschiedene Verfahren zur Bestimmung des Barwertes antreffen. Wichtige aber unterschiedlich eingesetzte Größen für die Berechnungen sind dabei der Ertragswert, der Cash-Flow, die Dividendenausschüttung oder der Gesamtgewinn, der am häufigsten vorkommt, weswegen dieser Gewinnansatz auch allgemein als die Barwertmethode bezeichnet wird.