Was ist ein Zertifikat?

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Zuerst einmal versteht man unter dem Zertifikat natürlich ein Finanzprodukt in Form einer so genannten Schuldverschreibung, wobei aber angemerkt sein soll, das es verschiedene Arten von Zertifikaten gibt. Grundsätzlich verfügt eine Schuldverschreibung aber immer über derivative Komponenten, was bedeutet, das die Entwicklung ihrer Wertes immer auch von der Entwicklung des Wertes anderer Finanzprodukte abhängig ist.

Weiterhin wird bei einer solchen Geldanlage keine feste Verzinsung gewährt, worin auch ein wesentlicher Unterschied zur Standardanleihe besteht. Der Gewinn oder Verlust aus einem solchen Wertpapier ergibt sich aus dem Gewinn oder dem Verlust eines anderen Börsengeschäfts, wie beispielsweise dem Kauf von Aktien oder Fonds.

Daher sind auch die Risiken eines Verlustes oder die Chancen auf einen Ertrag in Art und Höhe nicht oder zumindest nicht vollständig absehbar, so dass der Anleger hier immer mit einem Restrisiko leben muss, das nicht eingeschätzt oder im Vorfeld bzw. bei Kaufabschluss in seiner Höhe und Relevanz beziffert werden kann.

Wissenswertes zum Thema Zertifikat

Weiterhin gehören diese Wertpapiere zu den strukturierten Finanzprodukten, was bedeutet, dass sie immer von Banken emittiert und dann – in der Regel – an Privatkunden verkauft werden. Sie gehören daher auch zu den klassischen Retail-Produkten und stellen für private Kleinanleger eine nicht uninteressante Option zur Verfolgung komplexer Strategie bei der Geldanlage dar. Somit können auch Anleger mit kleinen und mittlerem Budget in Anlageklassen investieren, die sonst für private Kleinanleger nicht zugänglich sind.

Zertifikatindizes und was man darüber wissen sollte

Hierzu ist anzumerken, dass seit 2008 an bzw. von der Zertifikatbörse Scoach ein Benchmark existiert, der einen Vergleich der jeweiligen Zertifikate ermöglichen soll. Hierbei werden aber nicht nur Zertifikate untereinander, sondern auch in Hinblick auf andere Anlageklassen bewertet. Dabei wird gleichzeitig die durchschnittliche Weiterentwicklung wichtiger Zertifikatklassen abgebildet. Daher gibt es 4 Indizes: den Bonus-Index, den Garantie-Index, den Outperformance-Index und den Discount-Index. Hierzu sollte aber auch beachtet werden, dass es seit dem Jahr 2009 auch eine Benchmark für Aktienanleihen gibt. Zu dem starteten alle vier Indizes am 02. Januar 2006 mit einem Startwert von jeweils 1.000 Punkten.

Beim Anleiheindex ist der Startzeitpunkt dagegen erst der 02. Januar 2009. Die Berechnung erfolgt jeweils auf der Basis der Zertifikate auf Aktien. Wichtig zu beachten ist aber auch, das für Anleger, die einen deutschen Wohnsitz und einen deutschen Steuersitz haben und private Anleger sind, der erwirtschaftete Ertrag aus einer Anlage in Zertifikaten der Steuerpflicht unterliegt. Für die Ermittlung der jeweiligen Höhe dieser Steuerpflicht ist der Kauftermin entscheidend. Auf Basis dieses Kauftermins wird die Art und die Höhe der Steuerpflicht ermittelt.

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