Wer Gewinn mitnehmen, Verlust begrenzen oder Aktien kaufen will, der sollte das mit den Börsenfeiertagen abstimmen. Die Börsen und Handelsplattformen sind nicht nur am Wochenende weitgehend geschlossen. Auch Montag bis Freitag ist nicht immer geöffnet. In Deutschland sind die Börsen an bis zu zehn Feiertagen jährlich nicht oder nur eingeschränkt verfügbar.
Börsenfeiertage Deutschland
1. Januar | Neujahr |
März/April | Karfreitag |
März/April | Ostermontag |
1. Mai | Tag der Arbeit |
Mai/Juni | Pfingstmontag |
3. Oktober | Tag der Deutschen Einheit |
24. Dezember | Heiligabend |
25. Dezember | Erster Weihnachtsfeiertag |
26. Dezember | Zweiter Weihnachtsfeiertag |
31. Dezember | Silvester |
Wer wissen möchte, wann im laufenden oder nächsten Jahr gehandelt wird und wann nicht, der sucht am besten nach diesen Suchbegriffen:
- Handelskalender 2025
- Börsenkalender 2025
- Börsenfeiertage 2025
- Trade Holiday & Trading Hours
Die Deutsche Börse AG, welche die Börse Frankfurt und die elektronische Handelsplattform XETRA betreibt, veröffentlicht den gültigen Börsenkalender (Stand 2025) auf ihren Internetseiten. Zusätzlich empfiehlt sich ein Blick auf den Handelskalender des eigenen Brokers, da dieser den Zugang zeitlich begrenzen kann.
Börsenhandel am Bankfeiertag
Als Besonderheit ist zu beachten, dass handelsfreie Tage wie Silvester dennoch Erfüllungstage sein können. An diesen Tagen werden dann beispielsweise Wertpapiere eingebucht, die zuvor abgeschlossene Termintransaktionen betreffen.
Verwirrend ist beim Blick auf die Feiertage, dass Börsentage und Bankarbeitstage manchmal voneinander abweichen. So ist Christi Himmelfahrt ein Bankfeiertag. Dennoch müssen Banken an diesem eigentlich freien Tag den Wertpapierhandel gewährleisten, Kundenorders bearbeiten und Tagesbilanzen erstellen.
Nicht alle Feiertage sind Börsenfeiertage
Die Börsenfeiertage richten sich nach den gesetzlichen Feiertagen in Deutschland. Allerdings sind nicht alle arbeitsfreien Tage handelsfrei. So sind an Christi Himmelfahrt, obwohl der Tag zwischen Ostern und Pfingsten in allen Bundesländern Feiertag ist, die Börsen geöffnet. Dasselbe gilt für regionale Feiertage wie etwa den Reformationstag.

Vereinzelt auch Feiertagshandel
Hinzu kommt, dass einige Börsen und außerbörsliche Handelsplattformen auch an Wochenenden und Feiertagen geöffnet sind. So können Privatanleger an der elektronischen Börse Tradegate der Börse Berlin beispielsweise auch am Pfingstmontag handeln. Das ist aber die Ausnahme.
Handelsplattformen bieten manchmal auch nur einen verkürzten Handel an. Üblich ist das am 30. Dezember. Dann sind Trades meist nur bis 14 Uhr möglich. Um sicher zu sein, sollten Anleger die Handelskalender der für sie verfügbaren Handelsplattformen checken.
Kursausreißer bei geringen Börsenumsätzen
Selbst wenn Handel an Feiertagen möglich ist, sollten Anleger ihn mit Skepsis betrachten und nie vorschnell reagieren. Denn die gestellten Kurse und Chart-Ausschläge basieren gewöhnlich auf geringen Wertpapierumsätzen und sind nicht repräsentativ für den Gesamtmarkt. Beim Setzen von Limit-Orders sollten Anleger mögliche Kursausreißer bedenken.
Es ist zumindest unsicher, ob starke Kursschwankungen am nächsten regulären Handelstag Bestand haben. Jedenfalls gilt das, sofern nicht Unternehmensnachrichten die Auslöser waren. Auch die Spreads, also die Preisunterschiede zwischen Kauf- und Verkaufspreis (Briefkurs / Geldkurs), sind an diesen Tagen oftmals höher, also für Anleger ungünstiger.

Auslandsbörsen als Kurs-Referenz
Deutlich besser ist die Lage für die Anleger, wenn wichtige ausländische Börsen zum Vergleich herangezogen werden können. Der 1. Mai ist beispielsweise in den USA und Großbritannien ein regulärer Börsentag. Deshalb sind für Papiere, die dort ebenfalls gehandelt werden, auch auf deutschen Handelsplattformen belastbare Kurse zu erwarten.
US-Feiertage oft am Montag
Besonders wichtig für die europäischen und deutschen Börsen sind die Handelsimpulse aus New York. Deshalb sollten Anleger auch den Handelskalender der Vereinigten Staaten berücksichtigen. In den USA gibt es jährlich ebenfalls etwa zehn Börsenfeiertage. Deren Anzahl schwankt kaum von Jahr zu Jahr, weil die meisten Feiertage montags begangen werden. Sie können also nicht auf das Wochenende fallen.
Börsenfeiertage USA
1. Januar | New Year’s Day |
3. Montag im Januar | Martin Luther King Day |
3. Montag im Februar | Washington’s Birthday/President’s Day |
März/April | Good Friday |
Letzter Montag im Mai | Memorial Day |
4. Juli | Independence Day |
1. Montag im September | Labour Day |
4. Donnerstag im November | Thanksgiving |
25. Dezember | Christmas Day |
31. Dezember | Silvester |
Die amerikanischen Feiertage weichen mit Festen wie Thanksgiving und dem Nationalfeiertag von den deutschen Börsenfeiertagen ab. Insofern ergeben sich unterschiedliche Auswirkungen im Wertpapierhandel. Wenn die US-Börsen geschlossen sind, in Deutschland der Wertpapierhandel jedoch läuft, dann sind die Umsätze und Kursausschläge hierzulande oftmals geringer als sonst. Umgekehrt haben deutsche Börsenfeiertage meist weniger Einfluss auf den Verlauf von Börsentagen in den USA.
Heimatbörsen der Wertpapiere
Generell ist es sinnvoll, neben den deutschen Börsenfeiertagen auch die handelsfreien Tage der Heimatländer der Unternehmen in den Blick zunehmen, deren Papiere der Anleger handeln möchte. Wenn die US-Börsen geschlossen haben, ist eher mit weniger Handel und kleineren Kursausschlägen bei amerikanischen Aktien wie Amazon, Pepsi und Disney zu rechnen. Ähnlich sieht es bei japanischen Unternehmen wie Softbank, Kyocera und TDK aus, wenn in Japan Feiertag ist.
Eingeschränkter Derivate-Handel
Diesen Zusammenhang spüren Anleger besonders, die Knock-Out-Papiere, Optionsscheine und Zertifikate handeln möchten. Emittenten solcher Derivate wie Goldman Sachs und Société Générale ermöglichen deren Handel nicht oder nur eingeschränkt an Tagen, an denen die Heimatbörsen des jeweiligen Basiswertes geschlossen sind. Das gilt übrigens auch an regulären Börsentagen zu den Uhrzeiten an denen die Heimatbörsen schon oder noch geschlossen sind.
Generell können sich Privatanleger merken, dass weltweit gesehen praktisch alle Wertpapier-Börsen am Neujahrstag geschlossen haben. Handel gibt es ebenfalls fast nirgends am Karfreitag, Ostermontag und den Weihnachtsfeiertagen. Und am Silvestertag sind mehrere Börsen geschlossen oder bieten nur zeitlich verkürzte Handelszeiten.
Devisen und Kryptos ohne Feiertage
Wer die Unterbrechung durch Börsenfeiertage nicht erholsam, sondern wegen der damit verbundenen Kurs-Unsicherheit als Stress empfindet, der könnte sich dem Devisenhandel widmen. Denn Währungen werden immer von Sonntagabend bis Freitagabend gehandelt. Feiertage gibt es nicht, da die Devisen-Handelssysteme ohnehin weitgehend automatisiert arbeiten. Über den Tag wechseln nur die Regionen in denen der Foreign Exchange-Handel (Forex / FX) läuft.
Und wer überhaupt keine Pause möchte, der kann so genannte Kryptowährungen handeln. Auch deshalb lieben Spekulanten das neue Digitalgeld: Der Handel von Bitcoin, Litecoin, Ripple, Ethereum und anderen Digitalwährungen ist 24/7 möglich. Gewöhnlich wird der Kurs in US-Dollar angegeben, seltener in Euro. Handelspausen gibt es nicht, sondern einen einzigen fortlaufenden Kurschart.