Nein, diese Woche war für Wirecard wahrlich keine erfolgreiche – zumindest nicht an der Börse. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen am Mittwoch ging es mit den Papieren des Zahlungsdienstleisters zwar kurzzeitig hinauf auf 124,25 Euro, bis zum Wochenende gab Wirecard jedoch alle Zugewinne wieder ab. Auf nur noch knapp 117 Euro rutschte die Aktie im Laufe des Freitags, deutlich unter die 119,15 Euro, von wo aus sie am Montag in den Handel gestartet war. Es war wohl auch eine Reaktion auf einen überraschenden Sinneswandel eines bedeutenden Akteurs.
Nach zwei Tagen abgestuft
Es war die US-Investment-Bank Goldman Sachs, die die Einstufung für Wirecard am Freitag zwar auf „Buy“ belassen hat, das Kursziel aber deutlich von 230 auf 175 Euro gesenkt hat. Damit reflektiere er die Wahrscheinlichkeit, dass am Markt verschiedene Risiken eingepreist würden, schrieb Analyst Mohammed Moawalla. Er bezog sich dabei „auf die Ergebnisse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und Untersuchungen in Singapur“. Davon, so seine Einschätzung, hänge die weitere Kursentwicklung bei Wirecard ab. Die Abstufung kam unerwartet: Direkt nach Bekanntgabe der Zahlen am Mittwoch hatte Goldman Sachs noch am Kursziel von 230 Euro festgehalten.
Baader Bank bleibt optimistisch
Die Schweizer Großbank UBS ist noch weitaus skeptischer: Sie hat vor dem Wochenende die Einstufung für Wirecard auf „Neutral“ belassen, auch am bescheidenen Kursziel von 151 Euro hielt sie fest. Die Kennziffern des Zahlungsabwicklers seien erwartungsgemäß ausgefallen, so Analyst Hannes Leitner. Der Anlegerfokus richte sich aber weniger „auf die generell ordentliche operative Entwicklung, sondern auf die immer wiederkehrenden Bilanzierungsvorwürfe, die nun von unabhängiger Seite überprüft würden“. Ganz anders bewertet dagegen die Baader Bank die Situation: Sie hat am gleichen Tag das Kursziel für Wirecard von 230 auf 240 Euro angehoben. Das Wachstum des Zahlungsabwicklers nehme „weiter Fahrt auf“, so die Begründung.
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