Eines kann man Wirecard nicht nachsagen: Dass es bei dieser Aktie für Anleger jemals langweilig werden könnte. Auch diese Woche war wieder vollgepackt mit Nachrichten. Vom Unternehmen selbst, von Analysten – aber auch mal wieder von der Financial Times. Diese sprach sich nach einer internen juristischen Prüfung selbst frei vom Vorwurf der Kursmanipulation. Eine solche hatte ihr Wirecard im Zuge der Singapur-Affäre unterstellt, auch die BaFin ermittelt. Die Entwarnung ist daher freilich unter Vorbehalt zu sehen. Ganz anders als die Neuigkeiten aus dem operativen Geschäft.
Geldüberweisungsservice mit Rakuten
Denn am Dienstag hatte Wirecard angekündigt, dass man als erster Anbieter der Branche eine volldigitale Multi-Merchant Loyalty-Lösung für seine Kunden anbieten werde. Am Freitag legte der Zahlungsdienstleister nach: Man starte jetzt gemeinsam mit Rakuten Viber und dessen Partner NeoPay einen neuen Geldüberweisungsservice für Nutzer der Viber Instant Messaging App, teilte Wirecard mit. Mit „Moneytou – powered by Mastercard“ können Nutzer demnach schnell und sicher Geld über die Messaging App senden, die weltweit über eine Milliarde Nutzer zähle, hieß es. Wirecard wickelt nach eigenen Angaben dabei alle Peer-to-Peer (P2P)-Transaktionen über digitale Payment-Karten ab. Die Libra Internet Bank agiere dabei als lokaler Acquirer. Nach der Markteinführung in Ungarn soll der Dienst schnell in weiteren osteuropäischen Märkten ausgerollt werden. Wirecard erwartet, „dass bis Ende dieser ersten Phase 25 Millionen Verbraucher den Service nutzen werden“.
Aktie verliert deutlich
Die Anleger allerdings sind weiter skeptisch: Trotz mehrerer Kaufempfehlungen durch Oddo BHF, Deutsche Bank und Kepler Cheuvreux bei Kurszielen zwischen 200 und 240 Euro in dieser Woche, verlor Wirecard an der Börse deutlich. Vom Eröffnungskurs von noch 149,75 Euro am Montag ging es zeitweilig hinab auf unter 140 Euro. Immerhin: Am Freitag, kurz nach der Meldung über die Kooperation mit Rakuten, zogen die Papiere wieder an und gingen mit einem Plus von rund einem Prozent bei 140,70 Euro aus dem Xetra-Handel.
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