Sicherlich, Wirecard-Chef Markus Braun hat am Freitag auf die erneuten Angriffe durch die Financial Times mit einem Statement per Twitter reagiert und schnelle Aufklärung der Vorwürfe versprochen. Dem Kurs der Aktie freilich nutzte es nichts, dieser stürzte erstmals wieder kurzzeitig unter 100 Euro. Es gab allerdings eine Zeit, in der der Bezahldienstleister Wirecard auch mindestens wöchentlich neue Kooperationen bekanntgab. Durchaus auch noch in der Zeit nach den ersten Berichten über mögliche Verfehlungen von Wirecard-Mitarbeitern in Singapur. So gab man etwa am 27. Februar die erweiterte Zusammenarbeit mit Beşiktaş Istanbul bekannt, am 4. März dann eine neue Kooperation mit der estnischen Tallink Grupp. Dies war allerdings die letzte Meldung dieser Art – und das ist fast drei Wochen her. Ein schlechtes Zeichen?
Eher nichts Konkretes
So vermeldete Wirecard am 7. März lediglich, man stelle jetzt erweiterte Software Development Kits (SDKs) für mobile In-App-Zahlungen bereit und komme damit „der Verwirklichung der Vision einer vollständig digitalen Financial-Commerce-Plattform einen weiteren Schritt näher“. Die neuen Mobile Payment SDK Libraries für iOS und Android sei entwickelt worden, um Händlern die Integration von In-App-Zahlungsoptionen zu erleichtern und deren PCI-Konformität sicherzustellen. Konkreter wurde man nicht. Ob und bei wem die Neuerung ankommt, wurde nicht vermeldet.
Umfrage selbst in Auftrag gegeben
Als bislang letzte Pressemeldung präsentierte Wirecard dann am 12. März eine Studie zu den Chancen und Herausforderungen für kleine und mittelständische Unternehmen in den USA: Eine „unabhängige Befragung“ sei zu dem Schluss gekommen, „dass digitale Payment-Anbieter mit einem weltweiten Leistungsangebot die optimalen Strategien für den E-Commerce-Erfolg von Händlern bieten können“. Wie Wirecard eben. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass das Unternehmen die Befragung durch Forrester Consulting selbst in Auftrag gegeben hatte.
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