Wirecard: Miese Stimmung!

Es war bislang zweifellos nicht die Woche für Wirecard an der Börse. Nach bösem Start am Montag und einer nachfolgenden Erholung bis in den Bereich von 122 Euro ging es mit der Aktie am Donnerstag wieder hinunter auf 117,85 Euro zum Xetra-Handelsschluss. Fast 15 Prozent steht die Aktie damit auf Monatssicht im Minus. Es ist wohl insbesondere die Strafanzeige einer Wiener Anlegerschutzorganisation  gegen den Bezahldienstleister, die aktuell für miese Stimmung sorgt. Eine Neuerung, die Wirecard am Donnerstag vorstellte, konnte diese offenbar nicht aufhellen.

An Betrug beteiligt?

Bei den Vorwürfen, über die das Handelsblatt berichtete, geht es demnach um „Finanztransfers in Zusammenhang mit mutmaßlich betrügerischen Online-Trading-Webseiten sowie für illegale Online-Gambling-Webseiten in beträchtlichem Ausmaß“. Solche Geschäfte sollen dem Bericht zufolge seit Jahren ungehindert über Wirecard gelaufen sein. Die Organisation „European Funds Recovery Initiative“ (EFRI) vertritt dem Vernehmen nach 780 Opfer von betrügerischen Online-Trading-Webseiten, denen Wirecard mit seinen Diensten „den mutmaßlichen Betrug an Tausenden europäischen Kleinanlegern“ ermöglicht haben soll. Dort wies man die Vorwürfe sogleich „scharf zurück“.

„Versuch geprellter Investoren“

Wirecard unterstütze in keiner Weise unlizenzierte Online-Trading- oder Gambling-Seiten, heißt es in einer Erklärung. Man lasse in diesen Bereichen ausschließlich Unternehmen mit gültiger, staatlicher Lizenz auf seiner Plattform zu. „Zudem führt die Wirecard Bank AG vor Annahme solcher Kunden eine Hintergrundrecherche durch mit dem Ziel, unseriöse Trading-Plattformen zu identifizieren und von der Annahme auszuschließen“, versichert der Zahlungsdienstleister. Wirecard sehe in der Anzeige vielmehr „den Versuch geprellter Investoren, sich an Dritten schadlos zu halten“. Der Prototyp eines interaktiven Bildschirms mit integrierter Zahlungstechnologie für den Einzelhandel, die das Dax-Unternehmen am Donnerstag ebenfalls vorstellte, interessierte an der Böse offensichtlich weniger.

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