Genau eine Woche ist es nun her, dass Wirecard beim Kapitalmarktag in New York seine Ziele für die Langfriststrategie „Vision 2025“ erhöht hat: Statt 10 will man bis dahin nun 12 Milliarden Euro Umsatz generieren, das EBITDA soll statt 3,3 Milliarden dann 3,8 Milliarden Euro betragen. Ambitionierte Kennzahlen, keine Frage. Doch der Markt meint es mit Wirecard derzeit nicht gut. Auch am Montag verlorenen die Papiere des Bezahldienstleisters knapp 1,5 Prozent, gingen bei glatt 140,00 Euro aus dem Xetra-Handel. Von Euphorie jedenfalls keine Spur.
Kursziele bis 270 Euro
Von einer solchen war die Mehrheit der Analysten nach dem Kapitalmarkttag noch ausgegangen: Sie riefen Kursziele von bis zu 270,00 Euro auf (Hauck & Aufhäuser) und empfahlen Wirecard zum Kauf. Innovationen trieben das Wachstum weiter an, schrieb etwa Analyst Marius Fuhrberg vom Analysehaus Warburg Research in seiner Studie. Der Anlagehintergrund sei „vollständig intakt“, 230 Euro das Ziel, so die Einschätzung. Nur die Anleger wollen dieser bislang nicht folgen: Auf bis zu 148,75 Euro war die Wirecard-Aktie noch am Tag vor der Präsentation in New York gestiegen, seitdem haben die Anteilsscheine rund sechs Prozent verloren.
Wie engagiert ist Softbank?
Es scheint, als habe die Schweizer Großbank UBS die aktuelle Marktstimmung am trefflichsten eingeschätzt. Sie beließ Wirecard vor knapp einer Woche auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 151 Euro. Man zeigte sich überrascht, dass der neue strategische Partner Softbank in New York nicht dabei gewesen sei. Dies könnte „einige Sorgen schüren über den Grad des Engagements der Japaner am Dax-Konzern“, hieß es. Auch Goldman Sachs wurde ein klein wenig vorsichtiger: Die US-Investmentbank hatte Wirecard am Donnerstag von der „Conviction Buy List“ gestrichen. Allerdings glaubt man auch dort weiter an die Aktie: Das Kursziel beträgt unverändert 230 Euro.
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