Während die Aktie von Wirecard am Mittwoch weiterhin in ihrem seit Tagen angestammten Korridor zwischen 116 und 120 Euro pendelte, gab es Neuigkeiten von der US-Investmentgesellschaft Blackrock. Sie glaubt offensichtlich an den Bezahldienstleister und hat Ende Februar ihre Direktbeteiligung an Wirecard von 3,07 auf 3,47 Prozent erhöht. Von anderer Seite allerdings kam ein harter Angriff. Weniger an dem Unternehmen selbst, vielmehr an den deutschen Aufsichtsbehörden. Unabhängig erscheint die aktuelle Einschätzung zum Thema allerdings beileibe nicht.
„Wie Russland oder China“
Es handelt sich um Carson Block, einen der weltweit einflussreichsten Shortseller, dem die Wirtschaftswoche in ihrer Online-Ausgabe Platz für seine Bewertung der Situation einräumte. In Bezug auf die Vorwürfe der Financial Times zu möglichen Betrügereien durch Wirecard-Mitarbeiter in Singapur, erscheint es Block so, dass „heutzutage deutsche Regulatoren sich nicht sonderlich für Unternehmensbetrug zu interessieren. Tatsächlich verhalten sie sich eher wie Russland oder China, indem sie versuchen, jeden zur Strecke zu bringen, der es wagt, ein deutsches Unternehmen zu kritisieren“. Harter Tobak, keine Frage. Für den Leerverkäufer aber speist sich seine Meinung daraus, dass deutsche Strafverfolger ausdrücklich erklärt hätten, „dass sie keine Ermittlungen gegen Wirecard aufnehmen werden“. Stattdessen ermittelten sie gegen den Financial Times-Reporter Dan McCrum, so Block in der Wirtschaftswoche.
BaFin prüft in alle Richtungen
Dies ist in der Tat der Fall. Allerdings hatte die BaFin, ganz im Gegenteil zu Blocks Aussage, bereits Anfang März erklärt, ihre Prüfung laufe „in alle Richtungen“. Auch das Zurückhalten von Ad-hoc-Mitteilungen durch börsennotierte Unternehmen könne eine verbotene Marktmanipulation sein, erklärte eine Sprecherin der BaFin auf Anfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Ausgang der Ermittlungen ist nach wie vor völlig offen.
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