Die Aktie von Wirecard ist am Mittwoch vorbörslich mal wieder unter Druck geraten. Bereits am Dienstag hatte sie von ihren Aufschlägen vom Freitag und Montag deutlich abgegeben. Doch nicht alleine mögliche Gewinnmitnahmen scheinen der Grund, auch eine erneute Verunsicherung der Anleger: Nach Informationen der Agentur Reuters vom Dienstagabend soll Wirecard einen Manager in Singapur, der in mögliche Bilanztricksereien verwickelt sein könnte, beurlaubt haben. Doch es könnte auch mal wieder alles ganz anders sein.
Kontakt zum Mitarbeiter verloren?
„Der Mitarbeiter ist freigestellt bis zum Ende der Untersuchung. Dies ist ein völlig normaler Prozess“, sagte Wirecard-Chef Markus Braun laut Medienberichten noch am Dienstag. Nach Informationen der Financial Times jedoch habe der Bezahldienstleister den Kontakt zu diesem schlicht verloren. Es handelt sich demnach um den für die Buchführung in der Region Asien-Pazifik zuständigen Manager. Der Kontakt bestehe seit dem 9. Februar 2019 nicht mehr, zehn Tage nach ihrem ersten Bericht über Wirecard, behauptet die Zeitung. Das Blatt, das Ende Januar die Vorwürfe gegen das Unternehmen öffentlich machte, bezieht sich nach eigener Aussage auf Ermittler in Singapur.
Tochtergesellschaften sollen durchsucht werden
Doch das ist offenbar nicht alles: Der zuständige Richter hat nach Informationen der Singapurer Zeitung The Straits Times auch Versuche von Wirecard abgewiesen, wieder an zuvor eingezogene Unternehmensdokumente zu gelangen. Auch der Antrag von Wirecard auf eine begrenzte Untersuchung der Vorfälle sei durch die Polizei in Singapur vom Hohen Gericht abgelehnt worden, heißt es beim Branchendienst IT Times. „Durchsucht werden zurzeit zahlreiche Unternehmen, darunter sechs Wirecard-Tochtergesellschaften in Indonesien, Malaysia, Indien, den Philippinen und Hongkong“, so der Bericht. Insgesamt sollen sechs Mitarbeiter in die Vorfälle verwickelt sein. Trotz dieser weiteren, bislang ebenfalls unbestätigten Vorwürfe, blieb der Wirecard-Aktie ein erneuter krasser Kurs-Absturz aktuell erspart. Die Papiere stabilisierten sich im frühen Handel bei etwa 123 Euro.
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