Was der Aktie von Wirecard am Donnerstag noch nicht gelungen war, das hat sie zum Wochenausklang tatsächlich vollbracht: Sie ging bei einem Kurs von mehr als 140 Euro aus dem Handel. Zwar nicht auf Xetra, aber an allen anderen Börsenplätzen, von Berlin bis München. Damit standen die Papiere erstmals seit dem 31. Januar, als die Angriffe auf das Dax-Unternehmen durch Berichte in der Financial Times über mutmaßliche Bilanztricksereien in Singapur begonnen hatten, nach Börsenschluss wieder über dieser Marke. Gänzlich überraschend kommt die positive Stimmung unter den Aktionären freilich nicht.
Der Partner ist nicht irgendwer
Es waren gleich zwei Nachrichten über Kooperationen, die der Bezahldienstleister in der zurückliegenden Woche zu vermelden hatte. Die erweiterte Zusammenarbeit mit dem größten Pariser Kaufhaus Printemps, die am Donnerstag bekanntgegeben wurde, gab möglicherweise einen weiteren Impuls für den Kursanstieg. Weitaus bedeutender allerdings erscheint eine Meldung vom Wochenanfang: Wirecard übernehme ab sofort die gesamte Zahlungsabwicklung im E-Commerce-Shop von Apollo, teilte das Unternehmen am Montag mit. Und der Partner ist freilich nicht irgendwer.
Zweitgrößte Kette nach Fielmann
Apollo ist mit 732 Millionen Umsatz 2018 nach Fielmann (1,12 Milliarden Euro) nicht nur die zweitgrößte Optikerkette Deutschlands. Auch der Onlinehandel nimmt bei Apollo eine immer bedeutendere Rolle ein. Wirecard stelle nun den reibungslosen Zahlungsverkehr für das Unternehmen im Hintergrund sicher und ermögliche es, dass Kunden ihre Brillenfassungen, Kontaktlinsen und andere Produkte bequem online bestellen und bezahlen könnten, heißt es. Die Wirecard-Lösung integriert sich demnach nahtlos in den bestehenden Webshop und unterstützt alle von Apollo angebotenen Zahlungsmittel. „Neben der Zahlungsabwicklung nach Anforderungen des PCI Security Standards durchlaufen sämtliche Transaktionen umfassende KI-basierte Risikomanagement-Prüfverfahren wie Betrugserkennung und 3D Secure“, so Wirecard.
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